Munchkin beißt! 2: Höllenhose
Rezension von Ralf Steinberg
Verlagsinfo:
Im Spukhaus der Munchkins ist seit letztem Halloween einiges passiert, und so erblicken nun 110 neue furchteinflößende und überpowerte Karten (plus 2 Blankokarten) für Munchkin Beißt! das Mondlicht. Schaffst du es, mit den schockierenden Schallwellen der Zehn Zoll Nägel fertig zu werden, den Verlockungen der Fett geilen Fledermaus zu widerstehen und dich der grausigen Kälte entgegenzustellen, die der Werpinguin ausstrahlt? Wirst du das mächtige Power Piercing handhaben und dich im Riesigen Würfelpool suhlen, oder lässt du dich von Schundliteratur wegknüppeln?
Trink den Absinth, und dann mach dich mit deinen Rudelgefährten bei Vollmond auf die Suche nach den Grabräubern, der Horror-Hostess und Doktor Jackal, und wenn dir die nicht reichen, dann sag doch einfach Bye-bye, Lakai!
Als neue Rasse kannst du nun eine Mumie spielen, aber wir haben sie etwas anders genannt. Warum? Nun, lebe und lerne!
Zum Spiel
Höllenhose ist eine Erweiterung und wer Munchkin kennt, weiß, dass damit eigentlich in erster Linie neuer Spaß gemeint ist. Klar, man kann mit den 110 Karten keine ordentliche Munchkin-Seance starten, aber man benötigt zum Spiele nicht unbedingt Munchkin beißt! , wenn man auf die Regeln des Grundspieles zurückgreift und die speziellen Dinge, wie Lakaien und Kräfte außen vor lässt.
Allerdings macht es auch deutlich mehr Laune, wenn man alle seine Erweiterungen und Munchkins zusammenhat und die riesigen Kartenberge bedrohlich auf dem Tisch hocken, wie Kankra über Frodo. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
„Munchkin beißt!“ offenbarte ein Balanceproblem, da es für nette Spieler recht leicht war, gemeinsam den Kartenstapel zu besiegen. Höllenhose sollte dem ein Ende bereiten.
Wie bei allen anderen Erweiterungen gibt es neue Tür- und Schatzkarten, allerdings keine neuen Regeln. Wichtigste Neuerung ist die Rasse Mummie, die zwar an "Die Mumie" erinnert, aber in ihrer bratpfannenschwingenden Art auch an die amerikanische Koseform für Mutter. Tja, und wer wollte nicht immer schon mal als Muttermunchkin Monster melken?
Meine absolute Lieblingskarte allerdings ist: „Das Böse“. Ein Stufe 17 Stubentiger, welches furchtlose Munchkins mit einem zärtlichen „Miau“ tötet.
Das ist genau der lautsubtile Humor, der alle Munchkin-Partien zu fröhlichen Schlachteparties werden lässt. Ob „Riesiger Würfelpool“ oder „Bloody Mary“ stets sind die Karten dem Grundthema angepasst, ohne irgendwie ernst zu sein.
Spieltechnisch ergeben sich keine größeren Veränderungen, wer „Munchkin beißt!“ besitzt, kann sich über neue Lakaien freuen, wenn sie auch nicht alle wirklich fleißige Helferlein sind und über Kräfte, die es dem Spieler leichter machen sollen, die anderen Spieler zu ärgern. Es gibt zwar immer noch keine Klassen bei Munchkin beißt, aber die Rassen erhalten schön fiese neue Gegenstände, besonders Wechselbälger erfahren eine intensivere Beachtung und damit jede Menge schlimme und feine Dinge.
Fazit:
Munchkin Beißt! 2: Höllenhose glänzt wie nicht anders zu erwarten mit kultigen Karten von John Kovalic, verstärkt um zwei Gastkarten, in Verbindung mit dem Humor von Steve Jackson, der in der deutschen Übersetzung nichts von seiner Treffsicherheit verliert.
Die 110 Karten verschönern jeden Munchkinabend, wer aber nicht alles haben muss, sollte zunächst zu Munchkin im Mixer greifen, das doch etwas mehr Schwung in alteingefahrene Munchkin-Spiele bringt.
Hardcore Munchkinsten können endlich neu mischen und zusehen, wie sie die zusätzlich Karten sinnvoll zwischen Tischplatte und Zimmerdecke zwängen.
Aber auch nur in Verbindung mit Munchkin beißt! ist die Erweiterung Höllenhose zu empfehlen, da der Schwierigkeitsgrad angehoben wurde. Für die ganz unzufriedenen sind zwei Blanko-Karten enthalten, damit kann man sich dann eine Schwiegermummie mit Monsterbesuch basteln und einfach so tot sein.
Miau!
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