Kreuzungen (Autor: Nero Impala; Drachenbrut Bd. 1)
 
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Kreuzungen von Nero Impala

Reihe: Drachenbrut Band 1

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Eine Horde von Orks überfällt ein Dorf. Nur ein vierzehnjähriger Junge kann fliehen und findet am Fuße eines Vulkans ein Ei, aus dem schon bald ein kleiner pfiffiger Drache schlüpft ... kommt das dem fleißigen Fantasy-Leser nicht sehr bekannt vor?

Nero Impala verschleiert in seinem Debütroman nicht, welche Vorlagen ihm im Kopf herum gegangen sein müssen – aber er hat in seiner Trilogie „Drachenbrut“, deren erster Band „Kreuzungen“ nun erschienen ist, die Versatzstücke aus den „Drachenreitern von Pern“, „Eragon“ und dem „Herrn der Ringe“ bunt gemischt und mit eigenen Ideen zusammen gefügt.

 

Zwei Figuren spielen eine zentrale Rolle in „Kreuzungen“. Da ist einmal der vierzehnjährige Gilfea, der gar nicht weiß, als ihm geschieht, als marodierende Orks sein Dorf überfallen. Er kann gerade noch fliehen, weiß aber nicht, ob noch jemand anderer überlebt hat. Am Fuße des Eisengebirges entdeckt er schließlich ein merkwürdiges Ei und nimmt sich dessen an, obwohl er selbst fast keine Kraft mehr hat. Doch gerade das bewahrt sein Leben, denn der Schlüpfling rettet ihn und macht ihm klar, dass sie von nun an untrennbar zusammen gehören.

Das bestätigen auch die Drachenreiter, die Gilfea nur kurze Zeit später finden und mit sich nehmen. Denn er soll einer von ihnen werden.

Der Junge nimmt die Herausforderung gerne an und beginnt aufzublühen. Doch mit der Reife seines Drachen kommt auch noch etwas anderes zum Vorschein – seine sexuellen Neigungen sind eher auf Angehörige seines Geschlechts fixiert.

Nicht ganz so glücklich ist Gildofal, der in der Schule immer wieder mit einem Mitschüler in Konflikt gerät, denn im Königreich Goldor ist auch Orks erlaubt, eine höhere Bildung zu erlangen, während Elben eher eine untergeordnete Rolle spielen und als archaisch-primitive Eingeborene gelten. Da die Situation eskaliert muss er das Reservat verlassen, in dem er gelebt hat, doch es kommt noch schlimmer. Denn der, der ihm helfen kann, als er in einer ausweglosen Lage zu stecken scheint, ist nicht das, was er erwartet hat.

 

Nero Impala hat in seinem Buch nicht nur die Inhalte mehrerer Fantasy-Werke zusammen gemischt, man findet in der Geschichte auch Elemente und Bezeichnungen aus der SF und einer der großen Konflikte im Hintergrund ist der Widerstreit von Magie und Technik. So gibt es auf der einen Seite Gleiter und Maschinen, auf der anderen Seite Drachen und Elfen, die noch in recht archaischer Weise beieinander leben.

Zwar ist die Mischung recht interessant gestaltet, aber nicht wirklich ausgestaltet. Zu sehr verlässt sich der Autor auf Andeutungen und die Tatsache, dass seine Leser bereits die Versatzstücke aus anderen Werken kennen, die er sich herausgepickt hat.

Die Geschichte wird sehr gerafft erzählt und ist ungleichmäßig gewichtet – manche nebensächlichen Szenen werden ausgearbeitet, während andere, die genauer auf den Hintergund der Helden eingehen, eher gerafft erzählt werden. Die Geschichte springt von Höhepunkt zu Höhepunkt und besteht aus vielen kleinen Episoden, die in sich wirken, aber nicht wirklich erkennen lassen, auf was die Geschichte eigentlich abzielt. Auch die Tatsache, dass die Protagonisten schwul sind, wird eher nebensächlich abgehandelt, auch wenn das Coming-Out von Gilfea recht humorvoll in Szene gesetzt wird.

Alles in allem kann „Kreuzungen“ als erstes Buch von „Drachenbrut“ noch nicht ganz überzeugen. Es gibt spannende und unterhaltsame Momente, in denen die Geschichte gefällt, dann aber wieder auch Szenen und Abschnitte von denen man maßlos enttäuscht ist, da sie sich eher wie eine Inhaltsangabe lesen. Und irgendwelche Liebesgeschichten kann man vergeblich suchen – da dieser Aspekt innerhalb der Geschichte völlig untergeht.

 

Fazit:

Es bleibt also abzuwarten, wie die kommenden Bände werden, denn „Kreuzungen“ zeigt zwar interessante Ansätze, wirkt aber an vielen Stellen noch etwas unausgereift und verschenkt die ein oder andere Möglichkeit um die Atmosphäre der Geschichte zu vertiefen.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042014493537129fe1
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Buch:

Kreuzungen

Reihe: Drachenbrut Band 1

Autor: Nero Impala

broschiert, 172 Seiten

dead soft, April 2009

Titelbild: Rade Pablovic/fotoalia.de

 

ISBN-10: 393444248X

ISBN-13: 978-3934442481

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 18.06.2009, zuletzt aktualisiert: 24.02.2024 19:28, 8888