Keltenblut (Autor: Silke Alagöz)
 
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Keltenblut von Silke Alagöz

Rezension von Christel Scheja

 

Manchmal muss man nicht einmal weit gehen, um in eine Fantasywelt einzutauchen. Denn auch die Vergangenheit der eigenen Heimat kann magisch sein, birgt viele Rätsel, die die Phantasie beflügeln. Vielleicht aus diesem Grund hat Silke Alagöz mit „Keltenblut“ ihrem Wohnort Fischbach eine zwar erdachte aber auf historischen Fakten beruhende Geschichte gewidmet.

 

Schon immer graut es Kjara Grimm bei Spaziergängen im Wald an einer ganz bestimmten Stelle vorbei zu gehen. Denn dann erfasst sie ein Gefühl der Beklemmung und der Furcht. Seit einiger Zeit geht es auch ihrem Hund nicht anders. Er winselt und jault, wenn sie an einer Vertiefung im Waldboden vorbei kommen.

Aber es wird noch schlimmer – denn die Angst wächst und nun kommen auch noch grausame Träume dazu, die sie nicht verstehen kann, und sie glaubt im Wald einen geheimnisvollen jungen Mann zu sehen.

Da rücken die alltäglichen Probleme eher in den Hintergrund, auch wenn sie jetzt die Chance hätte, Jakob, den Bruder ihrer besten Freundin für sich zu gewinnen.

Doch ihre Gefühle spielen verrückt, als sie eines Tages den geheimnisvollen Mann im Wald näher kennen lernt und sein Geheimnis erfährt, das mit ihrem Schicksal enger verbunden ist als sie denkt. Denn schon bald erweckt das Blut in ihren Adern einen alten Fluch aus der Keltenzeit.

 

Erfahrene Leser werden die Geschichte schnell durchschauen, aber es wird sehr deutlich, dass die Autorin auch gar nicht beabsichtigt hat eine ungewöhnliche und neue Geschichte zu verfassen. Ihr geht es vielmehr darum, den Lesern die Vergangenheit ihres Ortes möglichst unterhaltsam nahe zu bringen und die Fakten der Historiker einfühlsam und spielerisch zu vermitteln.

Spannung bezieht das Buch vor allem aus der Enthüllung der Hintergrundgeschichte, die geschickt mit der Kultur, dem Glauben und dem Leben der Kelten in diesem Raum verbunden ist. Die Figuren selbst bleiben eher blass, erlauben es aber jungen Lesern, sich leichter mit der Heldin zu identifizieren, weil Kjara und ihre Cousinen, die später noch zusätzlich ins Spiel sehr natürliche Figuren sind und die kleinen Alltäglichkeiten, Sorgen, Nöte und Freuden die Geschichte noch ein wenig bodenständiger machen. Man fühlt sich mit ihnen wie zu Hause, auch wenn die magischen und mystischen Elemente der Erzählung sehr einfach gehalten sind und nicht weiter in die Tiefe gehen.

 

„Keltenblut“ lebt von seiner intensiven Atmosphäre, der sympathischen Erzählweise und der Bindung und ist, gerade wenn man selbst in der Region wohnt, sicherlich auch mehr als einen Blick wert, erinnert er doch auf angenehme Weise an die Vergangenheit ohne dabei aufdringlich zu werden. Durch die Konzentration auf junge Helden und eine Romanze eignet sich das Buch besonders gut für junge Leser ab elf oder zwölf Jahren.

 

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Jugendroman:

Keltenblut

Autor: Silke Alagöz

Samhain & Beltane, erschienen Dezember 2011

broschiert, 184 Seiten

Umschlaggestaltung Alexandra Knickel

ISBN-10: 3981364724

ISBN-13: 978-3981364729

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 14.01.2012, zuletzt aktualisiert: 24.02.2024 19:28, 12321