Nach und nach werden nun die Episoden der japanischen Animeserie Mushi-Shi – Erzählungen aus einer mystischen Welt bei Polyband veröffentlicht. Das zweite Volume bietet neben den Folgen 8-13 auch Extras in Form von Art-Cards und Vorspännen so wie Enden der Folgen ohne Schrifteinblendungen. Die Serie selbst ist den Fans auch schon durch die Manga-Ausgabe bei Cross Cult bekannt.
Als Mushi-Shi ist Genshi dazu ausersehen und bestimmt, das Gleichgewicht zwischen den Mushi – geheimnisvollen Wesen, die in und als Teil der Natur leben, aber doch mehr sind – und den Menschen wieder her zu stellen.
Das ist allerdings nicht ganz so einfach, denn oft sind vor allem die Menschen uneinsichtig. Aber er geht mit viel Fingerspitzengefühl und Geduld vor, ist keiner von denen, die Gewalt als Lösung sehen, und das zahlt sich auch.
Die in sich geschlossenen und meistens nur lose zusammenhängenden Folgen führen den Helden auch weiterhin durch das ländliche Japan. Die Zeit scheint still zu stehen, denn man kann nicht unbedingt einschätzen, wann die Geschichten eigentlich spielen – nur vermuten, dass es um die Jahrhundertwende sein könnte.
Technik und die Moderne spielen allerdings keine Rolle in den Erlebnissen des Mushi-Shi, der einem Fischer helfen will, mit der Vergangenheit abzuschließen, indem er das Schicksal seiner Frau klärt oder das Geheimnis einer Schlucht klärt, die scheinbar vielen Menschen den Tod gebracht hat, oder zumindest eine schwere Krankheit, die unheilbar scheint.
Er begegnet auch einem anderen Mushi-Shi, der am Ende seines Lebens angekommen ist und schließlich seine Konsequenzen zieht. Und all das wird in schönen Bildern und mit einer ruhigen Erzählweise vorgestellt, die dennoch keine Längen hat. Denn gerade die Unterhaltungen zwischen Genshi und den Menschen haben es in sich.
Heraus kommt eine Serie, die technisch auf der Höhe der Zeit ist und aus der Masse vieler anderer Animes herausragt, die eher auf Action und Show oder gar Klamauk setzen. Hier findet man stattdessen poetische und philosophische Momente, die einen als Zuschauer innehalten lassen und nachdenklich machen. Die Inhalte wissen auch diesmal noch zu verzaubern und in den Bann zu schlagen.