Lost Future (DVD; Abenteuer; FSK 16)
Filmkritik von Cronn
Rezension:
Postapokalyptische Zukunftsvisionen haben eine große Tradition im SF-Genre. Ob I am Legend oder Krieg der Welten – stets geht es im SF-Film dieses Subgenres um die Frage nach der Art und Weise, wie der Mensch mit den veränderten Umweltbedingungen einer wie auch immer gearteten Nachwelt zurechtkommt.
<b<Lost Future</b> ist ein weiteres Beispiel dafür, dass mit viel Kreativität noch erstaunlich mehr aus dem Subgenre herauszuholen ist, als das, was bislang auf den Leinwänden zu sehen war.
Der Film wurde mit deutschen und amerikanischen Geldern finanziert, u.a. mit der Hilfe von RTL und dem SyFy Channel. Als Regisseur konnte man Mikael Salomon verpflichten, der u.a. bei Band of Brothers mitgewirkt hat. Den großen Wurf erzielte man, indem man Sean Bean als Darsteller gewinnen konnte. Sean Bean ist bekannt aus der Der Herr der Ringe-Trilogie und war zuletzt in Black Death zu sehen.
Doch wie gelungen ist der Film „Lost Future“? Dieser Frage soll im Folgenden nachgegangen werden.
Inhalt:
In der Zukunft hat eine mysteriöse Seuche den größten Teil der Menschheit dahingerafft oder zu gedankenlosen Bestien mutieren lassen. Die wenigen Überlebenden haben sich in die Wildnis zurückgezogen, wo sie nun ein Leben als Jäger und Sammler wie noch vor Urzeiten in der Steinzeit führen.
Als der Stamm von Caleb überfallen wird, retten die meisten sich in ein Höhlensystem. Dort sind sie aber nun in der Falle. Wenn Caleb und seine beiden Begleiter nicht das Gegenmittel für die Seuche finden, sind die Überlebenden in der Höhle auch der Seuche geweiht, da sie sich bereits durch die Nähe zu den Mutanten angesteckt haben.
Caleb und seine Begleiter treffen den Waldläufer Amal, der sie zu dem Gegenmittel führen möchte. Doch dieses wird von einem Bandenchef kontrolliert. Wird es Amal und Caleb gelingen, das Gegenmittel zu erlangen?
Und wird Calebs Geheimnis hierzu einen Weg ebnen?
Kritik:
Der Emmy-Award-Gewinner Mikael Salomon hat bei „Lost Future“ viele Möglichkeiten, eine postapokalyptische Welt zu erschaffen. Heutzutage hilft der Computer, wo man vor Jahren nur mit Hilfe von aufwändigen Matte-Techniken und Sets diese Welt erschaffen konnte.
Die Special Effects aus dem Rechner sind gelungen und wirken an keiner Stelle billig, so dass man behaupten kann, dass die Welt von »Lost Future« gut in Szene gesetzt wurde.
Das Drehbuch hat hier und da einige Längen, gerade wenn es um die Queste hin zum Gegenmittel geht. Hier wäre eine durchgängige Bedrohungssituation empfehlenswert gewesen. Aber spätestens mit dem Eintritt in das zerfallene New York geht die Spannungsschraube nach oben und der Film verlässt dieses Niveau auch bis zum Ende nicht.
Die Darsteller sind allesamt gehobenes TV Niveau und machen ihre Sache gut. Sean Bean ragt aus der Riege meilenweit heraus und beweist wiederum sein Können als Profi.
Die Szenenbildner und Kostümbildner haben bei »Lost Future« gute Arbeit geleistet. Zu keiner Zeit wirken die Einzelelemente billig oder gar abgekupfert.
»Lost Future« bietet solide Unterhaltung für den Abend.
Extras:
Mit einem Making-Of und einem Interview mit den Darstellern ist man bei der Scheibe hinsichtlich der Bonusinhalte zufriedenstellend bedacht worden.
Ein Trailer gehört ebenfalls dazu, sowie eine B-Rolle. Prima!
Fazit:
Am technischen DVD-Standard kann man nichts aussetzen. »Lost Future« macht hier alles richtig. Auch der Inhalt überzeugt. Der Film ist keine Kopie eines Hollywood-Blockbusters und bietet Unterhaltung auf solidem TV Niveau. Damit kann man einen vergnüglichen SF-Abend gestalten.
Wer auf ein postapokalyptisches Abenteuer in einer Dschungelszenerie steht, sollte »Lost Future« definitiv eine Chance geben.
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