Pakt der Könige (Autor: Ange Guero; Die Legende von Ayesha, Bd. 2)
 
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Pakt der Könige von Ange Guero

Reihe: Die Legende von Ayesha, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

Das Ehepaar Anne und Gerald Guero, die unter dem Pseudonym „Ange“ arbeiten, dürften den meisten als fleißige Szenaristen bekannt sein. Die unter anderem die Geschichte und die Dialoge für Comicalben wie die der Reihen „Die Legende der Drachenritter“, „Morea“, „Vinci“ oder „Belladonna“ geschaffen haben. Weniger bekannt dürfte gewesen sein, dass sie auch Romane verfassen. So wie die nun bei Penhaligon erscheinende Trilogie „Die Legende von Ayesha“.

 

Im ersten Band erfuhr man bereits von dem „Türkisvolk“. Dies sind die Nachkommen von Flüchtlingen mit heller Haut, blonden Haaren und extrem blauen Augen, die vor vielen Generationen auf dem Kontinent strandeten. Allerdings wurden sie schon bald aufgrund einer Weissagung der Priester zu Sklaven gemacht und dürfen niemals frei gegeben werden. Es gibt auch heute nur eine Hoffnung für die Geknechteten: Eines Tages soll ihre Göttin Ayesha wiedergeboren werden und sie in die Freiheit führen.

Ganz offensichtlich scheint die Zeit nun kommen, denn unter den Sklaven verbreitet sich die Kunde, dass Marikani, die junge Herrscherin von Harabec, mehr als nur eine einfache Stadtkönigin ist. Sie zeigt ungewöhnliche Milde und Mitgefühl gegenüber dem „Türkisvolk“ und scheint genau zu wissen, was sie tut. Doch zunächst einmal muss sie sich der Machenschaften ihres eigenen Cousins Harrakin stellen und um ihren eigenen Thron kämpfen.

Äußere Umstände, der Angriff einer anderen Nation, deren Soldaten bereits vor den Toren stehen, zwingen die beiden Rivalen schließlich dazu, einen Kompromiss einzugehen und sich zu vermählen.

Derweil hat Arekh, der ehemalige Galeerensklave ganz andere Probleme. Auf der einen Seite hat er immer wieder mit seiner eigenen düsteren Vergangenheit zu kämpfen, auf der anderen nimmt er wahr, dass etwas ausgelöst wurde, was sich nicht aufhalten lassen wird.

Denn auch im „Türkisvolk“ regt sich Widerstand und Rebellion. Immer wieder kommt es zu Aufständen und Ausschreitungen, so dass die Priesterschaft schließlich nur eine Möglichkeit sieht, um das Unheil aufzuhalten: Alle Angehörigen des Türkisvolkes sollen an einem ganz bestimmten Tag sterben. Und es gibt für Marikani nur eine Möglichkeit das aufzuhalten.

 

„Pakt der Könige“ beginnt dort, wo „Rune der Knechtschaft“ aufgehört hat und erzählt die Geschichte konsequent weiter, wenn auch nicht ganz so stringent wie im ersten Teil. Die Handlung macht einige unangenehme Sprünge, denn ganz offensichtlich fällt es den Autoren schwer, die Helden in Stellung zu bringen. Gerade bei Arekh erkennt man keine klare Linie, er scheint nicht wirklich zu wissen, was er tun will, währen Marikani kaum mehr etwas von dem Selbstbewusstsein zeigt, dass sie noch in ersten Band an den Tag gelegt hat. Ob dahinter eine bestimmte Taktik steckt, ist auch nicht zu erkennen. Und noch immer ist nicht so ganz abzusehen, wie die Helden in die Prophezeiung passen, erst am Ende zeigt sich da wieder eine klare Linie. Bis dahin hat vor allem Arekh sehr mit seinen eigenen inneren Schatten zu kämpfen und pendelt von einem Extrem zum anderen hin und her.

Alles in allem wirkt der Roman dadurch ein wenig zerrissen und episodenhaft. Glaubwürdig ist die Entwicklung unter den Sklaven, die nun langsam aber sicher Widerstand gegen das leisten, was man ihnen die ganzen Jahre angetan hat. Dafür sind die Beschreibungen ihrer Bestrafung und die Gemetzel in der angegriffenen Stadt um so brutaler.

Es gelingt Ange nicht mehr so ganz Action, Beschreibungen und Dialoge ins Gleichgewicht zu bringen. Diesmal wird leider doch zu sehr auf Gewaltexzesse gesetzt, als ob sie anders keine Spannung aufbauen könnten. Wie schon im ersten Band bleiben die Figuren leider wieder zu oberflächlich um wirklich eine Entwicklung in ihnen nachvollziehen zu können.

 

„Pakt der Könige“ ist ein typischer Mittelband, einerseits wird man unvermittelt in die Handlung geworfen, andererseits erfährt man am Ende nicht alles. Die offenen Geheimnisse sind immerhin so interessant, dass man gerade noch über die Schwächen dieses Buches hinweg sehen kann, dass keine klare Linie zeigt und die Helden zu sehr herumtrudeln lässt, anstatt sie gezielter auf ihre Aufgaben zusteuern zu lassen. Zudem setzen die Autoren zu sehr auf Action und Grausamkeit, so dass es fraglich ist, ob ganz junge Leser sich wirklich mit dem Buch wohlfühlen werden.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042509172113f785f3
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Buch:

Pakt der Könige

Reihe: Die Legende von Ayesha, Bd. 2

Autor: Ange Guero

broschiert, 350 Seiten

Penhaligon, München, erschienen Mai 2010

Übersetzung aus dem Französischen von Maike Claußnitzer

Titelbildgestaltung von Hildendesign

ISBN-10: 3764530618

ISBN-13: 978-3764530617

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.06.2010, zuletzt aktualisiert: 07.04.2024 10:43, 10648