Land des Todes (Autorin: Alison Croggon)
 
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Land des Todes von Alison Croggon

Rezension von Christel Scheja

 

Schon mit ihrer „Pellinor“-Saga bewies Alison Croggon, dass sie sich zwar populäre Themen aussucht, diese aber nicht unbedingt so umsetzt, wie man es erwarten könnte. Sie neigt dazu, nicht mit epischer Action aufzuwarten sondern ist eher eine Schriftstellerin, die die leisen Töne bevorzugt und den Lesern auffordert, genauer hinzusehen. In ihrem Einzelroman „Land des Todes“ setzt sich dieser Trend fort.

 

Lisa ist die Tochter eines eigenwilligen Lords, der es vorzieht, als Eigenbrödler auf seinem Landgut zu halten und sich so lange wie möglich aus irgendwelchen Konflikten herauszuhalten. Deshalb lässt er es auch nicht zu, dass sein einziges Kind das Leben verliert. Denn Lisa wird mit den violetten Augen einer Hexe geboren. Allerdings ist es Frauen verboten, magische Kräfte einzusetzen, man hält nur die Männer dazu fähig, die arkanen Kräfte bewusst zu kontrollieren. Aus diesem Grund wird das Mädchen von den entsprechenden Leuten im Auge behalten, auch wenn ihr Vater sie von allen Lehrern fernhält, die ihr beibringen können mit der Macht in ihrem Inneren umzugehen.

Schließlich muss der Lord auf Geheiß seines Königs ein Ziehkind aufzunehmen. Nachdem sich Darnek und Lisa erst einmal längere Zeit streiten, werden sie doch beste Freunde.

Ihr Glück währt allerdings nicht lange. Als der Vater überraschend stirbt, sind die Jugendlichen noch nicht alt genug, das Land zu verwalten. Ein anderer Adliger übernimmt das und so beginnt ein schweres, grausames Leben für die junge Lady. Denn auch wenn Darnek sich zunächst für sie einsetzt, wirklich helfen kann er ihr noch nicht.

 

Wenn man vermutet, dass hinter dem ganzen eine klassisch-romantische Liebesgeschichte steckt, dann liegt man völlig falsch. Emotionen werden im Roman sehr distanziert und kühl behandelt. Lisa, um deren Schicksal es eigentlich geht, ist letztendlich nur eine Nebenfigur, die selbst nur einmal zu Wort kommt. Der Roman setzt sich aus Schilderungen verschiedenster Personen zusammen, vor allem der Haushälterin Anna, die ihre Herrin als Milchschwester wie keine andere kennt.

Dadurch entsteht eine eigentümliche Atmosphäre. Man fühlt sich in die Zeit der Puritaner versetzt, auch wenn viele Details anders sind. Magie hat einen anrüchigen Stellenwert, so lange Frauen sie nutzen. Lisa ist zwar das Opfer, aber man leidet nicht mit ihr mit, da sie eine blasse Hülle bleibt. Viel interessanter sind die Figuren um sie herum, die allein durch ihre Schilderungen zum Leben erwachen.

Letztendlich können aber die vielen kleinen und stimmungsvollen Details nicht darüber hinweg täuschen, dass der Roman eher spannungsarm ist. Die erhofften Rettungen bleiben ebenso aus wie das Happy End. Dafür schließt sich ein Kreis aus interessanten Personen, bei denen man schon genauer hinsehen muss, um ihre Qualitäten zu entdecken. Der Fantasygehalt bleibt eher gering, der Roman hätte mit kleinen Änderungen durchaus auch als historische Geschichte durchgehen können.

 

Alles in allem ist „Land des Todes“ kein Buch für die Fans, die nach seichter und actionreicher Unterhaltung mit viel Action oder einem ordentlichen Schuss Romantik suchen. Der Roman bietet nichts davon, nur einen höchst eigenwilligen Blick verlorene Seelen in einer gefühllosen Gesellschaft, deren Qualitäten man erst auf den zweiten Blick sieht.

 

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Buch:

Land des Todes

Autorin: Alison Croggon

Paperback, 288 Seiten

Bastei, erschienen Dezember 2012

Übersetzung aus dem Englischen von Michael Krug

Titelbild von Kim Hoang

ISBN-10: 3404207084

ISBN-13: 978-3404207084

Erhältlich bei: Amazon

Kindle Edition

ASIN: B008NW1L1Y

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404231757443cda52f0
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Erstellt: 28.01.2013, zuletzt aktualisiert: 19.01.2023 14:14, 12942