Nightwalker (Autorin: Jocelynn Drake, Jägerin der Nacht, Bd. 1)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Nightwalker von Jocelynn Drake

Reihe: Jägerin der Nacht, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Die Zahl der Romane, in denen junge und unschuldige Mädchen von Vampiren umgarnt, verführt und in die Welt der Dunkelheit gelockt werden, um dort schlussendlich zu erkennen, dass sie einander für immer gehören werden, ist inzwischen Legion.

Daher haben sich einige Autorinnen nun auch darauf verlegt, den Spieß scheinbar umzudrehen und die Frau zur Vampirin und/oder einer ausgekochten Jägerin zu machen, die nicht nur weiß, was sie will, sondern sich auch ihrer Haut erwehren kann. Trotzdem bleiben sie weiblich genug, um der Liebe zu verfallen Beispiele gibt es viele, das bekannteste Beispiel ist wohl „Buffy“, die neben ihrer Aufgabe auch einiges an Liebeschaos zu beseitigen hatte.

 

Nun schlägt bei Lyx eine weitere Autorin in diese Kerbe. Mit „Nightwalker“ ist nun der erste Band der Serie „Jägerin der Nacht von Jocelynn Drake erschienen.

Mira ist mit ihren sechshundert Jahren eine der ältesten Vampirinnen Nordamerikas. Wie sie es selbst in der alten Welt erfahren und gelernt hat, sieht sie sich in der Rolle der Lehrmeisterin und Beschützerin für die jüngeren Wesen ihrer Art. Mit strenger Hand achtet sie auf die jungen Blutsauger in ihrem Revier und zeigt ihnen, wie sie die Regeln einhalten, die die Vampire seit Urzeiten befolgten.

Dabei hilft sie ihnen aber auch gegen die Jäger, die immer wieder hinter ihnen her sind. Einer davon ist auch Danaus, der zu den Besten seines Faches gehört und schon viele Blutsauger erledigt hat. Als er in ihre Stadt kommt, rüstet sich Mira für einen Kampf mit dem Menschen, aber es kommt anders als sie denkt.

Nicht nur, dass sie feststellt, dass der Mann kein normaler Sterblicher ist, er will auch mir ihr reden. Die Nachrichten, die er für sie hat sind übel: Ganz offensichtlich haben sich die Naturi – übellaunige und gefährliche Feenwesen dazu entschieden, auf die Erde zurück zu kehren und Menschen wie Vampiren den Kampf anzusagen.

Noch ist es nicht vielen gelungen, die Siegel zu brechen, die sie fern halten, aber diejenigen, die bereits anwesend sind, fangen schon an, Übel zu verbreiten.

In Mira erwachen dunkle Erinnerungen, ist sie vor vielen hundert Jahren doch selbst einmal eine Gefangene der Naturi gewesen und weiß, was sie alle erwartet.

So ist sie bereit dazu mit dem Vampirjäger einen zerbrechlichen Bund zu schließen und ihm dabei zu helfen, die alten Feinde zu bekämpfen.

 

Wieder einmal liegt der erste Band eines Zyklus vor, in dem die Weichen für den großen Konflikt gestellt, der Hintergrund und die wichtigen Figuren vorgestellt werden. Dementsprechend viel Zeit nimmt sich die Autorin, um ihre Heldin und ihr Umfeld vorzustellen, was auf Kosten der Handlung geht, die ein wenig in die Länge gezogen wird. Gerade in der ersten Hälfte des Buches geschieht nur wenig.

Erst als der Vampirjäger ins spiel kommt, zieht die Spannung an, danach geht es Schlag auf Schlag. Allerdings sollte man dann auch keine durchdachte und komplexe Geschichte erwarten. Sie ist eher geradlinig. Probleme werden in erster Linie mit Gewalt und dann vielleicht mit ein wenig Diplomatie gelöst, wirklich ideenreich geht die Autorin nicht vor, sondern bedient sich in ihrem Hang zum großen Drama durchweg klischeehafter Situationen und Figuren.

So stark und erfahren Mira auch erscheinen mag, ausgerechnet in der Nähe des Jägers mutiert sie oft genug zu einer schwachen Frau, jammert und klagt sehr viel. und ist dem – wie immer geheimnisvollen und irgendwie überlegenen Danaus – gleich erlegen und überlässt ihm hin und wieder auch zu retten. Selbst die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich so wie man es erwartet, auch wenn die Autorin sich das Zusammenkommen der beiden für die nächsten Bände aufhebt.

Die eigentlichen Feinde kommen erst sehr spät ins Spiel und bleiben ähnlich blass und zweidimensional, außer einer gewissen skrupellosen Grausamkeit weisen sie kaum besondere Eigenschaften auf, nicht einmal der Anführer der Naturi und ein Freund, der sich zum Verräter entwickelt.

 

Alles in allem liest sich „Nightwalker“ zwar sehr unterhaltsam, wenn man erst einmal in der zweiten Hälfte angelangt ist, wirklich in Erinnerung bleibt das Buch allerdings nicht, da die Autorin sich zu sehr auf eingetretenen Pfaden bewegt.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042415392934607f75
Platzhalter

Nightwalker

Autorin: Jocelynn Drake

Reihe: Jägerin der Nacht, Bd. 1

Klappbroschur, 407 Seiten

Lyx, erschienen Dezember 2009

Übersetzung aus dem Englischen von Antje Görnig

Titelbildgestaltung von Hildendesign

ISBN-10: 3802582519

ISBN-13: 978-3802582516

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 04.02.2010, zuletzt aktualisiert: 30.03.2024 19:30, 9976