Reihe: Blade Runner 2019 Band 1
Rezension von Christel Scheja
Blade Runner war einer der Filme der frühen 1980er Jahre, die die Zukunft im angehenden 21. Jahrhundert düster zeichnete und im Jahr 2019 spielte. Grund genug, um nicht nur einen neuen Film zu drehen, der dreißig Jahre später spielte, sondern auch um mit Comics die nun für uns schon in der Vergangenheit liegende Realität des ersten Films wieder zum Leben zu erwecken.
Eigentlich hat man sie geschaffen, um den Menschen abzunehmen, aber die Replikanten, Androiden, die man nicht von echten Sterblichen unterscheiden kann, haben sich weiter entwickelt und einen eigenen Willen gezeigt. Seither gelten sie als illegal und speziell ausgebildete Männer und Frauen machen Jagd auf die abtrünnigen künstlichen Lebensformen, anstatt sie in Ruhe zu lassen.
Aahna Ashina ist eine dieser Blade Runner. Sie arbeitet im Auftrag des Los Angeles Police Departement und ist die Beste in ihrem Job. Das muss sie auch sein, wenn sie weiter leben will.
Doch dann kommt der Tag an dem alles schief geht und sie der Auftrag, die entführte Familie einer hochrangigen Persönlichkeit wiederzufinden, völlig aus der Bahn wirft. Denn damit gerät sie in ein Netz aus Intrigen, die alles erschüttern, an das sie bisher geglaubt hat. Und nun ist es an Ash, sich zu entscheiden, welchen Weg sie gehen will.
Der Comic ist der Auftakt zu einer ganzen Reihe, denn diese Sammlung endet an einem Punkt, an dem man nur wenige Antworten bekommen hat und die Helden in einer brenzligen Situation stecken. Ansonsten orientiert man sich sehr an dem ersten Film – nicht nur was die dunkle und dreckige Optik der Gegenden angeht, in der die Hauptfigur sich für ihren Job herumtreibt und zu überleben versucht.
Wie Deckard mag Ash zwar recht erfolgreich sein, auf der anderen Seite hat sie aber auch keine großen Erwartungen an das Leben, zumal der Trenchcoat, den sie ungern ablegt, auch noch eines ihrer Geheimnisse verbirgt.
Die Geschichte schlägt einen ähnlichen Ton an wie der erste Film. Sind die Replikanten wirklich die Monster, als die man sie darstellt oder leben diese eher in den Penthouses der Konzerne und genießen alle Privilegien. Welche Geheimnisse ranken sich um die Familie, vor allem das Kind des Industriellen?
All das treibt die Geschichte voran, die nebenher auch ein wenig für Spannung und Action sorgt und so bis zum leider offenen Ende gut zu lesen ist. Wer den ersten Film mochte, der wird jedenfalls einige der Anspielungen wieder erkennen und zu schätzen wissen, auch wenn es doch genügend Unterschiede gibt, um die Geschichte überraschend genug zu machen.
Fazit:
»Blade Runner 2019: Los Angeles« ist eine interessante Ergänzung zu den Filmen und schlägt eine Brücke zwischen den Zeiten – die Graphic Novel interpretiert die Geschichte modern ohne jedoch die Atmosphäre des Szenarios zu verändern.
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