Merlin – Die neuen Abenteuer Vol. 10 (DVD; TV-Serie; FSK 12)
 
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Merlin – Die neuen Abenteuer Vol. 10

Rezension von Christel Scheja

 

Alles hat einmal ein Ende, und so beginnt mit dem zehnten Volume auch der Abgesang der britischen Fantasy-Abenteuer-Serie „Merlin – die neuen Abenteuer“. Über fünf Jahre konnten die Zuschauer die jungen Helden begleiten, miterleben, wie aus einem übermütigen Prinzen ein verantwortungsvoller König wurde und ein junger Zauberer seinen Platz am Hofe fand, ohne sich zu verraten.

Allerdings prägten keine kriegerischen Konflikte mit Nachbarn und Invasoren die Handlung, wie man hätte erwarten können, sondern der Kampf zwischen Arthur und seiner Halbschwester Morgana um den Thron und nicht zuletzt um die Stellung der Magie. Denn seit vielen Jahren war und ist die Zauberkunst in Camelot geächtet, ihre Anwendung steht und stand unter Todesstrafe. Wie sich leider zeigte – nicht immer ohne Grund.

 

In den letzten Episoden verdichten sich langsam die Wolken, die am Horizont heranziehen, auch wenn Arthur glaubt, dass nach den letzten Siegen über Morgana endlich Frieden einkehren würde. Tatsächlich hat er sogar einen jungen Mann am Hof aufgenommen, den er eigentlich fürchten müsse – Mordred, der einstige Druidenjunge, hat ihm mehrfach das Leben gerettet und sich die Ritterwürde von Camelot gedient.

Allerdings wird Merlin sein schlechtes Gefühl nicht los. Nach mehreren Anschlägen auf den König und nicht zuletzt auch auf Merlin - ist klar – Morgana hat jemanden an den Hof eingeschleust, der all seine Verbindungen nutzt, um Arthur zu schaden. Schon bald keimt ein schrecklicher Verdacht, der sich schnell bewahrheitet. Gwen hat ihre Gefangenschaft doch nicht so unbeschadet überstanden wie erhofft. Nun ist es an Arthur und Merlin, sie zu retten, auch wenn der junge König dabei über seinen Schatten springen und die Hilfe alter Mächte suchen muss.

Der Versuch, sich mit einem Nachbarn zu verbünden, steht ebenfalls unter einem schlechten Stern. Und dann begeht Arthur den Fehler, die Politik seines Vaters fortzuführen und mit gleicher Strenge wie dieser über die Zauberkundigen zu richten. Das bringt Mordred, der seinen Lehnsherrn fast schon gelernt hat, zu schätzen, gegen den König auf.

Und so bewahrheitet sich die alte Prophezeiung, werden die Visionen Wirklichkeit, die Merlin in der letzten Zeit gequält haben. Durch einen Trick der Feinde seiner Magie verlustig gegangen, muss er nun alles tun, um seine Kräfte rechtzeitig zurückzugewinnen, um Arthur in der letzten Schlacht beizustehen.

Immerhin zeigt sich in diesen letzten Stunden, wie eng die Freundschaft zwischen dem König und seinem Diener geworden ist.

 

Wie so viele andere Verfilmungen des Sagenkreises um „König Artus und die Ritter der Tafelrunde“ begeht auch „Merlin – Die neuen Abenteuer“ einen entscheidenden Fehler. Man möchte in diesen letzten Episoden unbedingt weitere Eckpfeiler der Sage einbringen, einschließlich des dramatischen Endes. So können sich die meisten Zuschauer ohnehin schon denken, was am Ende passieren wird.

Die Episoden konzentrieren sich daher auch sehr stark auf Merlin, Arthur und Gwen, loten noch einmal das enge Beziehungsgeflecht zwischen ihnen aus und zeigen, wie sehr sie einander bedeuten. Die restlichen Ritter bleiben eher Randfiguren und Stichwortgeber, keiner von ihnen kann mehr richtig die Facetten seiner Persönlichkeit ausleben, selbst die wichtigeren nicht wie etwa Gwaine.

