Nikola Tesla – Ein Genie unter Strom von Sandra Pfitzner
Hörbuch
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Ohne ihn würde es heute wahrscheinlich keine Elektro-Motoren geben: Ende des 19. Jahrhunderts machte Nikola Tesla durch seine genialen Einfälle den Strom transportfähig und die Elektrizität damit massentauglich. Nebenbei erfand er die kabellose Radioübertragung und setzte alle seine Bemühungen in den Dienst der Menschheit. Doch mit vielen seiner Ideen war er seiner Zeit meilenweit voraus, was ihm das Leben nicht leichter machte. Denn wer kann sich schon etwas unter einem kabellosen Weltenergiesystem vorstellen, wenn er gerade erst noch in der Pferdekutsche unterwegs war?
Im Interview spricht Dr. Frank Dittmann, Kurator der Abteilung Starkstromtechnik am Deutschen Museum München, über die Welt dieses kreativen Genies mit seinen endlosen Ideen und erstaunlichen Utopien.
Rezension:
Der Name des serbisch-amerikanischen Erfinders Nikola Tesla dürfte wohl vielen etwas sagen, ohne ihn konkreter einordnen zu können. Dabei war er einer ›der Großen‹, wenn es um die breite Anwendung der Elektrizität geht. Dass er bis heute weitaus weniger prominent als sein Fachkollege und Konkurrent Edison ist, liegt vielleicht auch daran, dass er wenig Talent bewies, seine Erfindungen wirtschaftlich zu vermarkten. Dabei war er als Selbstdarsteller nicht schlecht. Aber gerade dieser etwas mysteriöse Touch ist es vielleicht, der dazu führte, dass Teslas Person weitaus öfter in fiktiven Werken der Urban Fantasy oder des Steampunk benutzt wird, als andere reale Wissenschaftler und Forscher seiner Zeit. Diesen Aspekt spart diese Biografie allerdings aus.
Inhaltlich folgt diese Biografie Nikola Tesla von seiner Kindheit über seine (technischen) Erfolge und (wirtschaftlichen) Misserfolge bis ins Alter. Auf technische Details wird dabei verzichtet.
Damit wären wie allerdings bei dem Punkt angekommen, was diese Biografie eigentlich ist. Ein Hörbuch? Eigentlich nicht, denn dafür enthält es erheblich zu viele Spielszenen. Ein Hörspiel? Als solches würde ich es wegen der zahlreichen von einer Erzählerin vorgetragenen Passagen auch nicht bezeichnen. Ein vertonter Vortrag? Eine szenische Lesung? Am ehesten kann man dieses Werk wohl mit der Fernseh-Reihe Terra X (ZDF) vergleichen, nur eben in Radioform. Die Sprecherin im Off erzählt über Nikola Tesla und sein Werk, während im Hintergrund Spielszenen ablaufen, die zeitweise auch in den Vordergrund rücken.
Nicht ganz klar ist für mich dabei die Zielgruppe der doch recht aufwändigen Produktion. Erwachsene oder doch eher Jugendliche? Die Spielszenen könnten auf letzteres deuten, obwohl sich die stilistisch vergleichbare ZDF-Reihe eindeutig an ein erwachsenes Publikum wendet. Hörenswert ist Teslas Leben jedenfalls für entsprechend Interessierte jeden Alters.
Fazit:
Diese stilistisch außergewöhnliche Biografie Nikola Teslas verzichtet weitestgehend auf technische Details seines Schaffens.
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