Serie: Das Imperium der Ströme Band 1
Rezension von Christel Scheja
Der 1969 geborene John Scalzi gehört zu den Autoren der jüngeren Generation, die auch über das Internet und die sozialen Medien Kontakt zu ihren Fans halten und immer wieder von ihren Projekten erzählen Der bereits mehrfach preisgekrönte Autor beginnt nun mit „Das Imperium der Ströme“ eine neue Science-Fiction-Saga, deren Auftakt „Kollaps“ gerade bei Fischer Tor erschienen ist.
Dank der „Ströme“, sicherer Hyperraum-Routen hat sich die Menschheit über die Galaxis ausbreiten und ein gewaltiges Imperium aufbauen können, dass nach außen immer noch stark und gefestigt erscheint, im Inneren aber zu bröckeln beginnt, gibt es doch unter den planetaren Herren gelegentlich den Wunsch, selbst Imperatox zu sein, gerade weil die neue Herrin über das Sternenreich ein unbeschriebenes Blatt ist.
Aber Bürgerkriege, Anschläge und gewaltsame Übergriffe sind nicht die einzigen Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten, die den Reisenden schon bald zu schaffen machen – wie einige schon bald feststellen.
Ganz offensichtlich beginnen einige der Ströme zu versiegen, damit würden die sicheren und schnellen Hyperraumrouten verschwinden und den Kontakt zwischen den Welten unmöglich machen. Noch wird dieses Wissen verschleiert und verborgen, um das Reich nicht noch mehr zu destabilisieren und es ist an der jungen Imperatox und einigen Freunden, das Verhängnis aufzuhalten … wenn das überhaupt möglich ist.
Science Fiction ist wieder im Kommen und das glücklicherweise nicht nur in düsteren und schmutzigen Endzeitphantasien. Auch die Space Opera, in der das Abenteuer und nicht die Wissenschaft eine wichtige Rolle spielt, ist wieder da und wird von den verschiedensten Autoren liebevoll in Szene gesetzt.
Auch John Scalzi verzichtet auf langwierige Erklärungen, wie das Imperium und die Ströme funktionieren können. Er setzt bei ersterem bewusst auf vertraute Bilder, auch wenn er die Klischees etwas variiert und deutet beim zweiten nur grob an, was es mit den Strömen auf sich hat. Das wissenschaftliche „Wie“ ist nur dann wichtig, wenn es um den Zusammenbruch des ganzen geht.
Aber zwischen den Seiten wird fleißig intrigiert und neue Beziehungen geschlossen, entdecken die Protagonisten Geheimnisse und schließen neue Allianzen, die vermutlich die Weichen für die kommenden Bände der Saga stellen.
Die Handlung ist sauber konstruiert, wird durch den flotten Stil gut voran getrieben und sorgt dafür das keine Längen aufkommen. Auch die wichtigen Figuren wachsen dem Leser ans Herz, weil sie ein wenig Profil entwickeln.
Alles in allem ist „Kollaps“ ein solider Auftakt-Roman für die Reihe um „Das Imperium der Ströme“, der zwar keine großen Überraschungen bietet aber durchaus genug Spannung, um Lust auf mehr zu machen.
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