Autorin: Steffi Raatz
Ich weiß, er haßt mich. Haßt mich, weil ich ihm jede Hoffnung auf eine Freundschaft nahm.
Waren wir je Freunde? Vielleicht nicht direkt. Eher Verbündete.
Hasse ich ihn wirklich?
Meiner Vater starb durch seinesgleichen und seither kann ich ihn nicht ansehen, ohne daran erinnert zu werden. Ich hasse es, aber hasse ich ihn?
Vielleicht ein wenig, vielleicht ein wenig mehr, aber nicht genug, um ihn zu vernichten und das weiß er.
Er hat mir den Krieg erklärt... den kann er haben.
Ich klinge so siegessicher, so enthusiastisch und dennoch... will ich Krieg? Nein, eigentlich hat mich die Kriegserklärung verunsichert.
Vielleicht hat sie mich auch wachgerüttelt, ich weiß es nicht.
Darf ich ihm denn die Schuld für meine Ängste geben und verlangen, daß er aufhört gutes zu tun, damit ich nicht mehr seine Gegenwart ertragen muß?
Ich verlange viel... zu viel.
Seine Worte haben mich verletzt, haben mich schockiert. Ich kann gar nicht begreifen. Bin ich wirklich so?
Verteufel ich ihn, weil ich nicht mit meinen Problemen klar komme, weil ich nicht verstehe, was um mich herum geschiet?
Ich bin müde, unendlich müde. Zum einen möchte ich Vaters Tod rächen, möchte am liebsten alle Vampire dieser Welt vernichten, doch anderseits... ich weiß Angel tut gutes. Ich weiß, er ist nicht wie die anderen, da kann ich ihn doch nicht vernichten.
Vater, wie würdest du entscheiden? Welchen Weg würdest du gehen?
Angels Vertrauen habe ich verspielt, seine Freundschaft verloren, aber vielleicht wäre es möglich, ihm zu helfen, irgendwie.
Ich fühle mich schlecht. Plage mich mit Selbstvorwürfen, weil ich ihm nicht glaubte, als er mir von der Gefahr für meinen Vater erzählte.
Jetzt habe ich das Ergebnis.
Ich habe meinen Vater verloren und in meiner Dummheit auch Angel. Der Krieg ist eröffnet, die nächste Schlacht folgt. Ich bin mir sehr sicher, ich werde nicht der Sieger sein.
Ende
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