Pandämonium – Die schwarzen Künste (Autoren: Andrew Prentice & Jonathan Weil)
 
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Pandämonium – Die schwarzen Künste von Andrew Prentice & Jonathan Weil

Rezension von Christel Scheja

 

Schon seit ihrer Schulzeit sind Jonathan Weil und Andrew Prentice enge Freunde, die viel gemeinsam unternehmen. So haben sie schon einen Zirkus geleitet, für Roboter Dialoge geschrieben und Trickfilme erstellt. Nun präsentieren sie ihren ersten Roman. „Die schwarzen Künste“ soll wohl der Auftakt zum Pandämonium-Zyklus werden.

 

England im Jahr 1592. Jack gehört zu den vielen Taschendieben, die die Stadt London unsicher machen und kann sich glücklich schätzen, dass er zu einer Bande gehört, die ihn bis jetzt ausgebildet und beschützt hat. Deshalb muss er auch eine Prüfung ablegen, um endlich frei arbeiten zu können.

Allerdings verändert der Coup vieles, denn in der Geldbörse, die er erbeutet, steckt eine Pfeife, die es in sich hat. Durch das darin enthaltene Pulver kann Jack von nun an nicht nur geisterhafte Gestalten – die Schatten und Dämonen alter Zeit sehen, er zieht auch den Zorn des Hexenjägers Nicholas Webb auf sich, der von nun an Jagd auf ihn macht. Denn der Junge kennt nun sein Geheimnis.

Auch Webb bedient sich der schwarzen Künste, was als erstes Annie, Jacks Mutter zu spüren bekommt. Aus diesem Grund schwört der junge Dieb Rache – etwas, was ihn noch mehr in Lebensgefahr bringt als er dachte.

Doch glücklicherweise findet er in der Gaunerprinzessin Beth Sharkwell und in dem zwielichtigen Spion Kit Moreley Verbündete, die ihm mehr als einmal das Leben retten und gewinnt die Freundschaft eines Kobolds. Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen Webb auf, der gerade daran arbeitet, einen düsteren Plan, ein uraltes Ritual, in die Tat umzusetzen.

 

„Pandämonium Die schwarzen Künste“ hat seinen ganz eigenen Reiz. Die Geschichte ist in der elisabethanischen Ära angesiedelt und spiegelt schon dadurch eine besondere Atmosphäre wieder, die auch gerne für abenteuerliche Filme benutzt wird. Jack ist zwar ein Dieb, aber er und seine Freunde werden durchweg sympathisch dargestellt und zeigen weit mehr Herz mit ihren Mitmenschen als die Obrigkeit oder gar die Prediger, die nur ihre eigenen dunklen Ziele verfolgen. Allerdings vergessen die Autoren auch nicht zu betonen, wie gefährlich das Leben ihrer durchweg pragmatischen Sympathieträger ist.

Magie spielt zudem eine wichtige Rolle in der Geschichte. Sie ist quasi immer präsent, sei es nun, durch die vielen Scharlatane, die sich nur gut in der Alchemie und Heilkunst auskennen, oder durch die Fähigkeit, die Jack ungewollt erlangt hat. Gerade Geister und Schatten tauchen immer wieder auf und helfen dem Helden, Gefahren zu erkennen.

Die Geschichte ist wie ein klassisches Fantasy-Abenteuer angelegt – es gibt dramatische Momente, der Held steht kurz davor zu sterben und wird zum Ende hin in einen actionreichen Showdown verwickelt. An seiner Seite sind die passenden Sidekicks – der etwas ältere schlitzohrige Gefährte mit guten Verbindungen zur Obrigkeit und die stolze, selbstbewusste Frau, die er doch irgendwie anhimmelt (und umgekehrt) obgleich die beiden sich gerne streiten.

Die Geschichte setzt zwar auf Klischees. Diese passen aber gut zur Handlung und helfen dabei sie lebendig und bunt zu machen. Die Charaktere bleiben dadurch zwar etwas oberflächlich und erfahrene Leser ahnen, wie sich die Story grob weiter entwickeln dürfte, aber alles in allem gibt es doch genug Überraschungen, die die Spannung aufrecht erhalten und gleichzeitig das Kino im Kopf zum Laufen bringen. Am Ende kann man sich jedenfalls zufrieden zurücklehnen, da sich alles so fügt, wie man sich es wünscht … und noch genug Fragen offen bleiben, um Lust auf mehr zu machen.

 

„Pandämonium – Die schwarzen Künste“ ist ein in sich geschlossener Roman, der aber durchaus Potential für eine Fortsetzung hat. Den Leser erwartet zwar keine tiefgründige, dafür aber unterhaltsam kurzweilige Geschichte, ein Abenteuer von altem Schrot und Korn vor farbenprächtiger historischer Kulisse.

 

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Buch:

Pandämonium – Die schwarzen Künste

Autoren: Andrew Prentice & Jonathan Weil

Übersetzerin: Ursula Höfker

cbj, Februar 2013

Gebunden, 480 Seiten

 

ISBN-10: 3570136027

ISBN-13: 978-3570136027

 

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032904484016aadbcb
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Erstellt: 20.06.2015, zuletzt aktualisiert: 07.03.2023 16:22, 13974