InFamous (PS3)
 
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InFamous (PS3)

Rezension von Christian Günter

 

Vor dir das gewaltige Panorama der Skyline von Empire City. Zehn Stockwerke unter dir die Stadt im Ausnahmezustand. Schüsse fallen. Menschen fliehen schreiend in alle Richtungen. Diese Stadt braucht einen Helden. Kleine elektrische Entladungen tanzen zwischen deinen Handflächen. Naja, das Potential wäre gegeben. Doch hat nicht erst heute Morgen ein aufgebrachter Mob versucht dich zu lynchen? Die ersten Verletzten stürzen zu Boden. Bewaffnete Gestalten positionieren auf den tiefer liegenden Dächern. Du zögerst kurz, um dich dann in die Tiefe zu stürzen. Held oder Tyrann. Es ist deine Entscheidung!

 

Handlung

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Cole MacGrath, dem Mann, dem unterstellt wird, er sei der Bombenleger, der die Katastrophe in Empire City verursacht hat. Die Stadt wurde von der Regierung abgeriegelt, eine eigenartige Seuche greift um sich und Gangs versuchen die Stadt vollends ins Chaos zu stürzen. Doch zum Glück, hat die Explosion nicht nur das Stadtbild grundlegend verändert, sondern dem Protagonisten die Fähigkeit verliehen Elektrizität nach eigenem Gusto zu manipulieren. Nun ist es dem Spieler völlig freigestellt, ob er seine Superkräfte heroisch in den Dienst der Stadtbewohner stellt, oder ob er seine Macht für eigene Zwecke gebraucht. Eine Suche nach der wahren Ursache beginnt und führt über Verschwörungstheorien hin zu noch tiefer liegenden Geheimnissen.

 

Technik

Technisch gesehen ist „inFamous“ trotz einiger kleiner Mängel gelungen. Die Steuerung ist einfach gehalten und eine wohlwollende Kollisionsabfrage lässt den Spieler nur selten bei eine Kletterpartie abstürzen. Einzig die Kameraführung sorgt an manchen Stellen für Verwirrung. Grafisch kann „inFamous“ zwar nicht mit den Genregrößen mithalten, verliert aber auch nicht den Anschluss, sodass dem Spieler trotzdem ein solides Aktionfeuerwerk auf dem Bildschirm geboten wird, bei dem auch gelegentliches Kantenflimmern und Pop-Ups nicht ins Gewicht fallen. Die Musikuntermalung hält sich meist dezent im Hintergrund, werden die Ereignisse auf der Mattscheibe hektischer wird dies auch musikalisch aufgenommen.

 

Gameplay

Auf den ersten Blick scheint „inFamous“ eine Kombination der Parcours-Kletteraktion eines „Assassin's Creed“ und der offenen Stadtkulisse eines „GTA IV“ zu sein. Doch dabei bleibt es nicht und die Entwickler von „SuckerPunch“ können gelungene eigene Akzente setzen. Herzstück dürfte das ausgefeilte Moralsystem sein, dass die moralischen Entscheidungen des Spielers nicht nur in Form von Erfahrungspunkten umsetzt. Die Handlungen des Spielers scheinen direkten Einfluss auf die lebendige Spielwelt zu haben, wenn sich Stadtbild und Bewohnerverhalten verändern. Es macht einfach Spaß sich einen entsprechenden Ruf zu erarbeiten, der von gefürchtetem Bösewicht bis zum bejubeltem Helden reicht. Die Kombination von übermenschlichen Kletterfähigkeiten und Superkräften vermittelt einen Eindruck von spielerischer Leichtigkeit, die man bereits aus „Assassin's Creed“ kennt. Ein Gefühl der Unverwundbarkeit kommt, dank klugem Gegnerverhalten nicht auf und häufig ist man mehr damit beschäftigt auf das nächste Gebäude zu fliehen, als in voller Gegnermenge den Helden zu geben.

Das Missionsdesign ist auch trotz kleinerer Wiederholungen abwechslungsreich und gut inszeniert, die Comichaften Zwischensequenzen ein echter Hingucker. Obwohl die Handlung erst spät in Gang kommt wird schnell noch eine zweite Handlungsebene eingezogen, was „inFamous“ auch erzählerisch zu einem Erlebnis macht.

Frust kommt durch den einstellbaren Schwierigkeitsgrad und die fairen Speicherpunkte eher selten auf, Abwechslung ist durch Gegner- Stadt- und Aufgabendesign garantiert. Und auch Titelheld Cole lässt keine Monotonie aufkommen. Immer neuen Fähigkeiten und freischaltbaren Verbesserungen sei Dank.

Wirkliche Schwächen hat das Gameplay nicht, eher Leerstellen, doch dazu mehr im

 

Fazit

„inFamous“ ist ein gelungener PS3 Exklusivtitel, der Spielspaß für viele Stunden bietet und nur wenige Schwache Momente hat. Stimmungsvolle Inszenierung und Design gehen Hand in Hand mit elektrisierender Superheldenaktion. Die moralische Entscheidungsfreiheit befreit den Spieler von vorgegebenen Rollenmustern, sodass man gewillt ist den Titel mindestens zweimal zu bespielen: Einmal als glänzender Heros und einmal als hinterhältiger Fiesling. Das „inFamous“ dennoch nicht perfekt ist, merkt man erst anhand von vergleichbaren Titeln die zeigen, dass man es an manchen Stellen hätte noch besser machen können. So fehlt es an wirklich markanten Nebendarstellern, oder auflockernden Mini-Spielen. Die Technik hätte noch weiter aufpoliert werden können, vor allem unter dem Gesichtspunkt, das dies kein Multiplattformtitel ist.

Die USK 18 Beschränkung ist zwar gerechtfertigt, „inFamous“ ist aber weitaus harmloser als Genrekollegen und durchaus auch für zartere Gemüter geeignet. Ein rundum gelungener Titel mit nur kleinen Schwächen, der in keiner PS3-Sammlung fehlen sollte.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420000918a994513b
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MEDIUM:

InFamous

Publisher: Sony Computer Entertainment

Plattform: Playstation 3

Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG

ASIN: B00275FSEO

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 23.09.2009, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 08:35, 9240