Maxentius 1: Der Nika-Aufstand
 
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Maxentius 1: Der Nika-Aufstand

Rezension von Christel Scheja

 

Die Comic-Reihe „Maxentius“ beschäftigt sich mit einer bisher eher weniger ausgeschlachteten Epoche der irdischen Geschichte, nämlich der Blütezeit des oströmischen Reiches, in dem die Kultur und die Errungenschaften der Römer noch eine Weile weiter gepflegt wurden, leider auch deren Schwächen.

 

Im Byzanz des Jahres 632 lebt Maxentius. Niemand, vielleicht auch er selbst weiß, dass er eigentlich auch königlichen Blutes ist, wenn auch kein legitimer Erbe. Er lebt und arbeitet seit vielen Jahren im Zirkus und ist heute ein gefragter Raubtierbändiger, der Frau und Kind hat.

Kaum jemand weiß, dass er für seine Jugendfreundin Theodora, die heute Kaiserin von Byzanz ist, auch noch andere Aufgaben erfüllt – unter anderen hält er die Augen über die Stimmung des Volkes für sie offen. Immerhin kann er so als Berater auch im Palast Justinians aus und ein gehen.

Ein Unfall … oder war es Sabotage? … entfacht derweil einen schon lange schwelenden Brand. Zuerst sind es nur die Anhänger der Blauen und der Grünen, der großen Wagenrenn-Fraktionen, dann beginnen einige mächtige Adlige mit ihren Intrigen, um die aufgeheizte Stimmung für ihre Zwecke zu nutzen. Sie wollen Justinian stürzen und einen schwachen Herrscher an seine Stelle setzen.

Das Volk ahnt nicht, dass es nur für die internen Machtkämpfe instrumentalisiert wird. Es kommt zum „Nika-Aufstand“, eine der größten Krisen, die das Reich bisher ertragen musste und lässt den Trhon Justinians und Theodoras ordentlich wanken...

 

Man muss sich wohl überraschen lasse, ob die ersten Seiten des Albums später noch eine Rolle spielen, jetzt tun sie es jedenfalls nicht, denn Maxentius agiert nur aus seiner jetzigen Stellung heraus, mit der er ganz zufrieden zu sein scheint. Er ist im Zirkus angesehen, kann eine kleine Familie ernähren und bewegt sich dank Theodora unter den Mächtigen des Reiches, als seien sie Gleichrangige.

Zugleich besitzt er aber auch einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und kann Intrigen nicht leiden, was ihn manchmal auch in Konflikt zu Theodora bringt, die ihre Karten durchaus listig gegenüber ihren Feinden ausspielt und dabei absolut keine Skrupel zeigt.

Gerade diese enge Beziehung zur Kaiserin des oströmischen Reiches bringt die notwendige Spannung in die Geschichte und sorgt immer wieder für kleine Überraschungen.

Ansonsten haben die Künstler sehr sauber recherchiert und fangen nicht nur den Zeit-und Lokalkolorit gelungen ein, sondern geben auch die historischen Ereignisse glaubwürdig wieder. Das ein oder andere mag vielleicht, der Geschichte zuliebe hin gebogen worden sein, aber das ist auch schon alles. Die Zeichnungen sind klar und realistisch, geben vor allem Hintergründe und Kleidung der Szenarien gelungen wieder, die Farben fangen die Stimmung in den entsprechenden Szenen passend ein.

 

Wer historische Comics mit einer Abenteuerhandlung mag, der sollte ruhig einen Blick in den ersten Band von „Maxentius“ werfen, denn der erste Band „Der Nika-Aufstand“ bietet genug Spannung ohne dabei die historischen Details zu vernachlässigen und lässt trotz in sich geschlossener Handlung noch genug Fragen für später offen, die Lust auf mehr machen.

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Buch:

Maxentius 1: Der Nika-Aufstand

Romain Sardou

Maxence : La Sedition Nika – Tome 1, Frankreich 2016

Panini Verlag, Stuttgart, 08/2016

Comic,Fantasy, Historie Abenteuer , ISBN-978-3957988089, 56/1499

Aus dem Französischen von Barbara Wittmann

Zeichnungen und Farbe: Carlos Rafael Duarte

Vollfarbiges Hardcover auf Kunstdruckpapier im Alben-Format

 

ISBN-10: 395798808X

 

Erhältlich bei: Amazon

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Erstellt: 17.09.2016, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 10:42, 14905