Lego Rock Band (PS3)
 
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Lego Rock Band

Rezension von Björn Backes

 

Bewährte Action-Games und zugkräftige TV-Granaten ins Ego-Familiensystem zu packen hat sich in den vergangenen Monaten zu einer immer beliebteren Masche entwickelt, die als Option auch immer häufiger in Betracht gezogen wird. Vor allem Master Lucas hat sich mit der Baustein-Vermarktung um seine Helden aus den „Star Wars“- und „Indiana Jones“-Serien eine goldene Nase verdient. Aber auch Warners schwarzer Rächer Batman durfte zuletzt noch mit seinem Kollegen Robin Bauklötze staunen, wenngleich die Action in den familienfreundlicheren Editionen sicherlich nie zu kurz gekommen ist. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis auch das virtuelle Musik-Franchise eine dänische Überarbeitung erfahren würde. Mit „Lego Rock Band“ ist daher dieser Tage auch ein Titel auf den Markt gepirscht, der mehr oder weniger selbstverständlich erscheint, gleichzeitig aber auch die Frage aufwirft, was die Verniedlichung dem geneigten Fan neues bieten kann. Zumindest abseits der einmaligen grafischen Aufbereitung, die Lego-typisch mal wieder durch und durch witzig ist…

 

Erwartungsgemäß beschränkt sich das Ganze nämlich lediglich auf eine neue Tracklist und einige Wechsel bei der stilistischen Ausrichtung. Als Familientitel setzt man nämlich diesmal nicht bloß auf die rockigeren Noten, sondern räumt auch im Pop- und Charts-Bereich mächtig auf. Neben dem „Ghostbusters“-Titelsong und legendären Disco-Smashern wie ‚Walking On Sunshine’ und ‚Kung Fu Fighting’ gibt es mit der Pink-Hymne ‚So What’ auch aktuellen Stoff zu bewundern. Wer es lieber rockiger mag, kommt gelegentlich auch auf seine Kosten, sei es nun mit den Foo Fighters, Blink 182 und den Softies von Bon Jovi. Doch der Konsens besteht in einer allgemeinen Massentauglichkeit, was sich letzten Endes sogar dadurch festmachen lässt, dass lyrisch auch nur verdachtsweise anrüchige Schoten gar nicht über den üblichen Modus aus ältere Games bzw. als DL-Content importiert werden kann. Ob dies bei Bands wie den Kings Of Leon nötig ist, bleibt zwar zu bezweifeln, aber immerhin wird dafür garantiert, dass auch die ganz jungen Semester bedenkenlos an der Lego Rock & Roll-Show teilnehmen können.

 

Der Spielmodus selber bleibt indes unverändert. Man kann entweder den Welttournee-Modus spielen, oder aber Konkurrenzen und Teamspiele mit einzelnen Songs aufbauen. Lediglich der Lohn ist bei „Lego Rock Band“ ein anderer. Statt seinen Geldbeutel aufzubessern und seine Ausrüstung aufzupeppen, bekommt man kontinuierlich neue Lego-Bauklötze spendiert, die man später kreativ und konstruktiv einsetzen kann. So bastelt man sich sein Outfit ebenso selber wie das Bühnendesign und die Instrumente. Das ist witzig, das ist interessant, und das ist schließlich auch eine kleine, aber dennoch interessante Neuerung, die das Gameplay erheblich aufwertet – zumindest wenn man von einem solchen Titel mehr erwartet als lediglich die musikalische Performance.

 

 

Technik/Grafik:

Technisch betrachtet ist „Lego Rock Band“ ähnlich souverän wie seine bisherigen Serienvorgänger. Die Instrumente werden sehr sensibel aufgenommen, so dass der diesbezügliche Vorsprung zum Branchenriesen „Guitar Hero“ zumindest hier erhalten bleibt. Grafisch wiederum setzt man hier auf ganz andere Attribute, was erwartungsgemäß auch sehr gut funktioniert, da die witzigen Animationen immer wieder über den vergleichsweise geringeren Anspruch hinwegtrösten und für genügend Lacher sorgen. Das jüngere Publikum dürfte begeistert sein, denn die familienfreundliche Aufmachung zeichnet „Lego Rock Band“ auf alle Fälle aus – und ist deswegen dennoch nicht abschreckend für diejenigen, die das Sex & Drugs-Metier bevorzugen!

 

 

Spielspaß:

“Rock Band“ ist und bleibt ein echter Kracher, egal ob in der spezialisierten Bandfassung, im klassischen Allrounder-Stil oder hier in der Lego-Variante. Allerdings sind die Einschränkungen, die der verwöhnte Fan quantitativ hinnehmen muss, in der Bauklotz-Klasse schon eklatant. Gerade einmal 45 Songs schlagen im Vergleich zu den handelsüblichen Annäherungsversuchen an den dreistelligen Bereich zubuche, was definitiv zu wenig ist – eben weil man weiß, dass hier eine ganze Menge mehr geht. An den verfügbaren Songs ist es nämlich definitiv nicht gescheitert, ggf. wäre nämlich noch genügend Online-Content abrufbar gewesen. Fest steht jedenfalls, dass hier nicht mal ansatzweise die Optionen ausgereizt wurden.

Andererseits ist der Spielspaß immer noch enorm hoch, da sich der Reiz der Team- bzw. Band-Action einfach nicht reduzieren lässt. Hier im Verbund durch die Tour zu rocken, oder einfach mal spontan zu den Instrumenten zu greifen, ist immer wieder ein Vergnügen. Dennoch: Die Einschränkung ist in „Lego Rock Band“ relativ groß und darf in der Gesamtbewertung nicht vernachlässigt werden.

 

 

Fazit:

„Lego Rock Band“ taugt als instrumental-virtuelles Familienvergnügen in jeglicher Hinsicht, bietet neben Spielwitz auch grafische Komik, ist jedoch vergleichsweise knapp bestückt. Fans der Serie, die auch dem Mainstream gegenüber nicht abgeneigt sind und auch nicht zwingend die Metal-Keule brauchen, sollten sich davon aber nicht abschrecken lassen und auch die dänische Show mit den beliebten Steinen abgreifen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328172620817ef5ba
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MEDIUM:

Lego Rock Band

System: Playstation 3

Publisher: Warner Interactive

USK-Einstufung: Freigegeben ohne Alterseinschränkung gem. 14. JuSchG

ASIN: B002F18YLY

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 25.02.2010, zuletzt aktualisiert: 28.01.2015 06:34, 10097