Lillys Schweigen (Autorin: Annika Sylvia Weber, Die Organisation Bd. 1)
 
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Lillys Schweigen von Annika Sylvia Weber

Reihe: Die Organisation, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

„Lillys Schweigen“ ist einer der fünf Romane, die in die Endausscheidung des Schreibwettbewerbs „Heynes magische Bestseller“ kam, der im Frühjahr 2009 auslief. Zwar gewann er nicht, fand aber dennoch das Interesse des Verlags, da er ein derzeit sehr beliebtes Urban Fantasy Thema geschickt variiert, aber dennoch nicht zu ungewöhnlich wird.

 

Als Teenager kommt Lilly schon in ein Internat, in dem es nicht nur die üblichen Schulfächer gibt. Es gehört einer besonderen Organisation, die begabten Kindern ermöglicht, später eine Karriere als Jägerin zu starten. Dazu gehören nicht nur Waffenkunde und Kampftechniken, sondern auch umfassendes Wissen über die Wesen, denen sie sich dann stellen muss, im besonderen Werwölfe und Vampire, aber auch Hexen und Geister. Nach ihrer Ausbildung wacht sie über die Straßen Hannovers, was nicht immer einfach ist.

Vor allem nicht, als sie zwar eine Werwolfmutter tötet, es aber nicht über das Herz bringt, deren Tochter auch auszulöschen. Das Mädchen ist gerade einmal zehn Jahre alt und sieht nicht so aus, als ob sie sich schon einmal verwandelt und gar Blut und Leben gekostet hätte.

Lilly entschließt sich dazu, gegen den Rat aller Selina mitzunehmen. Vielleicht kann sie auf dem Internat lernen, ihre wölfische Seite zu beherrschen.

Zunächst sieht es auch ganz danach aus, da ihr das Mädchen vertraut und sich mit ihr anfreundet. Was Lilly aber nicht bedenkt ist, dass die Kleine in den Einfluss des Orakels gelangen könnte – eines untoten Menschen, dass zwar in die Zukunft blicken und dieses Wissen weiter geben kann, dafür aber mit Grausamkeit und Zügellosigkeit bezahlt.

Dieser Geisterknabe freundet sich mit Selina an und führt sie ganz langsam auf einen Weg, der nicht nur ihm die Freiheit wiedergibt, sondern auch dem gefährlichsten Feind der Organisation in die Hände spielen könnte.

 

Man merkt, dass Annika Sylvia Weber sich schon mehr an „Buffy – Im Bann der Dämonen“ als zum Beispiel an „Twilight“ orientiert. Das erwähnte Internat taucht nur ganz am Rande auf, im Mittelpunkt steht viel mehr die Arbeit von Lilly und ihren Kampfgefährten, durch die der Leser das „verborgene“ Hannover kennen lernen kann.

Man erfährt einiges über die Wesen der Nacht und die Vorgeschichte des Orakels, den Grund, warum die Organisation existiert, und mit welchen Schwächen sie zu kämpfen hat. Dabei gelingen der Autorin hin und wieder überraschende Wendungen, auch wenn die Handlung selbst eine eher moderate Spannung besitzt und sich nicht wirklich bis zu einem dramatischen Höhepunkt hochschaukelt.

Es gibt leider mehrere Brüche, da unangekündigte Zeitsprünge gemacht werden und man sich erst einen Moment zurechtfinden muss. Auch die Liebesgeschichte wirkt eher aufgesetzt als glaubwürdig, leider nutzt die Autorin die frühen Szenen nicht, um erste Andeutungen auf die Beziehung zu machen, um sie so glaubwürdiger wirken zu lassen. Glücklicherweise hat die Romanze aber nur eine geringere Bedeutung, so dass das nicht ganz so schwer ins Gewicht fällt.

Ansonsten ist der Roman sehr gefällig geschrieben, die Figuren entwickeln sich immerhin ein bisschen, auch wenn sie oberflächlich bleiben.

 

Alles in allem ist „Lillys Schweigen“ ein interessanter Debütroman, dem man zwar anmerkt, dass die Autorin noch nicht die Erfahrungen hat, alle Möglichkeiten ihrer Geschichte zu nutzen, der sich aber aus dem üblichen „Urban Fantasy“- und Romantik-Einheitbrei, durch interessante Wendungen und Ideen hervor hebt und so durchaus einen Blick wert sein könnte.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241210203456265e9344
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Buch:

Lillys Schweigen

Reihe: Die Organisation, Bd. 1

Autorin: Annika Sylvia Weber

Broschiert, 446 Seiten

Heyne, München, erschienen Juli 2010

ISBN-10: 3453526643

ISBN-13: 978-3453526648

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 25.08.2010, zuletzt aktualisiert: 10.11.2020 18:24, 10899