Miasma (Autor: Michael Prescott)
 
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Miasma von Michael Prescott

Rezension von Christel Scheja

 

Serienkiller sind als Täter bereits eine Klasse für sich. Aber was passiert, wenn ein Mann, der nicht aufhören kann zu töten, eine Waffe in die Hand bekommt, mit der er gleich tausende von Menschen umbringen könnte? Damit beschäftigt sich Michael Prescott in seinem Thriller „Miasma. Tödliches Gift“.

 

Obwohl die FBI-Agentin Tess McCallum von Denver nach Los Angeles gezogen ist, wird sie das Gefühl nicht los, dass die Schatten, vor denen sie geflohen ist, mit ihr gekommen sind. Denn „Möbius“, der Serienkiller, der in Colorado und Umgebung bereits fünfundzwanzig Menschen auf dem Gewissen hat - unter anderem ihren Lebensgefährten - beginnt nun auch in der „Stadt der Engel“ sein Unwesen zu treiben.

Tess weiß nicht, ob sie lachen oder weinen soll, denn einerseits hat sie versucht zu vergessen und das Geschehene zu verarbeiten, andererseits lauert auch ein Teil in ihr danach, Rache für den Mord zu nehmen. Denn sie spürt, dass es Möbius allein auf sie abgesehen hat.

Da es noch eine Sache der Polizei ist, sind ihr die Hände gebunden, aber die Agentin sucht immer wieder Kontakt zu den Polizisten des Los Angeles Police Department, um mehr über die neusten Machenschaften ihres Gegners zu erfahren.

Dann gelangt der Serienkiller durch eines seiner Opfer in den Besitz einer Flasche mit dem tödlichen Nervengift VX. Und plötzlich ist nicht nur das FBI an den Ermittlungen beteiligt, sondern auch ein Agent von einer Anti-Terror-Behörde. Denn allen ist klar, dass Möbius das toxische Gas auf jeden Fall einsetzen wird. Nur wann und wo, das wissen sie nicht.

Tess hingegen hat eine vage Ahnung - und richtig: Sie gerät, ehe sie noch weitere Mutmaßungen äußern kann in Lebensgefahr. Doch gerade das gibt ihr die Gewissheit, dass der Serienkiller ihnen näher ist als sie dachten.

 

„Miasma“ beginnt wie jeder klassische Kriminalroman. Der eigentlichen Geschichte voran gestellt ist eine Szene, die zunächst keine Verbindung mit dem Rest des Romans hat, dann aber zu einem entscheidenden Hinweis auf die Motivation des Täters wird. Doch wer es genau ist, das verrät Michael Prescott tatsächlich bis zum Schluss nicht.

Dafür legt er immer wieder falsche Spuren, führt Heldin wie Leser in die Irre und überrascht dann mit einer interessanten Enthüllung. Erst damit kann man die im Text verteilte subtilen Hinweise deuten.

Doch bis es so weit ist baut er die Geschichte langsam auf, führt zunächst Tess als auch Möbius ein und beschreibt ihr Umfeld. So baut man schnell eine Bindung zu der sympathischen Heldin auf, die einerseits sehr menschliche Rachegefühle hegt, andererseits aber auch genug Willensstärke hat, um im Rahmen des Gesetzes zu bleiben. Sie ist die eigentliche Gegenspielerin im Kampf des Serienkillers gegen die Bundesbehörden, auch wenn sie zunächst ziemlich im Dunklen tappt.

 

Dadurch, das beide Seiten beleuchtet werden und Möbius kein gesichtsloser Schatten bleibt sondern eine gewisse Persönlichkeit bekommt, entwickelt sich ein flüssig geschriebener und kurzweiliger Thriller, der die Spannung von Anfang bis Ende zu halten vermag und eine etwas ungewöhnlichere Idee interessant und gelungen umsetzt.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328041539041f1754
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Miasma. Tödliches Gift

Miasma

Autor: Michael Prescott

Broschiert, Taschenbuch, 350 Seiten

Knaur, erschienen August 2007

ISBN: 978-3-426-63336-6

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Helmut Splinter

Titelbild von Finepic

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 04.08.2007, zuletzt aktualisiert: 06.08.2023 10:54, 4632