Endlich ist Metty 10! Und an seinem 10. Geburtstag bekommt man sein Schicksals-Tattoo. Als sie die Bedeutung ihres Tattoos nachschlägt, kommt jedoch die bittere Überraschung: Eine Hand und ein Totenschädel bedeuten, dass sie irgendwann einen Menschen mit ihrer Magie töten wird. Daraufhin zieht ihr Vater mit ihr in die Einsamkeit von Wales und verbietet ihr zu zaubern. Doch dann verschwindet Mettys Vater eines Tages spurlos.
Mit Inkbound bringt Philippa Leathley einen jugendlichen Fantasy-Mehrteiler an den Start. Dabei ist es nach diesem Band schwer zu sagen, ob es sich dabei um Urban Fantasy oder doch eher eine Parallelwelt-Fantasy handelt. Die Heimat der jungen Protagonistin ist nämlich London, wobei aber (zumindest falls ich kein entsprechendes Detail überlesen habe) nicht ersichtlich ist, ob die nicht-magischen Menschen über die Existenz der Magie und entsprechend begabter Menschen Bescheid wissen. Zumindest ist der Gebrauch von Magie in den ›normalen‹ Städten stark reglementiert, weshalb viele magisch Begabte in Varianten wichtiger Städte leben, die die Erde in großer Höhe umschweben und in denen die Magie-Ausübung in erheblich größerem Maße normal ist.
Wie häufig in derartigen Geschichten gerät auch die junge Protagonistin Metty in Auseinandersetzungen hinein, die bis in hohe Kreise der magischen Regierung reichen. Außergewöhnlich ist, dass etwa gleichaltrige Freunde im Gegensatz zu vielen ähnlich angelegten Stories hier nur eine geringe Rolle spielen. Dass zumindest im Auftaktband alles weitgehend gut ausgeht, ist natürlich keine große Überraschung. Da die Geschichte jedoch weitgehend abgeschlossen endet, darf der Leser gespannt sein, wohin sich Mettys Leben im nächsten Band wendet.
Die Autorin erzählt durchgängig aus der Perspektive ihrer Protagonistin. Leider fügt der Übersetzer an manchen Stellen unnötige Gender-Aufzählungen in den deutschen Text ein. In der eigentlichen Story sind das zum Glück nur wenige Stellen. Im Schicksals-(Tattoo-)Verzeichnis im Anhang fällt das jedoch sehr ins Auge.