Die Geschichte von Eragon mag zwar zu Ende erzählt sein, aber das hindert Christopher Paolini nicht daran, weitere Abenteuer aus der Welt Alagaesia zu erzählen. Auch wenn er sich nun anderen Figuren zuwendet wie in Murtagh. Die gebundene Ausgabe erschien bereits 2023 nun gibt der Verlag auch noch die kostengünstigere Taschenbuchausgabe heraus
Galbatorix mag besiegt sein und die Völker der Welt können sich wieder frei fühlen, aber nicht alle finden Frieden. Vor allem Murtagh, Drachenreiter und Königsmörder, weiß nicht, wo sein Platz sein könnte. Getrieben von einer inneren Unruhe zieht er durch die Lande und gelangt dabei auch immer weiter nach Norden.
Denn er spürt, dass dort etwas vor sich geht, was noch größere Gefahr über die Welt bringen könnte, als es sein ehemaliger Herr. Und tatsächlich entdeckt er in den Einöden des Nordens die düsteren Geheimnisse einer Hexe, die ihn schon bald in ihren Bann schlägt
Auch wenn Christopher Paolini die Geschichte zunächst als in sich geschlossenen Einzelband angelegt hat, so lässt er doch ein paar Dinge offen, die er durchaus später noch einmal aufgreifen kann.
Als Hauptfigur wählt er sich diesmal Murtagh, den Halbbruder Eragons, der lange Zeit auch einer der Antagonisten der Hauptserie war. Deshalb hat er es jetzt auch nicht leicht, einen Platz für sich zu finden, eilt ihm doch immer noch ein dunkler Ruf voraus, hassen und fürchten ihn eher, als dass sie ihn zu schätzen wissen. Immerhin ist er auch weithin als Königsmörder bekannt.
Und so tritt er auch eher als einsamer Wolf auf, der zwar inzwischen bereut und versucht, seine Schuld durch gute Taten abzutragen, aber immer noch mit Albträumen zu kämpfen hat. Deshalb scheint er auch ein leichtes Opfer für die Herrscherin eines abgelegenen Landstrichs im Norden zu sein, die auch noch über dunkle Kräfte gebietet.
Der Autor erzählt eine zutiefst klassische Geschichte mit allem, was dazu gehört, beginnend mit kleinen Episoden, die den Lesern den Helden näher bringen, nebenbei aber auch erste Hinweise geben. Und natürlich darf er erst einmal ordentlich in Schwierigkeiten geraten, muss lernen, sich Freunde zu suchen, um überhaupt eine Chance zu haben, dem Grauen zu entkommen.
Das ganze wird sehr flüssig und unterhaltsam erzählt, bietet aber auch nicht unbedingt größere Überraschungen, Manchmal macht es sich der Autor auch recht einsam und schaltet den Helden einfach einmal aus, um die Rettungsaktionen später nur zu erwähnen und nicht auszuführen.
Alles in allem spricht er damit immer noch ein jüngeres Publikum an, das geradlinig gestrickte Geschichte mit sehr viel Abenteuer und Action mögen. Da es teilweise schon etwas brutaler zugeht, sollten die Leser schon etwas älter als zwölf sein. Immerhin muss man die Eragon-Tetralogie nicht kennen, da das Wesentliche erklärt wird.