Largo Winch - Tödliches Erbe (2-DVD Special Edition)
Filmkritik von Cronn
Französische Filme haben so mit Vorurteilen zu kämpfen. Sie seien zu schwerfällig erzählt, würden in merkwürdigen Farben abgefilmt sein, würden vor allem Beziehungsgeschichten in den Mittelpunkt stellen, und vieles dergleichen mehr.
Seit Luc Besson hat sich das Bild des französischen Films etwas gewandelt. Nun gelten auch Action-Werke made in France als schick, wie Luc Besson mit seinen Filmen bewiesen hat (u.a. Im Rausch der Tiefe, Das Fünfte Element).
So nimmt es nicht Wunders, dass Sunfilm Entertainment sich um die Vertriebsrechte eines weiteren französischen Streifens gekümmert hat, der den Titel Largo Winch trägt.
Zum Hintergrund-Wissen soll hier kurz eingeschoben werden, dass „Largo Winch“ eigentlich eine Comic-Serie ist, welche im franko-belgischen Raum sehr große Verbreitung gefunden hat. Auf den immensen Erfolg baute man den Film auf.
Hierzulande ist „Largo Winch“ als Comic nicht allzu sehr bekannt. Lediglich den Comic-Enthusiasten ist der Name ein Begriff.
Inhalt:
Nach dem überraschenden Tod des Medien-Tycoons Nerio Winch scheint das gigantische Imperium führungslos feindlichen Übernahmen ausgeliefert zu sein. Doch niemand hat damit gerechnet, dass Nerio einen Sohn hat, dessen Existenz jahrelang geheim gehalten wurde. Der smarte Lebemann und Abenteurer Largo wird als Alleinerbe eingesetzt. Doch es gibt einige Mitstreiter, die damit nicht einverstanden sind und Jagd auf Largo machen, denn Largo gilt zunächst nur als Außenseiter. Er muss seine Adoption erst anerkennen lassen. Dazu soll er wichtige Papiere beschaffen, die das beweisen.
Sogleich macht sich Largo Winch auf die Reise. Doch dabei gerät er schnell in das Fadenkreuz der Konkurrenz um das Erbe...
Kritik:
„Largo Winch“ ist eine französische Produktion, der man ihre Abstammung nicht unbedingt auf den ersten Blick ansieht. Die Action-Szenen sind gelungen inszeniert, krachend laut und wirken absolut up-to-date. Auch die Farbgebung ist stimmig und manchmal sogar wirklich brillant gelungen. Die Charakterzeichnung bleibt comicartig etwas flach, besitzt an einigen Rückblenden jedoch Ecken und Kanten, so dass Largo Winch nicht als völlig eindimensionaler Charakter erscheint.
Die Schaupielerriege ist international besetzt und gut aufgelegt. So Tomer Sisley als Largo Winch wird so manches Frauenherz höher schlagen lassen, während die Männer sich an seiner Partnerin erfreuen. Kristin Scott Thomas ist ebenfalls mit an Bord und gibt die kühle Konzern-Managerin auf überzeugende Weise.
Insgesamt ist „Largo Winch“ ein Comic-Action-Abenteuer, das über die gesamte Spielfilmlänge sehr gut unterhält und vom Drehbuch her keine Durchhänger besitzt. Die mit Rückblenden gespickte Inszenierung ist gelungen.
Bonusmaterial:
Hier hat sich Sunfilm Entertainment kräftig ins Zeug gelegt und präsentiert eine Sonder-Edition, die den Namen tatsächlich verdient.
Zwei DVDs liegen in der Box und bieten Spezialeinsätze en masse. Es existiert ein Interview mit dem Comic-Künstler Philippe Francq, dazu Interviews, Behind-The-Scenes Berichte und vieles andere mehr. Absolut top!
Fazit:
„Largo Winch“ ist ein Action-Film aus Frankreich, der auf ganzer Linie überzeugen kann. Temporeich, gewitzt und clever. So sollte Action made in France sein!
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