Christopher muss seine Ferien bei seinem Opa verbringen, weil sein Vater beruflich unterwegs ist. Das Haus liegt weit abgelegen, von Mobilfunknetzen gibt es hier weit und breit keine Spur. Den Hügel hinterm Haus darf Christopher keinesfalls betreten. Als er es doch tut, entdeckt er eine Passage in eine andere Welt – und das Mädchen Mal. Zusammen brechen sie auf, um bedrohte Fabelwesen zu retten.
Katherine Rundell führt ihren jungen Protagonisten und ihre Leser mit diesem Urban-Fantasy-Abenteuer auf eine Weltenreise zu einem Archipel, der die Heimat zahlreicher Fantasy-Wesen ist.
Christophers Erlebnisse in unserer Welt stellen dabei allerdings nur eine kurze Rahmenhandlung dar, während sich der Großteil der Geschichte im Archipel abspielt. Etwas kompliziert ist die altersmäßige Einordnung der beiden jungen Helden. Der Opa meint an einer Stelle, Christopher wäre noch 4 bis 5 Jahre vom Führerscheinalter entfernt. Das würde auf einen etwa 13-jährigen Christopher hindeuten. Als er Mal kennenlernt, schätzt er, dass sie etwa in seinem Alter oder auch etwas jünger wäre. Später bemerkt sie aber über sich selbst, dass sie sogar noch ein paar Milchzähne hätte.
Das Abenteuer selbst bewegt sich im Rahmen dessen, was zu erwarten ist, wenn sich junge Protagonisten aufmachen, um Fabelwesen zu retten. Die Umsetzung kann gefallen, zumal es zu interessanten Situationen kommt und auch Verluste zu beklagen sind. Das Ende lässt nur wenig Schlüsse auf die kommenden Bände zu.
Die Autorin erzählt die Ereignisse aus Sicht eines auktorialen Erzählers, wobei der Fokus stets auf Christopher liegt. Die Geschichte wird durch ein illustriertes Glossar der Fantasy-Wesen ergänzt. Bei letzterem fällt ins Auge, dass die Namen der Wesen (natürlich) ins Deutsche übersetzt wurden, jedoch die alphabetische Reihenfolge des englischen Originals beibehalten wurde. So taucht beispielsweise das Einhorn weit hinten auf, wo alphabetisch das Unicorn seinen Platz hat. Da wäre es wohl sinnvoll gewesen, nach den deutschen Namen umzusortieren.