Käferkiller (Reihe: Exterminators TPB 1)
 
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Käferkiller

Reihe: Exterminators

Rezension von Christian Endres

 

 

Der Sommer ist da, und damit auch die mehrbeinigen Chitin-Terroristen und summenden Stachelgeschwader, die einem jedes Picknick und jedes Sonnenband ordentlich vermiesen können. Auch bei Panini herrscht im Sommerprogramm von Vertigo das große Krabbeln, insbesondere natürlich im ersten Sammelband von The Exterminators. Dort nimmt das Krabbelzeug um Kakerlake und Co. zusammen mit Mäusen, Ratten und Waschbären im drückend heißen L. A. den Part der Antagonisten ein - und bald schon einer noch größeren Bedrohung...

 

Doch Exterminators: Käferkiller ist mehr als ein flott geschriebenes und hübsch gezeichnetes Splatter-B-Movie in Comicform, in dem eine Gruppe mutiger Kammerjäger ein paar garstig-hartnäckige, übergroße Krabbelviecher platt macht. In erster Linie ist es ein handwerklich sehr gut gemachter Comic - ein klug geschriebenes, mal derbes, mal charmantes Stück Unterhaltung, das noch nicht gar so ausgetretenen Pfaden folgt.

 

In bester Vertigo-Tradition liefert Autor Simon Oliver mit seinem Debütwerk, das ursprünglich eine TV-Serie werden sollte, also wirklich einen großartigen Auftaktband zu seiner Serie über die Schädlingsbekämpfer von Bug-Bee-Gone. Olivers Story überzeugt vor allem durch skurrile, herrlich schräge Charaktere, knackige Dialoge und verdammt gute, teilweise sehr spannende Subplots, die schon in den ersten Kapiteln begonnen werden. Darüber hinaus erinnert sein erwachsener Humor an eine Mischung aus Garth Ennis und politischen Zoten mit kritischen Zwischentönen, was der Serie ironischerweise zusätzliche Bodenhaftung und einen ganz eigenen raubeinigen Charme gibt.

 

Natürlich hat die 2006 im Original gestartete Reihe, die mit viel Vorschusslorbeeren aus Übersee kommt, noch einen weiteren großen Vorteil: Tony Moore. Dieser genießt spätestens seit dem von ihm gestalteten ersten Arc von Robert Kirkmans Endzeit-Mythos The Walking Dead einen besonderen Ruf unter den zeitgenössischen Horrorcomic-Fans. Moores Artwork ist angenehm lässig, fängt Stimmungen fantastisch ein und passt sich vor allem mühelos den Begebenheiten an: Egal ob ekelig, blutig, sexy, lustig, oder realistisch - Moores Zeichnungen passen stets wie die Maus in die Falle. Eine Vielseitigkeit, die es fast mit der Üppigkeit der Schädlinge in der Stadt der Engel aufnehmen kann...

 

Man muss wie Feuer wüten und einschlagen wie der Blitz. Das ist nur eine der buddhistisch angehauchten Weisheiten von Käferkiller Stitch, der ab Mitte des Bandes mit Protagonist Henry auf Tour geht und sich der Käferplage mit Karma und Charisma - und Gift und Lebendfallen - in den Weg stellt.

 

Seine tibetische Weisheit könnte auch für diesen ersten Band gelten. Denn dieser schlägt ebenfalls ein wie der Blitz und macht von vorne bis hinten, vom tollen Vorwort von Josh Olson bis zur Aufmachung, richtig Spaß und Laune.

 

Großartig. Da hilft auch kein Gift. Nur lesen.

 

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240417014719fe44621d
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Comic:

Käferkiller

Reihe: Exterminators Bd. 1

Autor: Simon Oliver

Zeichnungen: Tony Moore

Paperback m. Klappenbroschur

128 Seiten

Panini, Juni 2008

ISBN: 3866075936

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 11.06.2008, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 08:09, 6682