Filmkritik von Julia
Rezension:
Der Gedanke, dass es Menschen mit besonderen Gaben gibt, fasziniert die Menschen schon seit langer Zeit, so findet man diese Erwähnungen nicht nur in Märchen und Legenden, sondern auch in aktuellen Büchern und Filmen wieder. Gerade Movies wie X-Men zeugen von der Aktualität solcher Themen und vielleicht ist das der Grund, weswegen nun auch im asiatischen Bereich versucht worden ist einen entsprechenden Film zu drehen. Das Ergebnis liegt inzwischen in deutscher Sprache vor.
Bereits in der Antike gab es Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Sie merkten, dass sie gemeinsam viel bewegen konnten und schlossen sich zu geheimen, aber wehrhaften Gemeinschaften zusammen. Nicht allen Menschen war es jedoch recht, dass es stärkere als sie gibt und so wurde die Vernichtung jener Gemeinschaften angestrebt, was durch ein geschicktes Intrigenspiel auch gelungen ist.
Obwohl die Gemeinschaften zerschlagen wurden, existieren weiterhin die Begabten, die sich heute in neuen Untergrundmannschaften versammelt haben. Dabei werden zwei Extreme vertreten: Zum einen jene, die für die Menschen und die Erhaltung der Weltordnung, wie wir sie kennen- und damit auf der richtigen Seite stehen und jene, die radikal die Weltherrschaft an sich reißen möchten, um mithilfe ihrer Macht zu regieren. Die Kräfte dieser Superhelden werden aus den magnetischen Kräften der Welt und des Universums gezogen und alle zehn Jahre ist es möglich neue Kämpfer zu finden, die bis zu diesem Zeitpunkt nichts von ihren neuen Superkräften ahnen und für eine Seite zu begeistern. Um jedoch aufgenommen zu werden, müssen diese Auserwählten einige besondere Tests bestehen, die sie zudem auszeichnen, auf welcher Seite sie zu stehen haben. So wird die Jagd auf ein Artefakt eröffnet, einem Buch, das weitere besondere Kräfte verleiht, wobei die gute Seite die schlechte aufhalten muss und deren Machtgewinn vereiteln sollte. Wer die Prüfung besteht, wird ab diesem Zeitpunkt ebenfalls zu der Legion X gehören.
Dieser Film ist sehr durchwachsen, so besteht er im Grunde aus verschiedenen Einzelepisoden, die die Geschichte recht schleppend erzählen. So dauert es einige Zeit, bis man sich ein ganzheitliches Bild der antiken und modernen Welt, aber vor allem von den beiden Parteien und den Superkräften im Speziellen gemacht hat. Der Vergleich mit X-Men hinkt, da die Geschichte nicht einmal ansatzweise mit der amerikanischen Vorlage mithalten kann und auch die filmische Aufbereitung nicht annähernd so gut ist. So fehlen hier beispielsweise innere Kämpfe oder auch moralische Fragen gänzlich. Die Welt ist schwarz und weiß, es gibt Gut und Böse, mehr nicht.
Schade ist, dass die Schauspieler zwar recht passabel spielen, ihre Rollen jedoch kaum von Bedeutung sind, sondern sich viele Eindrücke eher zu einem Film reihen. Somit wird nicht einmal die Möglichkeit geschaffen, sich in die Geschichte einzuleben und sich womöglich mit einem der Figuren zu identifizieren, oder richtig mit diesen mitzufiebern.
Das Bild des Films ist recht dunkel, was zu der düsteren und bedrohlichen Atmosphäre beitragen sollte, die jedoch nur bedingt gegeben ist. Wie immer wird in diesem asiatischen Film mehr Wert auf die Optik gelegt, als auf Logik oder Plot. Special-Effects findet man hier sehr viele, ebenso wie atemraubende Action-Bilder, denen man wirklich nur zugute halten kann, dass sie sehr gut animiert und abgefilmt worden sind.
Bei der Sprachausgabe kann man zwischen Deutsch und Mandarin wählen, wobei beide recht gelungen sind (auch wenn ich kein Mandarin spreche und das nur laienhaft sagen kann). Der Sound ist richtig gut, hier hat man sich nicht lumpen lassen.
Bonusmaterial gibt es keines.
Fazit:
Somit kann ich letztendlich nur noch sagen, dass der Film zwar Potential hatte und auch mit tollen Action-Szenen sowie guten Animationen punkten kann, die Geschichte dabei aber leider auf der Strecke bleibt. Dementsprechend ist die DVD wohl nur für Fans des asiatischen Films lohnenswert.
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