Rezension von Cronn
Als ich die Tür zum Haus öffne, schlägt mit der dumpf-würzige Geruch von verkohltem Holz entgegen. Mir wird übel und ich halte mir die Hand vor die Nase. Obwohl ich weiß, dass der Brand schon lange vorbei ist, schlagen meine Sinne Alarm.
Mit der Taschenlampe leuchte ich umher und sehe Farbspuren auf den schwarzverkohlten Böden und Wänden. Die Treppe ist halb eingestürzt, die schönen Gemälde liegen zerfetzt und verbrannt auf dem Fußboden verteilt.
Draußen herrscht Dunkelheit, wie ich durch die rußgeschwärzten Fenster vermute. Es ist eine Nacht, wie damals.
Plötzlich erinnere ich mich und die Welt versinkt in gleißender Helligkeit. Als ich meine Augen wieder öffne, stehe ich in einem Flur. Es ist nicht irgendein Flur, es ist der Flur zum Zimmer meiner Mutter. Die Möbel erscheinen mir riesengroß, ich bin auf die Größe eines Kindes geschrumpft, das ich einst war.
»Komm zu mir, mein Mädchen!«, höre ich meine Mutter rufen. Sie spricht gedämpft durch die schwere Eichentür.
Langsam nähere ich mich der Tür. Plötzlich schieben sich die Schränke und Stühle hin zu mir, versperren mir den Weg.
»Du willst mich nicht sehen! Du hältst mich für ein Monster!«, schreit meine Mutter gellend. Der Rest geht unter in unartikuliertem Gebrülle. Ich halte mir die Ohren zu und schließe die Augen.
Was geschieht hier mit mir?
Als ich die Augen wieder öffne, stehe ich wieder im Hier und Jetzt.
Was war das?
Auf der Suche nach dem Geheimnis meines Vaters werde ich wohl noch so manche merkwürdige Situation zu überstehen haben …