Magieflimmern von Laura Kneidl
Reihe: Die Krone der Dunkelheit, Bd. 2
Rezension von Christel Scheja
Laura Kneidl ist den deutschen Lesern nicht unbekannt, veröffentlichte sie doch zunächst die „Young Adult“-Reihe „Berühre mich.Nicht. Nun legt die 1990 geborene Autorin aus Erlangen einen Fantasy-Vierteiler vor. In „Die Krone der Dunkelheit“ entführt sie in eine magische Welt voller fremder Wesen und Magie, aber vielen Gefahren, denen sich die jungen Helden stellen müssen. Mit „Magieflimmern“ ist nun der zweite Band der Saga erschienen.
Während ihre Eltern immer noch um den Verlust ihres Bruders trauern, den sie tot glauben kennt Freya Draedon mittlerweile die Wahrheit und weiß was ihm wirklich im Reich der Fae passiert ist.
Doch sie kann nicht viel für ihn tun, scheint doch nun auch ihr eigenes Schicksal besiegelt. Sie soll heiraten um das Bündnis mit einem anderen Menschenreich zu stärken und dem Thron Erben schenken. Dadurch hat sie keine Gelegenheit mehr, das zu tun, was ihr eigentlich am Herzen liegt – die Magie und Alchemie zu studieren und Larkin wieder zu sehen, den sie insgeheim liebt.
Derweil hat Prinz Kheeran am Hof der Unseelie mit Verrat und Intrigen zu kämpfen. Ihm ist zwar enthüllt worden, dass er der Erbe des Throns ist, nachdem seine wahren Eltern Attentätern zum Opfer fielen, aber seine Position ist unsicherer denn je, greifen doch auch andere nach dem Thron. Und nicht zuletzt hegt er Gefühle für die junge Wächterschülerin, die für eine der Mörder gehalten wird und auf ihre Hinrichtung wartet.
So spitzt sich die Lage zu und droht alles zu zerstören, was die Helden einst kannten und liebten.
Bei einer so episch angelegten Saga wäre es schön gewesen, am Anfang des Buches zumindest eine kurze Zusammenfassung lesen zu können, um sich wieder an die vorherigen Ereignisse zu erinnern oder erstmals hinein zu finden. So wird man ohne Vorwissen in ein festes Gefüge von Beziehungen geschubst, in die man sich erst einlesen muss und enträtselt erst nach und nach, was vorher passiert ist.
Die Autorin gibt sich zwar viel Mühe eine abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen, schafft es allerdings nicht ganz so gut, wie man es sich wünschen wird. Das liegt daran, dass sie sehr viele vertraute Handlungsmuster bemüht und routiniert abspult, aber nicht wirklich damit überraschen kann, auch wenn einige Ideen ganz nett sind.
Zum anderen bleiben die Figuren blass. Das liegt nicht nur an den vielen Ebenen zwischen denen sie hin und her wechselt, um Spannung zu erzeugen, sondern auch an den Charakteren selbst, die keine Ecken und Kanten entwickeln, sich den Erwartungen gemäß verhalten und anfangs erschreckend passiv bleiben.
Auch bekommt man nicht so ganz mit, auf was die Saga eigentlich hinaus laufen will. Geht es der Autorin darum, die Magie in die Menschenwelt zurückzubringen oder sind ihr die Intrigen unter den Fae wichtiger? Der schwammige Hintergrund gibt keinen wirklichen Hinweis darauf.
Alles in allem plätschert die Geschichte mehr oder weniger seicht dahin und entwickelt trotz gelegentlicher Action keine Höhepunkte.
„Magieflimmern“, der zweite Band von „Die Krone der Dunkelheit“ kann nur bedingt überzeugen, zwar ist die Geschichte routiniert und unterhaltsam geschrieben, wartet aber weniger mit vielSpannung auf, noch können die Figuren den Leser überhaupt in den Bann schlagen. Ihnen fehlt wie dem Hintergrund einfach das gewisse Etwas, was neugierig zu machen weiß und mitfiebern lässt.
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