Kim Possible - Stoppt Dr. Stoppable (PlayStation 2)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Kim Possible - Stoppt Dr. Stoppable (PlayStation 2)

Rezension von Björn Backes

 

Kim Possible gehört zu den wenigen Disney-Eigengewächsen, die sich im Laufe der letzten Jahre gegen die immer stärkere Konkurrenz aus dem asiatischen Raum durchsetzen konnte. Seit einigen Jahren nun schon sind die Kämpfchen zwischen der smarten Kim und dem durchgedrehten Doktor Drew Lipsky nun schon fester Bestandteil des jugendlichen Unterhaltungsprogramms, und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Qualität setzt sich eben durch, und gerade im Vergleich zu den oft sehr actionlastigen, plumpen Produktionen aus Fernost haben Kim Possible und ihre Gefährten doch einen Charme, den auch das ältere Publikum respektvoll anerkennen muss.

 

Die Videospiel-Historie der beliebten Heldin verläuft zwar noch nicht ganz so erfolgreich, kann jedoch schon auf einige richtig gute Titel für den DS und zuletzt auch für die PS2 verweisen. In „Stoppt Dr. Stoppable“ musste Kim anno 2006 einen Gehirnaustausch aufklären, der das Leben von Ronald Stoppable und Dr. Lipsky maßgeblich zu verändern droht. Die beiden Opfer müssen sich plötzlich mit einem fremden Körper herumschlagen, ohne wirklich zu wissen, wie ihnen geschieht. Kim sieht sich in der Pflicht, Stoppable wieder sein echtes Gehirn zu verpflanzen, jedoch muss sie sich hierfür mit ihrer Erzfeindin Shego verbünden, die ebenso an einer Auflösung der Krise interessiert ist. In elf Levels muss sich das ungleiche Team nun gemeinsam mit Rons Schoßtier Rufus vorwärts kämpfen, um den peinlichen Missstand zu bereinigen und den alten Zustand wiederherzustellen.

 

Ak Tronic veröffentlichen den Titel nun in der Software Pyramide-Serie ein weiteres Mal zum erschwinglichen Midprice. Die Jagd auf Dr. Stoppable alias Dr. Lipsky darf also ein weiteres Mal von vorne losgehen!

 

Das Spiel:

 

Während die Geschichte gehabt ungewöhnlich und stellenweise auch ein wenig verrückt ist, orientiert sich das Gameplay zu „Stoppt Dr. Stoppable“ prinzipiell an gängigen, konventionellen Jump ’n’ Run-Schemen. Im steten Wechsel kämpft sich das Dreigestirn durch die insgesamt elf Episoden und folgt dabei dem linearen Handlungs- und Aktionsstrang, den das Leveldesign ganz klar vorgibt. Interessant ist vor diesem Hintergrund aber sicher, dass man sowohl Kim als auch Shego steuern darf, was angesichts der Vorgeschichte bzw. den vielen Erzählungen der TV-Serie schon ein wenig seltsam anmutet. Allerdings ist dieser stete Wechsel durchaus ein belebendes Element im Spiel, da jeder der drei Figuren ganz bestimmte Spezialeigenschaften eigen sind, die man natürlich abschnittsweise treffend einsetzen muss. Kim beispielsweise wird somit zum Beispiel in den Episoden eingesetzt, in denen größere Sprünge gemeistert und breitere Abgründe gemeistert werden müssen. Sie hat eine enorme Sprungkraft, darf anfangs als einzige den Enterhaken benutzen und kämpft manchmal auch mit unlauten Mitteln wie einem Kaugummi, mit dem sie ihre Gegner am Boden festklebt. Shegos Fähigkeiten sind ähnlich; sie ist athletisch, sprungkräftig, aber auch im Nahkampf beachtlich gut. Rufus hingegen wird eingesetzt, sobald die Szenarien etwas dichter und enger sind und Gänge und Hindernisse durch- und überquert werden müssen, die von den beiden weiblichen Charakteren nicht gemeistert werden können.

Die einzelnen Wechsel werden dann vom Spiel selber vorgegeben, wobei es auch manchmal geschehen kann, dass man innerhalb eines Abschnittes mehrfach zwischen Kim und Shego hin und her wechselt. Zumeist kommen alle drei Charaktere in einem einzigen Level öfter zum Zuge und tauschen die aktive Rolle an den jeweiligen Checkpoints.

