Nur die Asche bleibt von Rebecca Schaeffer
Reihe: Market of Monsters Band 2
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Monster oder Heldin – wofür entscheidet sich Nita?
Nita hat es mithilfe ihres Gefängniswärters nicht nur geschafft, vom Schwarzmarkt in den Tiefen des Amazonas zu fliehen, sondern auch diesen bei ihrer Flucht in Schutt und Asche zu legen. Doch es sind bereits Bilder von ihr im Darknet gelandet, um sie als ganz besondere Ware anzupreisen. Schnell wird ihr klar, dass sie ein Leben lang auf der Flucht sein wird, wenn es ihr nicht gelingt, das globale Netzwerk der Monster-Schwarzmärkte endgültig auszuschalten.
Rezension:
Nita ist knapp dem Markt der Monster entkommen, wo sie beziehungsweise ihre Körperteile verkauft werden sollten. Sie ist ein Wesen, das seine Zellen regenerieren und beeinflussen kann, weswegen sich viele erhoffen, der Verzehr von Teilen ihres Körpers könnte diese Fähigkeit auf sie übertragen. Die für menschenähnliche Wesen zuständige Behörde INHUP bringt sie zwar zurück nach Nordamerika, doch auch dort erweist sich Kovit als ihr einziger Vertrauter. Der ist allerdings ein gefährliches Wesen, das sich von den Schmerzen der Menschen ernährt.
Dieses Urban-Fantasy-Abenteuer mit deutlichen Drama-Anklängen gehört zu den Werken, bei denen ich versehentlich bei Band 2 einsteige. Allerdings lassen sich die Vorgänge des 1. Bandes durch zahlreiche Erinnerungen und Dialoge recht gut erahnen.
Was Rebecca Schaeffer hier präsentiert, ist in diesem Genre recht ungewöhnlich. Trotz des relativ jungen Alters der Protagonistin von 17 Jahren sollte man diesen Mehrteiler nämlich keinesfalls als Jugendbuch ansehen. Weder die Protagonistin Nita selbst noch den Co-Protagonisten Kovit kann man als rundum positive Charaktere einstufen. Beide sind jederzeit bereit, Menschen und andere ›Monster‹ zu opfern, wenn es ihnen weiterhilft. Allerdings wurden beide eher von ihrem Umfeld in diese Rolle gedrängt. So gesehen erinnern sie den Leser an ein klassisches Bonny-&-Clyde-Duo. Leichen bleiben reichlich zurück. Am Ende bleiben einige Fragen des Vertrauens offen, die sehr wahrscheinlich die Grundlage der Handlung des 3. Bandes liefern dürften. Erwähnenswert ist, dass die Autorin darauf verzichtet, eine Liebesgeschichte einzubauen.
Darin, dass die Öffentlichkeit von der Existenz der andersartigen Wesen weiß, unterscheidet sich die Geschichte von klassischer Urban Fantasy. Eventuell müsste man den Handlungsort eher als Alternativwelt definieren, die unserer ansonsten allerdings sehr ähnlich ist.
Die Autorin belässt den Erzähl-Fokus ständig auf ihrer Hauptprotagonistin. Trotz des potenziell dunklen Grundtons kann die ziemlich blutige Geschichte überzeugen.
Fazit:
Mit viel Blut und fließenden Gut-Böse-Grenzen fällt diese Urban Fantasy deutlich aus dem Schema F des Genres.
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