Outlast: Whistleblower (PC)
 
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Outlast: Whistleblower (PC)

Rezension von Cronn

 

Langsam schleiche ich durch die Dunkelheit. Gottlob habe ich den Camcorder, der mit Hilfe seiner Nachtsichtfunktion mir ein Sehen in der Finsternis ermöglicht.

Die Irrenanstalt ist in einem desolaten Zustand. Überall liegen zerbrochene Stühle, Tische, zerfetzte Papierreste, Müll und Deckel von Farbdosen umher. Kratzer und Blutspuren an den Wänden zeugen davon, dass hier vor wenigen Minuten das Chaos ausgebrochen sein muss. Jetzt herrscht eine drückende Stille, bis auf ein helles, sirrendes Geräusch, das ich nicht einsortieren kann, aber das mich aufmerksam werden lässt.

Ich muss hier raus, und dazu muss ich nach vorne laufen – direkt auf die Quelle des Geräusches zu.

Vorsichtig lehne ich an einer Ecke, blicke dahinter und sehe einen weiteren Gang vor mir. Nichts regt sich dort. Ich biege ab und bleibe stehen. Rechts dringt diffuses Mondlicht durch die dreckigen, hohen Fensterscheiben herein und beleuchtet als rechteckige Streifen den Flur und die gegenüberliegende Wand. Das Skelett eines Bettes lehnt hier. Dazu tanzt Staub auf den Mondlichtstrahlen. Zwei geschlossene Türen befinden sich auf der linken Seite.

Das Sirren ist wieder da. Ich kann es hören, aber nicht eindeutig orten. Irgendwo dort vorn.

Vorsichtig laufe ich weiter. Warte. Horche.

Es hat aufgehört.

Ich laufe weiter.

In diesem Moment wird eine der Türen aufgerissen, das Sirren hebt wieder an und ein halbnackter, bärtiger Mann mit wildem Gesichtsausdruck tritt heraus. In seiner Hand hält er eine Knochensäge. Ihr rotierendes Schneideblatt sirrt durch die Nachtluft.

»Da bist du ja! Meine Säge erwartet dich!«

Ich renne, wie ich noch nie in meinem Leben, springe über Betten, ducke mich unter Hindernissen hindurch und verstecke mich in einem Spind, schalte die Kamera aus und horche mit pochendem Herzen auf das Sirren der Knochensäge, das näher und näher kommt.

Ich schließe die Augen und bete, dass er mich nicht finden wird …

 

Rezension:

Outlast: Whistleblower ist ein DLC von den Machern des Originalspiels Outlast. Das Studio Red Barrels hat mit dem Vorgänger ein lupenreines Survival-Horror-Game gestrickt, das selbst alten Horror-Hasen das Blut in den Adern stocken ließ. Nun hat das Studio einen DLC nachgereicht, der die Vorgeschichte zu »Outlast« erzählt. Sein Name: »Whistleblower«. Ob der DLC sein Geld wert ist?

 

Hintergrund:

»Whistleblower« erzählt die Hintergründe rund um die Geschehnisse in der Irrenanstalt »Mount Massive Asylum«. Dort ist Waylon Park als Systemadministrator beschäftigt. Als er in die Ereignisse rund um die unethischen Forschungen des Anstaltsleiters Jeremy Blaire hineingezogen wird, mailt er dem Reporter Miles Upshur jenen Tipp, der diesen im Hauptspiel »Outlast« überhaupt erst auf das »Mount Massive Asylum« aufmerksam macht.

Im Zuge des Ausbruchs des Chaos flieht Waylon Park durch die Irrenanstalt und macht die Bekanntschaft mit Insassen, die er sich wünscht, lieber nicht gemacht zu haben...

Die Story beginnt anders als beim Originalspiel gleich mit einem Adrenalinschub, anstatt den langsam Spieler an die Geschehnisse heranzuführen. Das ist legitim, da dieser ja bereits das Original durchgespielt haben sollte und daher weiß, worauf er sich einlässt. Ab diesem Zeitpunkt wird die Spannungsschraube auch kaum mehr gelockert, so dass »Whistleblower« erneut ausschließlich für nervenstarke Gamer geeignet ist. Auch die Brutalität ist hoch, wird aber nie Selbstzweck.

 

Gameplay:

»Whistleblower« baut auf den Stärken des Originalspiels auf und überträgt das Grauen und die Panik erneut kongenial auf den Spieler. Die Palette der Emotionen ist dabei voll ausgereizt. Spannungsgeladene, ruhige Momente gibt es ebenso, wie Ekelszenen und auch gehetzte Paniksequenzen, wo man auf der Flucht vor den bösen Mächten ist. Dabei kann man sich erneut in Spinden oder unter Betten verstecken und hoffen, dass man nicht gefunden wird.

Der beste Freund und die einzige »Waffe« ist der Camcorder. Für dessen Nachtsichtfunktion muss man Batterien finden. Zudem gibt das Aufzeichnen von bestimmen Skriptszenen weitere Infos über die Geschehnisse in der Irrenanstalt frei.

Auch das Finden von Dokumenten und Infozetteln erlaubt ein tieferes Verständnis der Ereignisse rund um das Projekt Walrider.

Die Umgebung ist – obgleich ausschließlich auf dem Gelände der Anstalt angesiedelt – sehr abwechslungsreich gestaltet. Auch die Parkanlagen werden eingebaut – mit Nebel stimmungsvoll in Szene gesetzt.

Die Charaktere, auf die man trifft, sind zum Teil bekannt. Manche davon sind äußerst brutal und bösartig, was der Stimmung des Spiels entspricht. Einige sind aus »Outlast« bereits bekannt.

 

Grafik und Sound:

Im Bereich der Grafik und des Sounds gibt es keine Ausfälle zu vermelden. »Whistleblower« arbeitet mit der Unreal-3-Engine, was zu hervorragenden Ergebnissen führt.

Auch im Soundbereich ist alles in Ordnung.

 

Fazit:

»Whistleblower« ist ein sehr guter DLC geworden. Die Freunde von Horror-Unterhaltung werden aufs Beste bedient. Man sollte also nervlich gut gewappnet sein, um den Trip in die Irrenanstalt zu wagen. Sehr empfehlenswert!

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PC:

Outlast

Red Barrels, 6 Mai 2014

 

Downloadkauf über Steam

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240418151859e5d2c2ec
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Erstellt: 31.05.2014, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 08:35, 13561