Naerima und die gestohlene Vergangenheit von Nils Arbol
Reihe: Naerima Band 1
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Naerima wird als Kind von zwei Jägern am Waldrand gefunden, die sie mit in ihr Dorf nehmen. Das fremde Mädchen kann sich bis auf seinen Namen an nichts erinnern und hat in dem Dorf nur wenige Freunde.
Einer davon ist ein alter Mann, den sie den Seher nennen, weil er die Gabe hat, Ereignisse aus der Zukunft vorauszusagen. Eines Tages verschwindet der Mann, aber er hinterlässt Naerima eine wichtige Botschaft mit Hinweisen auf ihre Herkunft.
Kurzentschlossen macht sich das Mädchen auf die Suche nach dem Seher und ihrer Vergangenheit. Sie ahnt nicht, wie schwierig und gefährlich diese Reise wird …
Rezension:
Jäger finden bei ihrer Rückkehr zum Dorf ein kleines Kind, dass sich an nichts als seinen Namen erinnern kann: Naerima. Trotz der Not und gegen den Widerstand vieler Bewohner wird das Mädchen aufgenommen. Im Laufe der Zeit wird aus der kleinen Naerima eine gute Bogenschützin und Jägerin. Viele Freunde findet sie aber nicht. Erst viel später erfährt sie von einem alten Seher die Wahrheit über sich. Hals über Kopf geht sie auf die Suche nach ihren Eltern.
Im Auftakt seines Fantasy-Mehrteilers führt Nils Arbol naturgemäß seine Protagonistin ein. Im Schnelldurchlauf erlebt der Leser die Kindheit Naerimas in verschiedenen Phasen, bevor sie das Dorf im jugendlichen Alter verlässt, um auf eine abenteuerliche Reise zu gehen. Hier liegt (abgesehen von wenigen, inhaltlich eher unbedeutenden Logikproblemen) auch die einzige Schwäche des Buches: Man erfährt nie ein konkretes Alter der Protagonistin. Beim Auffinden wird das Kind zwar auf etwa 6 bis 7 Jahre geschätzt, doch in den späteren Entwicklungsschritten würde ich es doch für sinnvoll halten, das ungefähre Alter zu wissen. Auch bei ihrem Aufbruch bleibt so völlig offen, ob man sich ein 14- oder schon eher ein 17-jähriges Mädchen vorstellen soll. Die eigentliche Geschichte kann dagegen rundum überzeugen und Vorfreude auf die Fortsetzung wecken.
Der Autor erzählt seine Geschichte, die Genre-typisch in einer mittelalterlich geprägten Umgebung angesiedelt ist, aus Erzählersicht, wobei der Fokus stets auf der Protagonistin liegt. Lediglich die Anfangsszene der Auffindung des Kindes macht hier eine Ausnahme. Fantasy-Elemente beschränken sich auf die Weissagungen des Sehers und 3 magische Steine und bleiben damit recht dezent. Magische Wesen tauchen bisher gar nicht auf. Das Ende lässt dann viel Spielraum für mögliche weitere Entwicklungen.
Fazit:
Dieser Start in ein Fantasy-Abenteuer um eine junge Heldin macht einen rundum gelungenen Eindruck – und Lust auf mehr.
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