 

Das Leveldesign indes ist nicht wirklich innovativ. Viele bekannte Mechanismen tauchen auf, angefangen bei Sprüngen zwischen einzelnen Plattformen über besondere Hindernisse wie Zahnräder und Abgründe bis hin zu Heerscharen von üblen Schergen, denen man im Vorbeimarsch den Garaus machen muss. Doch wo es an Fortschrittlichkeit einerseits mangelt, können die Designer durch eine liebevolle Aufbereitung bewährter Mechanismen anderseits wieder heftig punkten. Das Gameplay ist beispielhaft, die lineare Struktur trotz fehlender Entdeckungsfreiräume angenehm und auch der Anspruch recht angemessen. Daher lässt sich auch schon recht bald konstatieren, dass „Stoppt Dr. Stoppable“ ganz bestimmt nicht bloß auf das Serienpublikum zugeschnitten wurde. Die wirklich tolle Präsentation und der stellenweise überraschend knifflige Schwierigkeitsgrad stellen nämlich unmissverständlich klar, dass hier ein jeder Genre-Liebhaber gut bedient ist.

 

 

Technik/Grafik:

 

Vom grafischen Blickpunkt her ist das nach wie vor aktuellste Kim Possible-Abenteuer bester PS2-Standard. Insbesondere die Figuren sind sehr authentisch nachgezeichnet worden und harmonieren absolut prächtig mit dem liebevollen Comic-Stil der Hintergründe. Lediglich die Levelgestaltung könnte ein wenig abwechslungsreicher sein, da hier bekannte Inhalte häufiger wiederkehren und sich hier der quantitative Mangel (dazu später mehr) deutlich bemerkbar macht. Dennoch: Die allgemeine optische Präsentation ist durchweg anständig und stellenweise eins zu eins aus der Serie entnommen.

Technisch beruft man sich hingegen auf gewohnte Standards, sowohl was das Spielsystem als auch die allgemeinen Bewegungsabläufe angeht. Man könnte zwar kritisieren, dass man den Figuren in den einzelnen Abschnitten nicht die Möglichkeit einräumt, auf Erkundungstour zu gehen und auf diesem Wege die zusätzlichen Hilfsmittel aufzustöbern, jedoch funktioniert die lineare Struktur insgesamt zu gut, als dass hier Unmut angebracht wäre. Technisch ist „Stoppt Dr. Stoppable“ demzufolge auch weitestgehend makellos.

 

 

Spielspaß:

 

Die Bemühungen um die Wiederkehr der richtigen Identitäten sind – die Story verheißt bereits Ähnliches – nicht nur unheimlich witzig, sondern auch auf Anhieb ein echter Spaßgarant. „Stoppt Dr. Stoppable“ ist schlichtweg ein sehr schönes Jump ’n’ Run-Spiel traditionellster Art, welches zwar manchmal ein wenig mehr Abwechslung vertragen könnte, insgesamt aber immer wieder mit der erprobten Systematik punkten kann. Einzig und allein der geringe Spielumfang könnte Fans und Genre-Beschwörern Sorgen bereiten. Wer sich ein wenig anstrengt, ist in 2-3 Stunden durch alle elf Abschnitte gereist, und das ist vergleichsweise knapp – selbst für ein Jump ’n’ Run. Der Schwierigkeitsgrad ist zwar durchaus adäquat, aber mit ein bisschen Übung und dem nötigen Fingerspitzengefühl für alle Charaktere, gelingt es später spielerisch, durch die Welten zu navigieren. Eine Steigerung der Quantität hätte dem Spiel daher auch spürbar gut getan und auch den einzig nennenswerten Kritikpunkt letztendlich verbannt.

 

Dennoch: Fans klassischer Jump ’n’ Run-Materie werden sich ohne lange Eingewöhnungszeit pudelwohl fühlen und Kim, Shego und Rufus mit Freuden durch ihr Abenteuer führen.

 

 

Fazit:

 

Anlässlich des Midprice-Re-Releases sollten sich bislang untätige Liebhaber der TV-Serie aber auch Spring- und Renn-Verfechter dazu entschließen können, die letzte PS2-Mission der jugendlichen Agentin abzustauben. Das Spiel überzeugt mit einer feinen grafischen Präsentation, eine ausgesprochen angenehmen Mechanik und vielen klassischen Inhalten, die selbst die geringfügigen quantitativen Einschränkungen schnell vergessen machen. Ebenso wie im TV so steht die populäre Kim auch auf der Konsole problemlos ihre Frau!

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425160255d5f60139
Platzhalter

Kim Possible - Stoppt Dr. Stoppable

von Software Pyramide

Plattform: PlayStation2

USK-Einstufung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gem. 14 JuSchG

ASIN: B000IZIZ04

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 06.05.2008, zuletzt aktualisiert: 10.01.2015 11:22, 6421