Die 1985 in Österreich geborene Isabell May lebt heute mit ihrem Mann an der Costa Blanca. Seit 2014 widmet sie sich dem Schreiben und hat neben vielen Heftromanen auch Bücher geschrieben und veröffentlicht. Ganz aktuell ist Odines Prophezeiung, der erste Teil der Dilogie Bloodsong.
An ihrem achtzehnten Geburtstag erwartet Odine, die jüngste Prinzessin des Reichs, wie jede andere einen Blick in die Zukunft zu wagen, doch anstatt Glück zu erleben verliert sie alles, zeigt der Spiegel doch ein düsteres, zerstörerisches Bild. Mit knapper Not gelingt es ihr zusammen mit ihrem Reitlehrer Dariel zu entkommen.
Auch wenn sie ihn nicht gerade mag, so ist sie doch auf ihn angewiesen, um zu entkommen. Denn neben den Gefahren der Natur müssen sie auch immer wieder mit Verfolgern rechnen, so wie der Blutjägerin Oona, die auf ihre Fährte gesetzt wurde. Werden sie sich zusammenraufen, um dieser zu entkommen?
Auch wenn der Klappentext suggeriert, dass die Prinzessin und ihr Begleiter die Hauptfiguren sind, so wird von Anfang an klar, dass es eigentlich mehr Odine und Oona sind, die im Mittelpunkt stehen, erzählen sie die Geschichte doch aus ihrer Sicht. Dabei nimmt sich die Autorin Zeit, die beiden erst einmal in ihrem gewohnten Umfeld vorzustellen, kommt dann aber doch recht schnell zur Sache.
Routiniert beschreibt sie die Flucht der einen Heldin und die Jagd der anderen und bringt die Figuren dann irgendwann zusammen. Ab da wird deutlich, dass hinter allem vielleicht doch ein wenig mehr steckt, was sie beide tangiert, sondern Verstrickungen die in die Vergangenheit reichen und vielleicht viel mehr bedeutet als man denkt.
Auch wenn romantische Gefühle der Prinzessin zu Dariel immer wieder aufkommen, so ist das doch nicht das Hauptthema, sondern eher eine Dreigabe, Denn in erster Linie wird die Entwicklung der beiden Mädchen beschrieben, die alles neu überdenken und über ihre gewohnten Handlungsweisen hinaus wachsen müssen.
Dabei bilden sie einen schönen Gegensatz – die lebensfrohe und noch etwas naive Odine steht der nüchternen und humorlosen Oona gegenüber – und beide färben tatsächlich aufeinander ab, als sie nach und nach hinter die Geheimnisse kommen, die sie beide umgeben.
Das Abenteuer ist flott erzählt, hat keine Längen und bietet immer wieder nette kleine Überraschungen, so dass es auch für ältere Leser nicht langweilig wird. Dazu kommen ein paar nette Geheimnisse und magische Enthüllungen, die die überschaubare Handlung abwechslungsreich wirken lassen.
Allerdings endet das Buch mit einem fiesen Cliffhanger. Immerhin muss man auf die Fortsetzung nicht all zu lange warten, die vermutlich die offenen Fäden noch enger miteinander verweben werden.