Naerima und die gestohlene Vergangenheit von Nils Arbol
Reihe: Naerima Band 1
Rezension von Christel Scheja
Der 1970 geborene Nils Arbol lebt heute im Taunus und liebt es seinen Kindern Fantasy-Geschichten über mutige Kinder zu erzählen. In seinem Alltag arbeitet er inzwischen als Jurist in einem Unternehmen, was ihm die Zeit gegeben hat, eines der Abenteuer auf Anraten seiner Kinder auch niederzuschreiben. So ist sein Debüt Naerima und die gestohlene Vergangenheit entstanden.
Zwei Jäger finden ein Kind am Waldrand und nehmen es mit in ihr Dorf, auch wenn die Einheimischen selbst kaum wissen, wie sie ihren Nachwuchs durchbringen sollen. Aber es gibt einige, die sich ihrer annehmen und sie aufziehen.
Naerima selbst kann sich nur an ihren Namen erinnern und trägt eine Kette mit einem grünen Stein um ihren Hals. Sie ist aber selbstbewusst genug um zu einer mutigen und stolzen jungen Frau heran zu wachsen, die zusammen mit einem anderen Außenseiter schließlich zu einer wichtigen Mission aufbricht, in der es um nicht weniger als ihre eigene Vergangenheit mit all deren Geheimnissen geht.
Man merkt, dass die Geschichte auf eher jüngere Leser ausgerichtet ist, denn mit etwas Erfahrung kann man schon voraus ahnen, wie sich das Geschehen entwickeln wird. Der Autor setzt viele bekannte Elemente ein, die jedoch immer funktionieren – die Heldin ist eine Außenseiterin, die sich gegen Anfeindungen durchsetzen muss, nur wenige Freunde hat, aber gerade dadurch Selbstbewusstsein und Stärke bewahrt.
Dazu gewinnt sie die Freundschaft eines ebenso angefeindeten stummen Jungen, was ihr später auch noch zugute kommt. Denn als es hart auf hart kommt, Fremde den alten Seher überfallen und entführen, der ihr seltsam vertraut erscheint, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Denn auch wenn ein Brief wichtige Geheimnisse enthüllt, so sorgt das nur dafür, das das Abenteuer erst richtig beginnt.
Kinder werden sich schnell mit den Hauptfiguren identifizieren können, denn sie verkörpern Mut und Herzlichkeit. Auch die anderen Figuren sind klar gezeichnet und werden ihren Rollen gerecht, so dass viele Erwartungen erfüllt werden.
Die Handlung selbst findet sogar einen Abschluss, auch wenn natürlich noch einige Fäden ausgelegt werden, um eine Fortsetzung zu ermöglichen. Aber zumindest weiß die Heldin am Ende mehr und kann sich in eine neue Richtung weiter entwicklen.
Das Geschehen ist lebhaft und flüssig erzählt, die Handlung bewahrt den richtigen Mix aus Spannung und Charakterentwicklung, gelegentlich gibt es auch einen Funken Humor. Und selbst als erfahrener Leser kann man sich ab und an über Wendungen freuen, die man so nicht unbedingt erwartet hat.
Fazit:
Alles in allem ist »Naerima und die gestohlene Vergangenheit« eine runde und liebevoll erzählte Geschichte für alle jungen und alten Fantasy-Leser, die viele Erwartungen erfüllt, aber auch noch überraschen kann.
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