In Ungnade von Chris Hartford
Reihe: Classic Battletech 13 (Das Goldene Zeitalter 4, Great-Game-Zyklus 1)
Rezension von Thomas Götz
Inhalt
Die Vision der Familie Cameron und Marik ist Wirklichkeit geworden: die Vereinigung der Menschheit – auch wenn nicht jeder daran teilhaben möchte. Und wo Diplomatie scheitert, müssen blutige Schlachten die widerspenstigen Peripherie-Staaten in das gemeinsame Haus bringen, und selbst dann bleibt die Frage, ob der darauf folgende unsichere Friede wirklich die bessere Lösung ist. Rhean Marik, eine Verwandte des herrschenden Generalhauptmanns der Liga Freier Welten, ist von Kindesbeinen an dazu ausgebildet worden, sich sowohl auf dem Feld der Diplomatie als auch auf dem Schlachtfeld zu behaupten. Doch als das Schicksal sie an die Spitze der Liga Freier Welten katapultiert, muss sie feststellen, dass die Realität beider Kampfplätze ungleich tödlicher ist als ihre Ausbildung es sie gelehrt hat. Todfeinde warden zu guten Freunden und treue Verbündete warden zu erbitterten Gegnern, und überall drohen die Fallstricke der Intrigen am Hof des Sternenbunds. Eine Schicksalsbegegnung bringt ihre Welt völlig aus den Fugen, und nicht nur Rhean droht der Untergang, sondern auch der Liga Freier Welten. Kann Rhean einen Ausgleich zwischen den Zielen der Liga Freier Welten und des Sternenbunds erzielen? Kann sie den Untergang einer oder gar beider Organisationen verhindern, und kann sie die Kräfte aufhalten, die beide von innen heraus zu zerstören drohen?
Kritik>
Der vorliegende Roman beweist wieder einmal deutlich, das Sci-Fi-Geschichten dann am besten funktionieren, wenn die SciFi-Elemente in den Hintergrund treten und es gilt, nur allzu menschliche Probleme, die durchaus auch aus unserer heutigen Zeit stammen könnten, zu bewältigen gilt.
Im vorliegenden Band folgt man der Geschichte von Rhean, fast von Geburt an bis hin zu ihrem, nunja, wenn schon nicht biologisch so doch zum politischen Ende.
Was als junge Idealistin beginnt, muss sich im weiteren Verlauf mit den Intrigen am politischen Hofe und der Politik der ganzen Sphäre (bzw. des Sternenbunds) auseinandersetzen.
Diese Szenen sind durchweg gut gelungen, auch wenn man sich vielleicht ab und an ein bisschen mehr Einblick in die böse, also die Verschwörer-Seite, gewünscht hätte. Auch die Entwicklung des Charakters Rhean vom Anfang bis zum Ende kann als gelungen betrachtet werden, auch wenn einige der anderen Charaktere, mit denen sie interagiert, teilweise etwas zu kurz kommen. Aber gut, darüber ließe sich streiten, immerhin ist sie nunmal die Hauptfigur.
Was nicht ganz so gut (zumindest anfangs) funktioniert ist die Liebesgeschichte. Das halbe Buch lang war Rhean eher eine etwas prüde Figur um sich dann plötzlich zu verlieben. Im weiteren Verlauf ist diese Romanze allerdings einer der Kernpunkte und dann doch durchweg gut weiter erzählt worden. Bei einigen der emotionaleren Szenen kann man sich sogar mitunter nicht des Gefühls erwehren, der Roman wäre von einer Frau geschrieben worden ;), wobei diese Szenen gegen Ende etwas an Schwung verlieren.
Allerdings muss auch gesagt werden: Action gibt es im vorliegenden Buch nicht. Wer auf MechKämpfe setzt oder sonstige "explosivere" Ereignisse erwartet, wird enttäuscht sein. Auch wenn dies angesichts der guten Charakterszenen zu verschmerzen ist, so mag dies doch einige Leute abschrecken, die damit eher weniger anfangen können.
Nichtsdestotrotz mit Sicherheit eines der besseren Battletech-Bücher.
Fazit:
Wer Charakterszenen mag ist mit diesem Buch exzellent bedient.
Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH, www.fanpro.com und www.f-shop.de.
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