Klonkriege 6: Schlachtfelder (Star Wars Sonderband 26)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Klonkriege 6: Schlachtfelder

Reihe: Star Wars Sonderband 26

Rezension von Christel Scheja

 

Star Wars ist bekanntlich eines der größten Medien-, Marketing-und Merchandise-Phänome. Zu keinem anderen fantastischen Universum, dass in seinem Kern eigentlich nur aus sechs Filmen besteht, gibt es so viel Material, welches der geneigte Fan konsumieren und sammeln kann.

 

Waren die Produkte wie Bücher und Comics zur Zeit der ersten Trilogie noch nicht offiziell anerkannt, so hat sich das mit den Prequels geändert. Die Zeit zwischen den Filmen wurde in Büchern und Comics fortgeschrieben, die Werke über Anakins Aufstieg vom einfachen Sklavenjungen bis hin zum erfolgreichen Jedi-Ritter gehören heute zum Hintergrund der Figur.

 

Das wird vor allem bei den Produkten deutlich, die sich auf die Zeit zwischen dem zweiten und dritten Film beziehen. Während nur vier Romane die Abenteuer verschiedener Jedi in den Klonkriegen schildern, beziehen sich sehr viele Hefte aus der Dark Horse Comic-Reihe "Star Wars Republic" auf die Schauplätze und Schlachtfelder, denen in den Filmen nur eine Fußnote oder ein Satz gewidmet ist. Auf Deutsch fassen inzwischen sieben Sonderbände mit 128-168 Seiten die Ereignisse zusammen, die unaufhaltsam auf den dritten Film zusteuern.

 

Obwohl die Reihe sich vor allem auf den Jedi-Meister Quinlan Vos konzentriert, der durch seine zwiespältige Ader und Annäherung an die dunkle Seite der Macht besonders dafür geeignet ist bei Count Dooku zu spionieren, wird auch immer wieder auf andere Helden umgeblendet, vor allem natürlich Anakin Skywalker und Obi Wan Kenobi.

 

"Schlachtfelder" schildert den Höhepunkt der Klonkriege. Krieg ist an vielen Orten des Outerrim und wird immer mehr ins Zentrum der Republik getragen. Neben Count Dooku und seiner Handlangerin Asaij Ventress tritt nun auch General Grievous aus den Schatten. Noch ist er jedoch nur Befehlsempfänger.

 

Die Jedi-Ritter versuchen zu tun, was sie können und haben bereits viele Verluste zu beklagen. So macht sich etwa Mace Windu auf, um eine Gruppe von Kopfjägern der Separatisten auszuschalten, die sich auf Jedi spezialisiert haben, während Anakin noch als Padawan lernt, was wahrer Opfermut ist, als eine Jedi dafür sorgt, dass die beiden mit ihren Klon-Truppen aus einem Hinterhalt entkommen können.

 

Unterdessen fragt sich Aayla Secura (die blauhäutige Jedi, die im Film auf einem Dschungelplaneten von ihren Klontruppen erschossen wird), ob ihr ehemaliger Lehrmeister Quinlan Vos nicht endgültig der Dunklen Seite der Macht verfallen und zu Count Dooku übergelaufen ist. Immerhin hat er bereits einen Senator umgebracht. Doch eine Begegnung verunsichert sie, während für einen ihrer Soldaten die Sache eigentlich klar ist...

 

Monate später - Anakin ist inzwischen Jedi-Ritter kommt es zur Schlacht um Rendili. Als er mit seinem Meister Obi-Wan das Flaggschiff der Separatisten entert, erwarten sie schon alte Feinde. Doch diesmal ist es Anakin, der seinen Meister zurück halten muss, denn der lässt sich von seinem Hass auf Asaij Ventress überwältigen, die ihn einst gefangen nahm und folterte. Erst das überraschende Eingreifen von Quinlan Vos wendet das Schlachtenglück zu Gunsten der Jedi. Die dunkle Jedi kann entkommen, aber sie erwartet Anakin mit einer bösen Überraschung auf Coruscant.

 

Während dessen berät das Jedi Konzil darüber ob man Quinlan Vos überhaupt noch trauen kann. Der ehemaligen Jedi-Meister hat sich zwar gestellt und ist reumütig, aber hat er wirklich die dunkle Seite der Macht unter Kontrolle?

 

Um "mal eben reinzulesen" ist der 26. Sonderband der Star Wars Reihe sicherlich nicht geeignet. Die einzelnen Geschichten sind zwar halbwegs in sich geschlossen, beziehen sich aber auch stark auf frühere Ereignisse, die das Handeln der Helden und Schurken gründlich überschatten und damit Vorwissen erwarten. Wagt man es dennoch könnte es passieren, dass man süchtig wird, und wissen will, was in den vorhergegangenen Bänden passiert ist.

 

Wer schon die anderen Geschichten über die Klonkriege aufmerksam verfolgt hat, wird sich über "Schlachtfelder" mehr als freuen. In einem Actionfeuerwerk, das fast an das der Filme heran reicht, wird der Höhepunkt einiger Handlungsstränge erreicht.

 

Man erfährt, wie Anakin sich seine Gesichtsnarbe einfängt. Wieder werden im Kampf auch Facetten seines dunklen Wesens sichtbar. Obi Wan-Kenobi begegnet den Schatten seiner Gefangenschaft, und Jedi, die in den Filmen bloße Statisten waren bekommen hier genug Handlungsspielraum um zu Persönlichkeiten zu werden.

Obwohl die Geschichten actionlastig sind, sind sie nicht nur platte Abenteuer, sondern vertiefen durch ausführliche Dialoge und ergänzende Texte den Lesegenuss.

 

Die Zeichnungen sind wie immer dynamisch und lebendig, Jan Durseema und Brandon Badeaux erlauben sich keine Patzer. Auch die Coloration ist den Geschichten angepasst, düster und blutig während der Action, etwas bunter in den ruhigeren Szenen und Dialogen, die die Geschehnisse noch vertiefen.

 

Für sein Geld bekommt man einiges geboten - umfasst dieser Sonderband doch statt der üblichen fünf bis sechs sogar sieben Hefte, die nun deutlich auf "Die Rache der Sith" hinarbeiten.

 

Damit ist "Schlachtfelder" ein wichtiger Baustein des Star Wars Universums, der durch gut ausgewogene und zeichnerisch wie auch inhaltlich qualitativ hochwertige Abenteuer-Action überzeugen kann.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425131210f6f8764f
Platzhalter

Comic:

Klonkriege 6: Schlachtfelder

Reihe: Star Wars Sonderband 26

Autoren: John Ostrander, Randy Stradley

Zeichner: Jan Duursema, Brandon Badeaux

Tusche: Dan Parsons, Brandon Badeaux

Farben: Brad Anderson

Star Wars Republic # 65-71, 2004/05

Dino-Verlag, 06/2005

ISBN 3-8332-1226-8

168 Seiten

Erhältlich bei Amazon

Zur Serie:

STAR WARS


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 28.11.2005, zuletzt aktualisiert: 29.03.2024 12:39, 1595