Nightwing: Bd. 1 - Aufstieg der Unterwelt
 
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Aufstieg der Unterwelt

Reihe: Nightwing Band 1

 

Rezension von Ingo Gatzer

 

Mit der Veröffentlichungsinitiative Dawn of DC möchte DC Leserinnen und Lesern größere und mutigere Geschichten bieten und gleichzeitig den idealen Einstiegspunkt für Neulinge bieten. Im Mittelpunkt der Serie Nightwing steht dabei Dick Grayson, der ehemalige Sidekick von Batman. Der hat sich in seiner neuen Rolle von seinem Heldenübervater emanzipiert. Allerdings bekommt Nightwing es nicht nur mit Superschurken, sondern auch mit Dämonen zu tun. Davon hat einer es auf ein kleines Mädchen abgesehen. Gut, dass Nightwing über mächtige Freunde verfügt. Aber kann er auch einer besonderen Versuchung widerstehen?

 

Als Autor konnte DC Tom Taylor (Injustice: Götter unter uns, Batman und die Ritter aus Stahl) gewinnen. Und das hat sich gelohnt. Denn der Australier schafft es, Spannung mit genau der richtigen Dosis Humor und Leichtigkeit zu verbinden. Gleichzeitig kreiert er mit Nightwing eine eigenständige Figur, die viel mehr als ein Batman- oder Robinabklatsch ist. Für Abwechslung sorgen ungewöhnliche Schauplätze, die Einbindung weiterer interessanter Figuren, eine besondere Versuchung sowie Experimente mit der Erzählperspektive. So erlebt das Lesepublikum eine Geschichte komplett aus der Sicht von Nightwing. So macht die Lektüre einfach Spaß. Einziger Kritikpunkt ist die fehlender Einsteigerfreundlichkeit. Die sollte ja eigentlich ein Merkmal von »Dawn of DC« sein. Aber ohne das erläuternde Vorwort von Christan Endres dürfen sich Neulinge teilweise etwas verloren vorkommen. Das zeigen auch die zahlreichen Anmerkungen, die immer wieder auf Ereignisse in früheren Bänden verweisen. Das hohe Niveau kann die Zusatzgeschichte von C. S. Pacat (Die Prinzen, Fence) fast halten. Hier kehrt Dick Grayson zu seinen Wurzeln zurück. Interessant ist dabei weniger der zu blass geratene Bösewicht, sondern ein besonderes Team-up sowie eine Prise Ironie.

 

Mit Travis Moore, Vasco Geogiev, Bruno Redondo, Eduardo Pansic und Daniel Hdr sind fast ein halbes Dutzend Künstler für die Zeichnungen verantwortlich. Moore gestaltet dabei besonders seine Vision der Hölle – später auch zusammen mit Vasco Georgiev – ansprechend. Zudem überzeugt seine visuelle Interpretation des wandelbaren Nightwing-Antagonisten sowie seine Schattenspiele, die bewusst Identitäten verschleiern sollen. Allerdings ist seine Idee für den Beginn der zweiten Geschichte – die sechsmalige, fast identische Wiederholungen des gleichen Panels – ziemlich langweilig. Bruni Redondo meistert die Herausforderung, eine Geschichte komplett aus Nightwings Sichtweise zu erzählen. Dabei platziert er immer wieder komische Details und arbeitet mit Spiegelungen, um die Bildebene geschickt zu erweitern. Viele Panels saugen das Lesepublikum durch ihre Dreidimensionalität förmlich ein. Nur eine Explosionsszene, bei der es letztlich etwas wenig zu sehen gibt, gerät etwas enttäuschend. Pansica und Hdr leisten in der letzten Story gute Arbeit, wobei besonders die Mimik des jungen Supersprosses sowie die Blicke in Dick Graysons Vergangenheit zu gefallen wissen.

Fazit

»Aufstieg der Unterwelt« mag nicht ganz so einsteigerfreundlich wie beworben sein. Aber die »Nightwing«-Serie hat erzähltechnisch und optisch richtig viel zu bieten, scheut auch Experimente nicht und macht einfach Spaß. So kann es gerne weitergehen!

 

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Comic:

Aufstieg der Unterwelt

Reihe: Nightwing Band 1

Autoren: Tom Taylor und C. S. Pacat

Zeichner: Travis Moore, Vasco Geogiev, Bruno Redondo, Eduardo Pansic und Daniel Hdr

Übersetzung: Alexander Rösch

Taschenbuch, 180 Seiten

Panini Verlag, 4/2024

 

ISBN-10: 3741637645

ISBN-13: 978-3741637643

 

Erhältlich bei Amazon

 

Kindle-ASIN: B0D45J23C2

 

Erhältlich bei Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 31.05.2024, zuletzt aktualisiert: 27.10.2024 08:58, 23136