Motte, die Piratenkatze (Autor: Daniel Kratzke)
 
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Motte, die Piratenkatze von Daniel Kratzke

Rezension von Tanja Thome

 

Mit „Motte, die Piratenkatze“ präsentierte der Lappan-Verlag im Januar 2008 das erste Bilderbuch des Diplom-Designers, Konzeptionisten, Logo- und Webdesigners Daniel Kratzke.

 

Auf 32 Seiten folgt der junge Leser ab drei Jahren der Hauskatze Motte, die in die Rolle einer Piratenkatze geschlüpft ist und sich so auf den Weg zur geheimnisvollen Schatztruhe macht. Dabei muss Motte vielen Gefahren trotzen: aufgeblasenen Seeungeheuern (in der Badewanne), tosenden Wasserfällen (in Form des Wasserhahns) und gefährlichen Strudeln (nämlich dem in der Toilette). Vorbei an gefährlichen Häkelspinnen (einem Korb voller Wolle), mitten durch den Dschungel (den Zimmerpflanzen) und an dem bedrohlichen Piranhatümpel (dem Goldfischglas) vorbei. Doch bevor Motte den Schatz heben kann, wartet noch die größte aller Gefahren auf sie, denn der Schatz wird von schnarchenden Riesen (einem großen Teddy und dem Hund des Hauses auf der Couch) bewacht. Doch schließlich gelangt Motte ans Ziel und kann den lang ersehnten Schatz (den Inhalt des Kühlschranks) erbeuten.

 

„Motte, die Piratenkatze“ ist mit seinen 32 Seiten und dem DIN A 4-Format im Hardcover ein typisches Bilderbuch für die Zielgruppe, die zu entdeckenden Geschichten sind jedoch deutlich hervorzuheben. Die Schatzsuche der fantasievollen Hauskatze, von der Kinder sich gern inspirieren lassen und in der sie rasch Identifikationspotenzial entdecken, ist zwar das Zentrale des Buches, und doch gibt es auf jeder markant gezeichneten Doppelseite noch vieles darüber hinaus zu entdecken. Die Katze ist dabei stets im Mittelpunkt zu sehen, die Bilder sind nicht überladen, sondern übersichtlich, thematisch stets passend, und doch gibt es immer wieder etwas zu entdecken auf diesen Seiten. Folgt man beispielsweise der langen „Liane“, die Motte vor dem tosenden Strudel rettet, mit den Augen, so landet man nach einer Weile am Toilettenspülkasten. Eine Augenreise, die zwar für Erwachsene in Sekundenbruchteilen zu vollziehen ist, die ein junges Kind jedoch einen Moment lang auch außerhalb der Geschichte zu beschäftigen weiß.

 

Jedoch nicht nur für Kinder, sondern auch für die erwachsenen Vorleser dieser Geschichte hat Kratzke Unterhaltsames und Lustiges geschaffen. Der Schatz entpuppt sich zwar auf den ersten Blick schnell als mit Leckereien gefüllter Kühlschrank, doch ein zweiter oder dritter Blick lässt die Augen langsamer über dessen Inhalte schweifen. Und so findet der Blick dann beispielsweise auch das Gebiss des menschlichen Bewohners in Mottes Revier im Kühlschrank vor. Was gehört in den Kühlschrank, was nicht? Neben allem Humor bietet „Motte, die Piratenkatze“ also sogar noch die Möglichkeit, pädagogisch tätig zu werden.

 

Ein weiterer, ganz besonderer Clou des Buches ist der auf der letzten Seite eingeklebte Bastelbogen. Mit seiner Hilfe kann Motte dreidimensional nachgebaut werden. Das Ausschneiden der Arme bei dieser Figur gestaltet sich zwar eher schwierig, durch die weiße Rückseite ist Motte am Ende nicht ganz so ansehnlich, wie sie bei voller Farbe sein könnte, doch Kinder haben dennoch Spaß an der „leibhaftigen“ Motte und nehmen sie gerne mit, um weitere Abenteuer innerhalb der Wohnung zu erleben. Es gibt ja so unglaublich viel zu entdecken!

 

„Motte, die Piratenkatze“ ist ein sehr ansprechendes, gelungenes und empfehlenswertes Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren, das auf verschiedenen Ebenen unterhält und neben den Kindern auch schon ältere Geschwister oder erwachsene Vorleser zu begeistern vermag. Bleibt zu hoffen, dass Daniel Kratzke seinem Erstling vielleicht bald schon ein weiteres Bilderbuch folgen lässt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404251829085fad2bc5
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Motte, die Piratenkatze

Autor: Daniel Kratzke

Gebundene Ausgabe: 32 Seiten

Verlag: Lappan Verlag; Auflage: 1 (4. Januar 2008)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3830311354

ISBN-13: 978-3830311355

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 14.03.2008, zuletzt aktualisiert: 02.02.2015 01:22, 6042