Marco Mars (Autor: Barbara Jung; Genre: ScienceFiction)
 
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Leseprobe: Marco Mars

Marco Mars, Bd.1: die Entführung

Autorin: Barbara Jung

BeJot Frankfurt a. Main 2003,

ISBN 3-93458216-8,

124 Seiten, 8 .00 EURO

Erhältlich: BeJot Verlag

 

Disclaimer:

Freigabe zur Weiterveröffentlichung der Leseprobe besteht, soweit vom Autor nicht anders angegeben nur für "FantasyGuide.de". Für alle weiteren Veröffentlichungen ist die schriftliche Zusage des Autors erforderlich.

 

 

Leseprobe:

 

...

Jetzt war ihm klar, dass er unbedingt Hilfe rufen musste. Es war ihm egal, ob jemand erfuhr, dass er trotz des Verbots hier draußen gewesen war. Irgendetwas sehr Geheimnisvolles, etwas überaus Schreckliches ging hier vor sich. Vielleicht, wenn ganz bald jemand zu ihm kam, konnte er noch gerettet werden. Vor wem oder vor was, das wusste er allerdings nicht. Es war ja nichts zu sehen.

Doch als er mit dem Zeigefinger den Notruf seines Chronometers am Handgelenk aktivieren wollte, wurde sein Arm mit sanftem Druck festgehalten.

„Habe keine Angst, Makkomras“, erklang die Stimme wieder.

Marco schrie auf, laut und voller Panik. Nicht nur, weil die Stimme erneut gesprochen hatte, das war es nicht allein.

Es war viel schlimmer, und er wollte es gar nicht wahrhaben, weil es so völlig unglaublich war: Er konnte seinen Arm nicht mehr sehen. Nicht den linken und auch nicht den rechten. Und auch den Rest seines Körpers konnte er nicht mehr sehen. Er war unsichtbar. Er schrie und schrie.

Etwas schüttelte ihn mit Nachdruck, aber nicht schmerzhaft und auch nicht allzu stark.

„Beruhige dich, Sel Makkomras!“ Die Stimme klang jetzt energischer als vorher.

Und plötzlich war da auch wieder etwas in seinem Kopf, hinter seiner Stirn, unter der Schädeldecke, ach, eigentlich überall. Aber diesmal waren es keine Gedanken, keine Worte. Nun fühlte es sich an, als würden zarte Fingerspitzen sein Gehirn streicheln. Dieser Gedanke ließ ihn schaudern. Wie war er bloß auf etwas derart Gruseliges gekommen?

Vor lauter Erstaunen hörte er auf zu schreien.

Ganz allmählich überkam ihn nun eine tiefe Ruhe, und er verstand sich selber nicht mehr. Warum hatte er sich bloß so geängstigt?

Vorsichtig tastete er mit seiner linken Hand nach seinem rechten Arm. Er konnte es spüren, dass er immer noch festgehalten wurde. Also war sein Arm noch vorhanden. Und auch er selbst musste noch vorhanden sein. Er war bloß nicht mehr zu sehen.

Aber noch etwas anderes war da. Etwas, das ihn am Unterarm festhielt. Doch so sehr er seine Augen anstrengte, mit ihnen zwinkerte und sie auch sekundenlang fest zusammenkniff und dann wieder aufriss, er konnte nichts erkennen. Aber seine Angst war verschwunden. Sie hatte einer riesengroßen Neugier Platz gemacht.

„Ist ... ist da jemand?“, fragte er zaghaft.

„Na, endlich!“ Sein Arm wurde freigegeben. „Ja, ich bin hier, Ramis s’Ekeron. Du kennst mich nicht. Aber ich kenne dich.“

„Du kennst mich?“, stieß Marco erstaunt hervor. „Woher kennst du mich? Bist du von dem Raumschiff dort drüben? Woher kommst du? Warum kann ich dich nicht sehen? Und ... und ... warum kann ich mich selber nicht mehr sehen?“

„Viele Fragen auf einmal, Makkomras. Ich werde sie dir alle beantworten. Aber der Reihe nach. Das Wichtigste zuerst: Wir sind gekommen, um dich zu holen.“

Wenn er jetzt auch ganz ruhig war, so war es doch ganz gewiss nicht das, was Marco Mars hören wollte.

Ich will nicht „geholt“ werden, dachte er. Wohin denn überhaupt? Und wer ist „wir“? Die Außerirdischen? Und warum wollen sie mich holen?

„Ich weiß, was du denkst, Makkomras,“ sagte die Stimme. Sie klang leicht belustigt. „Hab Geduld, du wirst alles erfahren.“

„Ich möchte dich sehen!“, verlangte Marco. „Ich kann nicht mit einem Gespenst reden.“

Die Stimme lachte.

Dies fand Marco sehr beruhigend. Es war nämlich kein bösartiges oder hinterhältiges Lachen gewesen. Da war er sich ganz sicher. Wenn man etwas Böses im Schilde führte, klang ein Lachen anders. Das hatte er in unzähligen Filmen erlebt.

„Setze deinen Helm ab, Makkomras.“

„Meinen ... meinen ... Helm?“, stammelte Marco und fühlte sich schlagartig wieder sehr verunsichert. Er konnte doch seinen Helm nicht absetzen. Nicht hier draußen im Vakuum. Er würde doch keine Luft bekommen!

...

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Erstellt: 29.04.2005, zuletzt aktualisiert: 29.01.2015 10:25, 135