Reihe: Kai Flammersfeld Bd.1
Rezension von Bine Endruteit
Als Kai nach dem Räuber und Gendarm spielen mit seinen Freunden wieder nach Hause will, entscheidet er sich für die Abkürzung über den alten Friedhof. Allerdings bereut er seine Entscheidung ziemlich schnell, als er dort geheimnisvolle, dunkle Gestalten umher huschen sieht. Sie verfolgen ihn sogar und schließlich wird er von einer von ihnen angefallen und fällt dabei tatsächlich in Ohnmacht. Als Spur bleibt eine seltsame Verletzung an seinem Hals zurück, von der auch noch alle glauben, es sei ein Knutschfleck.
Einzig Kais Oma, die Vampirologie studiert hat und ziemlich cool ist, hat eine Ahnung davon, was es damit auf sich haben könnte. Sie backt extra für Kai "Transilvanische Schicksalskekse". Damit kann man herausfinden, ob sich jemand in einen Vampir verwandelt. Doch die Kekse hätte es gar nicht mehr gebraucht, denn Kai wird von den Vampiren selbst eingeladen. Die drei Geschwister stellen sich als Gutta, Gandolf und Gerrith vor und überreichen Kai feierlich sein "Starterset für Vampire". Noch ehe sich der Junge versieht, muss er sich damit beschäftigen, das Fliegen zu lernen, mit seiner verbesserten Sehkraft zurechtzukommen und immer Lust auf Fleisch zu haben. Doch das ist erst der Anfang, denn plötzlich wird der Onkel der Vampirgeschwister entführt und es sieht ganz so aus, als bräuchten sie Kais Hilfe, um ihn zu befreien...
Rezension:
"Kai Flammersfeld und die Transsylvanischen Schicksalskekse" ist der erste Band aus der Buchreihe um Kai, der sich in einen Vampir verwandelt und dabei allerlei Abenteuer erlebt. Der Autor Hagen Röhrig richtet sich damit an sehr junge Leser, die einen zarten Grusel zu schätzen wissen. Allerdings liest sich der Roman so amüsant, dass auch Erwachsene Spaß daran haben können. Ganz in der Tradition von Angela Sommer-Bodenburgs "Der kleine Vampir" geht es hier um einen Jungen, der plötzlich in Kontakt mit einer Vampirfamilie kommt und sich mit ihnen befreundet. Trotzdem wird eine komplett neue Geschichte erzählt. Das Buch ist spannend und man kann sich kaum von den Seiten lösen und wird es im Handumdrehen verschlungen haben.
Es gibt immer kleine Abschnitte, die von einzelnen Erlebnissen Kais berichten, insgesamt ergibt sich aber eine komplette Handlung. Ein kleines Highlight ist auf jeden Fall das Buch, dass Kai zum lesen bekommt, und dass ihm alle Fragen zu seinem neuen Vampirdasein beantwortet. Und das ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen, denn man kann tatsächlich Fragen in das Buch schreiben. Es spricht einen in der Antwort, die dann erscheint, direkt an. Besonders amüsant ist auch der Sargkauf, Kai kann schließlich bald nicht mehr in einem normalen Bett schlafen. Der verwirrte Verkäufer ist einfach hinreißend humorvoll beschrieben.
Die Geschichte ist einfach, aber gut und spannend erzählt. Kai ist ein lebenslustiger Junge, der sich ganz plötzlich damit auseinandersetzen muss, dass er sich in ein völlig anderes Wesen verwandelt. Dabei fällt ihm aber auch auf, wie schön mache Dinge um ihn herum sind, wie die Sonne oder seine beste Freundin Sandra, die ihn durch alle Gefahren begleitet. Dadurch werden natürlich auch die jungen Leser dazu angeleitet, sich ihrer Umwelt bewusster zu sein. Das ist ein durchaus positiver Nebeneffekt ohne erhobenen Zeigefinger.
Nur leider ist der kurzweilige Roman nur allzu schnell durchgelesen, doch zum Glück gibt es einen zweiten Teil, auf den man sich jetzt schon freuen kann.