Auch Morgana hat an Biss verloren, wirkt erneut lächerlich, wenn es um ihren Wahn geht, Arthur und Camelot zu zerstören, da sie mittlerweile kein Maß mehr kennt und auch nicht aus ihren Fehlern gelernt zu haben scheint. Leider verschenken die Autoren die Chance, ihre Beziehung zu dem kleinen Drachen Aithusa näher auszuloten und daraus neue Stories zu entwickeln.

Bei der Konzeption des Hintergrundes bleibt man ebenfalls auf der sicheren Seite der Status Quo „Magie ist böse und muss verfolgt werden“ bleibt erhalten, die guten Magieanwender bekommen keine Chance, sich in irgendeiner Form zu bewähren. Bis fast zum Ende bewahrt Merlin sein Geheimnis – das von Fans sehnsüchtig erwartete Coming-Out gegenüber Arthur und die Auswirkungen auf das Leben in Camelot – bleibt aus.

Die Episoden sind durchschnittliche, wenn auch gut konzipierte Kost. Wenn man keine besonderen Ansprüche an die Handlung stellt und nicht jede Episode verfolgt, wird man gut unterhalten und auch das Ende ist in sich stimmig.

Nur wenn man gehofft hat, dass diese Serie, die sich schon so viele Freiheiten erlaubt hat, einen anderen Weg als den üblichen gehen würde, wird man bitterlich enttäuscht, es wurden viel zu viele Chancen verschenkt, die „Merlin“ aus der Masse gleichartiger Verfilmungen hervorgehoben hatte.

Bild und Ton sind auf dem Stand der Zeit, die Tricks solide und angemessen. Die Extras sind durchschnittlich, es gibt neben gelöschten Szenen und Audiokommentaren nur noch ein Making-of.

 

 

Fazit:

 

Was bleibt ist ein zweispältiger Eindruck. „Merlin – Die neuen Abenteuer“ war über fünf Jahre solide Familienunterhaltung mit einem modernen Blick auf die klassische Sage. Sie wartete mit einer guten Mischung aus Abenteuer und Humor auf, die von allen Altersgruppen verstanden werden konnte, ebenso wie mit eingängigen und liebenswerten Figuren.

Allerdings war es das auch schon, denn die Macher haben es versäumt trotz aller Änderungen auch den letzten Schritt zu wagen und gängige Klischees zu durchbrechen. Denn gerade in den letzten beiden Staffeln verließ man sich lieber auf klassische Handlungsmuster (der edle König und seine Mannen mit dem Schwert gegen die verderbte Hexe und ihre dunklen Künste bzw. Schadenszauber) und archetypische Figuren, anstatt die Chancen zu nutzen, die man sich selbst geschaffen hatte und damit die Geschichte aus einem ganz neuen Blickwinkel als dem in Film und Fernsehen gängigen zu betrachten.

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DVD:

Merlin – Die neuen Abenteuer Vol. 10

Merlin, GB 2012

Regisseur(e): Ed Fraiman, James Hawes und andere

Komponist: Rob Lane, Rohan Stevenson, James Gosling

Format: Dolby, PAL, RC 2

Sprache: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Anzahl Disks: 3

FSK: Freigegeben ab 12 Jahren

Studio: Polyband/WVG

Erscheinungstermin: 10. Mai 2013

Spieldauer: 315 Minuten

ASIN: B00B4558SY

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

  • Extras:

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  • Deleted Scenes

  • Audiokommentare

  • Making-of

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  • Darsteller:

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  • Colin Morgan

  • Bradley James

  • Richard Wilson

  • Angel Colby

  • Kate Musgreave

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404251237024ab10b0a
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Erstellt: 30.05.2013, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 13098