Maskenerbe von Evelyne Aschwanden
Reihe: Anderswelt Band 2
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
»Das ist erst der Anfang, Maret. Ein einziger Funke hat genügt, um das Feuer zu entfachen. Nun musst du dich entscheiden: Bist du der Regen, der die Flammen vernichtet? Oder der Wind, der ihnen Kraft gibt?«
Marets Welt liegt in Scherben. Nach den verheerenden Ereignissen unter der Kathedrale ist nichts mehr, wie es einmal war: Yannik lebt in ständiger Angst, erneut die Kontrolle zu verlieren, während die Mortis verzweifelt versuchen, ihre Familie vor dem vernichtenden Urteil des Senats zu bewahren. Gleichzeitig verdichten sich die Hinweise, dass Viktor vor seinem Verschwinden eine Wahrheit aufgedeckt hat, die alles verändern könnte. Als die Stadt von mysteriösen Vampirangriffen erschüttert wird, wird bald klar, dass der Kampf noch nicht vorbei ist. Einmal mehr machen sich Maret und ihre Verbündeten auf die Suche nach Antworten und begeben sich in größere Gefahr als je zuvor. Doch wie sollen die Jugendlichen das Böse abhalten können, wenn sie immer noch gegen ihre eigene Finsternis ankämpfen?
Rezension:
Nach dem beim Finale des 1. Bandes (Schattensuche) entstandenen Chaos steht Marets Familie auf der Abschussliste des Senats der Hüter. Als in ihrer Stadt auch noch Vampirübergriffe stattfinden, die es bis in die Medien schaffen, überträgt der Senat die Kontrolle über Düsterberg ausgerechnet an die verhassten Martinez’. Schlimmer noch: Der Sohn deren Familienoberhaupts wird auch noch Marets Klassenkamerad. Obendrein führen die publik gewordenen Vampirangriffe dazu, dass sich eine Gruppe Blickloser – also normaler Menschen – formiert und öffentlich Aufklärung fordert. Selbst Marets beste Freundin Laura schließt sich dieser Gruppierung an. Auch ›die Maskierten‹ scheinen weiterhin aktiv zu sein. Gibt es einen Weg, den Senat zu besänftigen und gleichzeitig das Chaos wieder unter Kontrolle zu bringen?
Auch wenn seit dem Ende des vorhergehenden Bandes ein paar Wochen vergangen sind, schließt die Handlung praktisch nahtlos an. Weiterhin lässt Evelyne Aschwanden ihre Leser die Geschehnisse um Maret und ihre Familie durch deren Augen verfolgen. Da die Welt der Hüter dem Leser jetzt schon vertraut ist, fällt es anders als in Band 1 kaum noch ins Gewicht, dass die Protagonistin im Gegensatz zu den meisten anderen Urban-Fantasy-Geschichten hier von Anfang an zu den Eingeweihten gehörte. Auch sind die meisten anderen Charaktere dem Leser schon bekannt. Somit liegt der Schwerpunkt dieses Bandes ganz auf dem Weiterführen der Handlung.
Bot der 1. Band dieser Reihe noch eine abgeschlossene Handlung, die auch ohne diese Fortsetzung funktioniert hätte, endet Maskenerbe mit einem typischen Cliffhanger, bei dem beinahe alles offen bleibt. Wer Band 2 liest, wird also kaum auf den noch ausstehenden 3. Band verzichten können beziehungsweise wollen.
Weiterhin muss man die Geschichte als sprachlich wie auch inhaltlich gelungen bezeichnen. Trotzdem erreicht diese Fortsetzung nicht ganz das Niveau des Reihenauftakts. Das soll jedoch nicht heißen, dass dieses Buch nicht lesenswert wäre. Genre-Fans kann die »Anderswelt«-Reihe nach wie vor empfohlen werden.
Fazit:
Die Fortsetzung der jugendlichen Urban-Fantasy-Reihe führt Marets Abenteuer fast nahtlos weiter.
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