Liebe lieber ungewöhnlich (DVD)

Rezension von Martin Hammerschmidt

 

Rezension

Sobald man den Titel auf dem Cover liest, kommt einem sofort der Kultstreifen Lebe lieber ungewöhnlich mit Cameron Diaz und Ewan McGregor ins Gedächtnis. Allerdings handelt es sich bei dem vorliegenden Streifen um eine komplett andere Story. Die Besetzung mit Cillian Murphy(28 Days Later, Batman Begins) sowie Lucy Liu (Drei Engel für Charlie, Kill Bill) lässt einiges versprechen. Ebenso ist die Idee des Films nicht sonderlich fiktiv, vielmehr ist sie aus dem realen Leben gegriffen und könnte sich auch wirklich so ereignen.

 

Neil (Cillian Murphy) ist ein Filmliebhaber der alten Schule. Er lebt zurückgezogen in seiner eigenen kleinen Welt der schwarz-weißen Filmklassiker und es scheint so, als könnte ihn absolut nichts aus der Ruhe bringen. Wie es nicht anders sein könnte, besitzt Neil einen kleinen unabhängigen Videoverleih. Stolz kümmert er sich sorgfältig um seine Filme und lebt sein Leben in gemächlichen Bahnen.

Plötzlich tritt jedoch Violet (Lucy Liu) in seinem Leben auf und stellt alles auf den Kopf. Sie repräsentiert das genaue Gegenteil Neils, denn sie liebt die alltäglichen Gefahren des Lebens und sucht die Spontaneität in nahezu jeder Alltagssituation. Violet will am Leben aktiv teilnehmen und nicht nur als Beobachter fungieren.

Ihre Lebensphilosophie ist recht simple: Es gibt nur ein Leben, also genieße es in vollen Zügen und mach dir erst später darüber deinen Gedanken.

Als sich schließlich die Lebenswege der beiden komplett unterschiedlichen Charaktere treffen, ist Neil vom ersten Moment an total fasziniert von der Ausstrahlung, Lebensfreude und Unbekümmertheit Violets.

Die Folge dieser Faszination ist ein erstes Date und damit auch der Anfang eines amüsanten, spannenden und in keinster Weise berechenbaren Abenteuers für Neil. Dabei muss er nicht nur an einer seelischen, sondern auch an seine körperlichen und moralischen Grenzen gehen.

 

Der Film beginnt etwas träge, kommt aber nach der Begegnung der beiden Hauptdarsteller so langsam ins Rollen. Insbesondere die lebendige Violet bringt den Film richtig in Fahrt. Vorher plätschert er, bedingt durch das triste Leben Neils, eher vor sich hin, ohne eine echte Richtung vorweisen zu können. Der Film ist an manchen Stellen von einem „komischen“ Humor geprägt, an den der Zuschauer sich erst einmal gewöhnen muss.

Das eigentlich Interessante am Film ist jedoch nicht unbedingt die Handlung und die Protagonisten an sich, sondern eher die Botschaft, die der Regisseur mit dem Film vermitteln will. Letztendlich geht es darum, den Menschen zu zeigen, dass die Welt der Filme eine irreale ist und dass das wirklich Leben sich außerhalb der Filme abspielt.

Diese Rolle spielt Lucy Liu sehr gut, sodass es dem Zuschauer nicht schwer fallen sollte, sich mir ihr, aber auch mit dem Filmfanatiker Neil identifizieren zu können.

Lucy Liu sprüht so von Lebenslust, Charme und Fantasie, dass sich auch der Zuschauer auf der Woge der Lebenslust mitreisen lässt. Ein gewisses Verständnis für Neil herrscht allerdings ebenfalls, schließlich gibt es viele Menschen, für die Filme einen wichtigen Lebensinhalt darstellen. Dieser Film soll zeigen, dass Filme nicht alles sind und dass das wirkliche Leben auf einer anderen Ebene stattfindet als in Filmen.

 

Fazit:

Als Fazit bleibt somit festzuhalten, dass hier eine äußerst gewöhnungsbedürftige Komödie vorliegt, bei der die Handlung sehr einfach gehalten, dafür aber die Botschaft dahinter ziemlich interessant ist. Fans der reiner Unterhaltung und lustigem amerikanischem Humor à la dem Pendant „Lebe liebe ungewöhnlich“ ist der Film nicht wirklich zu empfehlen.

Diejenigen allerdings, die nicht auf sinnlose Komödien stehen und hinter einem Film auch einen Sinn erkennen wollen, den kann man den Film wärmstens ans Herz legen. Denn schließlich liegt hier auch eine Komödie vor, die man sich gerne abends zu zweit gemütlich auf der Couch ansehen kann.

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