Gemeinsam müssen sie an den Schergen der Tante vorbei zurück in die Stadt gelangen und unterwegs einige Schwierigkeiten meistern. Doch im Palast angekommen, müssen sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass der König inzwischen entmachtet und in den Kerker geworfen wurde. Lippel muss all seinen Mut zusammennehmen, um das Abenteuer zu seinem guten Ende führen zu können.
Die Lektionen über Mut, List und Freundschaft, die er dabei lernt, nimmt er anschließend mit hinüber in die wirkliche Welt – und mit neuem Selbstvertrauen tritt er seinen Peinigern Heinrich, Herrn Färber und Frau Jakob entgegen und setzt ihren Schikanen ein Ende. Und am Ende gibt es auch für den alleinerziehenden Vater Otto ein unerwartetes Happy End…
Extras
Zu den Extras auf der DVD gehören ein Audiokommentar mit Regisseur Lars Büchel und Anke Engelke sowie ein sehr interessantes "Making Of", welches einen interessanten Einblick in die Arbeit des Regisseurs, der Schauspieler, Bühnenbildner, Stuntmen usw. gewährt. Karl Alexander Seidel alias Lippel führt durch das DVD-Menü, so dass auch die ganz jungen Zuschauer sich ohne Hilfe der Eltern auf der DVD zurecht finden. Leider sind weder "Deleted Scenes" noch eine "Gag Reel" mit Patzern von den Dreharbeiten enthalten.
Gesamteindruck
Der Film ist im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet – beim Internationalen Kinderfilmfestival von Chicago wurde er im vergangenen Jahr von der Kinderjury als zweitbester fremdsprachiger Film gewürdigt, und im Januar 2010 erhielten Kamerafrau Jana Marsik sowie Filmmusikkomponist Konstantin Wecker den Bayerischen Filmpreis. Es ist ein herbes Versäumnis der Produzenten, dass der wundervolle Soundtrack noch immer nicht auf CD veröffentlicht wurde.
Die Schauspieler machen ihre Sache durchweg gut: die jungen Darsteller Alexander Seidel, Steve-Martin Dwumah und Amrita Cheema sind in beiden Erzählebenen ein sehr sympathisches Gespann. Moritz Bleibtreu gelingt sein Einstand im für ihn neuen Rollenfach als Vater mühelos, und Routinier Uwe Ochsenknecht hat seit den "Wilden Kerlen" (2003) ohnehin einen Stammplatz im deutschen Kinder- und Jugendfilm.
Christiane Paul und Anke Engelke sind die beiden weiblichen Gegenpole des Films und spielen ihre Rollen betont gegensätzlich. Während Christiane Paul "die Gute" sein darf (in Lippels Traumwelt eine freundliche Wirtstochter, die den Kindern hilft – und in der Realität eine schüchterne Angestellte von Otto Mattenheim, die heimlich in ihren Chef verliebt ist), zieht Anke Engelke als "die Böse" alle Register: einmal als tyrannische und humorlose Haushälterin Frau Jakob und einmal als rücksichtslose Usurpatorin im Morgenland. Heimlicher Held des Films – und bei Kindern am beliebtesten – dürfte aber wohl der zottelige Straßenköter Muck sein.