Mord am Kaiserhof von Anne Troja
Reihe: Ein Fall für Ritterin Rheanne Band 2
Rezension von Christel Scheja
Anne Troja setzt ihre Reihe Ein Fall für Ritterin Rheanne mit dem zweiten Band Mord am Kaiserhof fort, der direkt an die Ereignisse von An Bord der Adlerschwinge anschließt und die Heldin in noch größere Gefahr bringt.
Die Reise auf der Adlerschwinge ist überstanden und Rheanne hat nicht nur einen Mord aufgeklärt, sondern auch Cormac kennengelernt, einen Dämonen, der mit seinem eigenen Volk gebrochen hat und menschlich geworden ist. Doch aus einer Beziehung wird erst einmal nichts, denn sie muss Kaiser Vargaz das Geschenk ihrer Herrin überbringen.
Am Hof angekommen gerät sie gleich wieder in neue Intrigen, denn der launische und wollüstige Herrscher fasst sie ins Auge, seine Lakaien und Speichellecker scheinen wie die Kaiserin eigene Pläne zu schmieden. Zudem erlebt sie bei der Überreichung des Geschenks eine unangenehme Überraschung … und natürlich bleibt auch der nächste Mord nicht aus.
Wenn Rheanne sich retten und ihre Unschuld an allem beweisen will, muss sie Licht ins Dunkel bringen, was allerdings nicht gerade einfach ist, denn so gut wie jeder wirft ihr Steine in den Weg.
Man merkte schon am Ende des letzten Bandes, das die Geschichte noch weiter geht, so dass man davon ausgehen kann, dass die Erlebnisse Rheannes von vorneherein als Zweiteiler geplant war. Der erste diente als Vorgeplänkel, um die Heldin Erfahrungen im Kampf gegen Dämonen gewinnen und deren Auftauchen besser erkennen zu lassen. Zudem wurden ihr ein paar wichtige Verbündete an die Hand gegeben, allen voran Cormac, ein Mann der sich als Mönch und Priester ausgibt, aber alles andere ist.
Wie man sich denken kann ist auch der zweite Schauplatz begrenzt. Rheanne muss sich durch den Kaiserhof bewegen, in dem jeder seine eigenen Spielchen zu treiben scheint, die Mächtigen mehr oder weniger wahnsinnig sind, aber dennoch ein Reich regieren und letztendlich Intrigen das Salz in der Suppe bleiben. Auch eine Figur aus dem ersten Band spielt eine wichtigere Runde als gedacht.
Wieder scheint Rheanne daher vor einem ungelösten Rätsel zu stehen und nicht wirklich weiter zu wissen, muss ab und zu auf Hinweise geschubst werden und bekommt oft genug im entscheidenden Moment Hilfe von ihrem geheimnisvollen Lover.
Auch hier verlässt sich Anne Troja bei den Nebenfiguren auf gängige Klischees, damit sie nicht viel erklären muss, auch der Hintergrund bleibt wieder schwammig, man hat eigentlich keine Ahnung wie mächtig und einflussreich das Kaiserreich ist.
Am Ende jedenfalls werden interessante Weichen gestellt, die man so nicht erwartet hat, das macht zumindest etwas Hoffnung.
Wie sein Vorgänger ist auch dieser Band sehr angenehm zu lesen, flüssig geschrieben und ohne Längen.
Fazit:
»Mord am Kaiserhof« schließt letztendlich den Handlungsbogen ab, der in »An Bord der Adlerschwinge« begann. Man darf gespannt sein, wie die Autorin »Ein Fall für Ritterin Rheanne« nun fortsetzen wird, die Weichen dafür stellt sie – und als unterhaltsamer Fantasy-Krimi für zwischendurch konnten beide Geschichten bisher ganz gut punkten, auch wenn sie natürlich keine Meisterwerke sind.
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