Jacob von Jacqueline Frank

Reihe: Schattenwandler, Band 1

Hörbuch

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Eine der erfolgreichsten Autorinnen der Romantic Fantasy in den letzten Jahren ist Jaqueline Frank. Vor allem ihre „Schattenwandler“-Serie entwickelte sich zum Bestseller und wurde 2006 sogar mit dem „Romantik-Times“-Award ausgezeichnet.

Nun liegt auch der erste Band der Reihe, „Jacob“ als Hörbuch vor, vorgetragen von der Schauspielerin und Synchronsprecherin Tanja Geke, die man unter anderem auch als deutsche Stimme von Scarlett Johannson und Kate Hudson hören kann.

 

Das archaische Volk der Dämonen lebt schon sehr lange unerkannt unter den Menschen. Sie versuchen ein unauffälliges Leben zu führen, allerdings gelingt das nicht immer, denn in bestimmten Nächten kann es passieren, dass ihre Gefühle und Kräfte unkontrollierbar werden. Dann bringen sie ihr Volk nicht nur durch sich selbst, sondern auch die Möglichkeit der Entdeckung in Gefahr. Genauso wenig dürfen sie sich einem Menschen anvertrauen und dann auch noch mit ihm vereinigen.

Zwar sind sie unsterblich und mächtig, aber bestimmte Menschen können sie auch unter ihre Kontrolle bringen. Dazu gehören Nekromanten und Druiden, die allerdings schon lange von der Welt verschwunden zu sein scheinen.

Ein Dämon achtet darauf, dass die anderen nicht über die Stränge schlagen. Jacob, der Vollstrecker ist Richter und Henker in einem, erfüllt von absoluter Selbstkontrolle und einem strengen Ehrenkodex.

Doch dann gerät seine klar strukturierte Welt ins Wanken, denn als er eine junge menschliche Bibliothekarin vor einem wild gewordenen Dämonen schützen will, zerbricht etwas in ihm. Auch wenn sich die Wege von ihm und Isabella wieder trennen, so kann er sie doch nicht vergessen und spürt ein drängendes Begehren in sich.

Als die junge Frau noch einmal von einem Abtrünnigen seines Volkes bedrängt wird, kommt auch noch heraus, dass sie mehr als ein Mensch sein muss, denn es gelingt ihr, die wahnsinnig gewordenen Saul zu töten, was nicht einmal allen Dämonen gegeben ist.

Einer Ahnung folgend nimmt er sie mit in die Zuflucht der Dämonen und stellt wie den anderen vor, um heraus zu finden, ob sie nur der Köder eines Nekromanten ist oder vielleicht sogar der Schlüssel zur Rettung. Dafür muss er sie aber in alles einweihen.

 

Es ist schon interessant, was für Wesen sich die Autorinnen einfallen lassen, um nicht wieder auf Vampire, Werwölfe und sonstige Gestaltwandler zurückgreifen zu müssen. Jacqueline Frank bedient sich gleich mehrerer Mythologien für ihre Dämonenwelt. Zum Teil erinnern ihre Protagonisten an die britisch-irischen Feenwesen, dann wieder an die orientalischen Dschinnis, die bestimmten Elementen zugeordnet werden. Die Gedanken- und Glaubenswelt der Dämonen ist sehr keltisch angehaucht, vor allem lebensbejahend und friedlich um deutlich zu machen, dass sie in erster Linie „gut“ sind.

In das Setting eingebettet ist eine eher konventionelle Geschichte, denn wie so oft trifft der Mann eine Frau, eine leidenschaftliche Liebe wird entfacht, die eigentlich gar nicht sein darf, aber doch ihre Erfüllung finden muss.. Immerhin agiert die Heldin nach der Einführung in die Welt der Dämonen wesentlich aktiver und selbstständiger agiert als viele Heldinnen sonst. Die Liebesgeschichte ist zwar dominant, gibt aber auch der Abenteuerhandlung genug Luft, so dass sich am Ende alles harmonisch zusammenfügt und die Bedrohung eliminiert wird. Alles in allem erweist sich „Jacob“ als durchaus unterhaltsame Geschichte, wenn auch die Spannung eher moderat ist.

Zwar ist das Hörbuch so gekürzt, dass die Handlung verständlich bleibt, aber dadurch leidet auch ein wenig die Abwechslung, da einige der Nebenfiguren zu kurz kommen und die Romanze noch dominanter wird als sie im Buch ist.

Tanja Geke liest die Geschichte gekonnt und hält den Hörer bei der Stange, man merkt allerdings auch, dass ihr die weiblichen Parts viel mehr liegen als die Dialoge der Männer, da sie viel mehr Lebendigkeit in diese legt.

Alles in allem ergibt sich eine kurzweilige Geschichte mit einer relativ interessanten Handlung, die aber auch kaum Überraschungen bietet. Dennoch ist es einfach sich auch nach einer Pause wieder einzuhören.

 

 

Fazit:

Wenn man ein unkompliziertes Hörbuch zum Entspannen sucht, ist „Jacob“ genau das richtige, denn die Handlung ist leidlich spannend, aber nicht aufregend, und der Inhalt eher leicht zu erfassen. Nur sollte man nicht mehr erwarten, denn der Tiefgang fehlt, so dass später nicht viel im Kopf hängen bleibt.