Krasse Zöpfe von Shannon Burns
Rezension von Christel Scheja
Shannon Burns ist zwar eine Sozialpsychologin, betreibt in ihrer Freizeit aber auch einen Blog, in dem sie alle möglichen Haartrachten aus Film und Fernsehen vorstellt, die man nach ihren Anleitungen auch selbst ausprobieren. Das hier vorliegende Buch Krasse Zöpfe stellt einige der beliebtesten und am einfachsten nachzumachenden Haartrachten vor, die vor allem für Live-Rollenspieler und Cosplayer interessant sein dürften?
Grundvorausssetzung für alle Frisuren sind natürlich sehr lange Haare, die mindestens bis in die Mitte des Rückens reichen sollten, sonst könnte es bei dem ein oder anderen Look schwierig werden.
Der Band ist chronologisch geordnet – zunächst gibt es Looks aus den prägenden Fernsehserien der letzten zwanzig Jahre, beginnend mit Rome und Co., über Vikings, Merlin, The Tudors, Black Sails bis hin zu Penny Dreadful. Und natürlich noch einigen Serien mehr.
Danach taucht die Autorin in den Bereich der Fantasy ein, natürlich stehen vor allem Game of Thrones, sowie Der Herr der Ringe oder Der Hobbit im Vordergrund. Wer schon einmal seine Haare wie Rey, Prinzessin Leia, Katniss Everdeen oder Padme Amidala tragen wollte, der kommt im folgenden Kapitel zu seinem Recht.
Selbst die animierten Abenteuer werden nicht vergessen – angefangen von Sailor Moon bis hin zu Drachenzähmen leicht gemacht.
Es gibt also eine große Auswahl an verschiedensten Frisuren, und wer glaubt, dass Shannon nur die ikonischen Haarstile herausgesucht hat, der irrt sich. Gerade bei Prinzessin Leia wird man nicht die praktische Frisur erwarten, die sie in Das Imperium schlägt zurück trägt, doch genau die ist aufgenommen.
Die meisten Frisuren sind funktional aber effektvoll, sie sind einfach zu machen und mit ein wenig Übung auch alleine zu flechten. Auch fallen sie nicht ganz so extrem auf, so dass der ein oder andere Stil aus römischer der Renaissance-Zeit durchaus auch für Elfendamen interessant sein kann, Wikinger-Kriegerinnen-Figuren auch für etwas wildere Fantasy-Waldläuferinnen. Die Auswahl ist jedenfalls groß, so dass man für jeden Anlass und jede Gelegenheit etwas finden kann, durch die Grundfiguren natürlich auch für den Alltag.
Oft geht ein ganzseitiges Foto den Erläuterungen zur Herkunft der Frisur voran, auf der Doppelseite danach folgen die Flecht-Erläuterungen. Gelegentlich erfährt man auch die ein oder andere besondere Kleinigkeit.
Es erfordert vermutlich Mut, sich an die aufwendig erscheinenden Flechtkunstwerke zu wagen, die Autorin ermutigt deshalb auch immer wieder und macht deutlich, dass vieles nicht so aufwendig ist wie es aussieht und man einfach anfangen sollte. Ein bisschen Geschick ist natürlich von Nöten und vielleicht auch jemand, der dabei hilft, aber mit wachsender Erfahrung wird man vermutlich auch vieles allein zustande bekommen.
Fazit:
»Krasse Zöpfe« richtet sich bewusst an begeisterte Cosplayerinnen und Live-Rollenspielerinnen – aber auch den ein oder anderen langhaarigen Mann – die ihrem Auftreten einen besonderen Look verleihen möchten. Da auch die Grundformen beschrieben werden, die man beherrschen sollte, ist ein Einstieg leichter als gedacht und kann später auch zu eigenen Frisuren inspirieren.
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