Nicht ganz koscher (DVD)
 
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Nicht ganz koscher

Filmkritik von Cronn

 

Wenn man als Filmliebhaber an deutsche Komödien denkt, kommt einem Stoff a la Der bewegte Mann oder Das perfekte Geheimnis in den Kopf. Diese Filme verbinden Humor mit sozialem Hintergrund. Deutsche Komödien mit politischen Tönen, die zudem noch im fernen Ausland beheimatet sind, findet man umso seltener. Das ist allerdings bei Nicht ganz koscher der Fall.

Im Vertrieb von Alpenrepublik findet sich der Streifen, der nun veröffentlicht wurde. Zunächst ein paar Infos zum Inhalt, bevor der Film kritisch beleuchtet werden soll.

 

Verlagsinfo:

Drei Religionen. Zwei Männer. Eine Mission.

In die Wüste geschickt hat sich Ben (Luzer Twersky) glatt selbst. Um den Verkuppelungsversuchen seiner Familie in Jerusalem zu entgehen, bietet er sich kurzerhand an, nach Alexandria zu fliegen, um die einst größte jüdische Gemeinde der Welt zu retten. Der fehlt nämlich dringend der 10. Mann, um das Pessahfest zu begehen. Nachdem Ben zuerst das Flugzeug verpasst hat und dann auch noch in der Wüste Sinai aus dem Bus geflogen ist, wird Adel (Haitham Omari), ein mürrischer Beduine auf der Suche nach seinem entlaufenen Kamel, Bens letzte Hoffnung. Vorwärts geht es für beide Männer nur gemeinsam, aber wie vereint man ultraorthodoxe Religionspraktiken aus Brooklyn mit Beduinen-Pragmatismus aus dem Herzen der Wüste? Als auch noch das Auto den Geist aufgibt, geht es bald nicht mehr nur ums gemeinsame Essen, sondern ums nackte Überleben.

 

Kritik:

Den Konflikt zwischen Juden und Arabern in eine Komödie zu verpacken, ist nicht frei von Fettnäpfchen und könnte zu Plattitüden führen. Aber von »Wir lieben uns alle einfach so« ist der Streifen weit entfernt. Klar werden auch Vorurteile und dergleichen thematisiert. Aber es gelingt den beiden Regisseuren, den Stoff bei aller Konflikthaltigkeit dennoch angenehm leicht zu inszenieren. Höhepunkt ist hierbei eine Szene, in welcher beide Schauspieler gar nicht zu sehen sind und dennoch mit ihrer Stimme die Gefühlslage und die Handlung weitertransportieren.

 

Fazit:

»Nicht ganz koscher« ist ein Film, der leichtfüßig seine Message trägt, ohne darüber aber die Probleme zu vergessen. Eine Komödie, die abseits von Flachwitz mit Ironie über Klischees hinwegführt. Sehr gelungen.

 

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DVD:

Nicht ganz koscher

Regie: Stefan Sarazin und Peter Keller

FSK: 6

Medienformat: Breitbild

Spieldauer: ‎ 1 Stunde und 57 Minuten

Umfang: 1 DVD

Alpenrepublik, 20. Januar 2023

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1)

 

ASIN: B0B92HPHWY

 

Erhältlich bei: Amazon

Darsteller·innen:

  • Luzer Twersky

  • Haitham Omari

  • Makram Khoury


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Erstellt: 18.01.2023, zuletzt aktualisiert: 07.12.2023 15:55, 21481