Patrizier (Brettspiel)
 
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Patrizier

Rezension von Stefan Glaubitz

 

Patrizier- oder Geschlechtertürme werden die turmartigen Wohnhäuser des Mittelalters genannt, welche vor allem in Italien das Stadtbild prägten. Je größer der politische Einfluss der Familie, desto höher war der Turm.

Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Baumeistern und errichten gemeinsam Stockwerk für Stockwerk die beeindruckenden Türme der Patrizier. Hat ein Spieler die meisten Stockwerke eines Turms gebaut, erntet er Ruhm in Form von Ruhmesplättchen. Der Spieler, der bei Spielende der ruhmreichste Baumeister ist, gewinnt das Spiel.

 

Spielziel

Es gewinnt der Baumeister, der zum Ende des Spiels den meisten Ruhm einstreichen konnte. Ruhmespunkte bekommt man einerseits durch das Erringen von Ruhmesplättchen und durch die Köpfe auf den Auftragskarten, die man im Laufe des Spiels ausgespielt hat. Denn für jeweils drei gleiche Köpfe, bekommt der Baumeister weitere sechs Ruhmespunkte.

 

Ausstattung

Der Karton von Patrizier hat ein rechteckiges Format und ich nicht zu groß. Damit sollte er bequem in jedes Spielregal eingelagert werden können. Die Komponenten im Einzelnen sind:

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1 Spielanleitung

1 Spielplan (doppelseitig nutzbar)

149 Stockwerke in fünf Farben

20 Ruhmesplättchen

55 Auftragskarten in 10 Farben/Wappen

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Der Spielplan ist von beiden Seiten nutzbar, die eine Seite ist für zwei bis vier Spieler gedacht, die andere für fünf Spieler. In der zweiten Variante gibt es eine zusätzliche Stadt, in der gebaut werden kann. Die Aufteilung des Kartons ist sehr gelungen, hier findet alles seinen Platz, nichts fliegt „wild“ in ihm herum. Auch das Design des Spielplans, der Karten und der Stockwerke ist sehr gut gelungen. Sie steuern viel zu einer guten Atmosphäre bei.

 

Spielregeln

Die Spielanleitung zu „Patrizier“ ist nur vier Seiten stark und mit einigen Beispielillustrationen versehen. Es erwartet einen also nicht wirklich viel Lesearbeit. Außerdem ist das Regelwerk noch mit einigen Beispielen bestückt, daher gibt es nach dem Lesen der Regeln eigentlich keine weiteren Fragen.

 

Spielverlauf

Die Spielvorbereitungen variieren je nach Spieleranzahl. Der Spielplan wird mit der für die Spieleranzahl passenden Seite ausgelegt und die Ruhmesplättchen werden in ihre farblich vorgegebenen Städte gelegt. Dann werden aus den Auftragskarten alle Karten mit dem *-Symbol herausgesammelt und gemischt. Jeder Spieler bekommt drei von diesen, der Rest wird mit den übrigen Karten gemischt und als verdeckter Nachziehstapel neben den Spielplan gelegt. Von diesem Stapel wird nun in jedes Kartenfeld der Städte eine Karte offen ausgelegt und jeder Spieler nimmt sich die vorgegebene Anzahl von Stockwerken einer Farbe. Der Startspieler wird per Los bestimmt und dann kann es auch schon losgehen.

 

Ist ein Spieler an der Reihe muss er fünf Aktionen in folgender Reihenfolge durchführen:

 

1 Auftragskarte ausspielen:

Ein Spieler legt eine von seinen drei Auftragskarten, die er auf der Hand hat, offen vor sich aus. Hat er dort bereits eine Karte liegen, legt er sie auf diese. So bildet sich langsam vor jedem Spieler ein Stapel.

 

2 Stockwerk(e) bauen:

Für jedes Stadtwappen, das auf der Auftragskarte zu sehen ist, darf der Spieler ein Stockwerk in der auf der Karte abgebildeten Stadt bauen. Dabei ist es egal, ob er seine Stockwerke auf nur einen Bauplatz platziert, oder ob er sie auf die jeweils zwei Bauplätze pro Stadt verteilt. Ist auf einem Bauplatz bereits ein Stockwerk platziert, darf er sein Stockwerk auf das andere drauf bauen. Wichtig ist, dass es in jeder Stadt nur eine maximale, vorgegebene Anzahl an Stockwerken geben darf.

 

3 Sonderaktionen durchführen:

Manche Karten erlauben eine Sonderaktion. Im Zuge dieser Aktion darf ein Spieler das oberste Stockwerk eines Turms auf den anderen Turm derselben Stadt verschieben. Allerdings gelten dafür folgende Bedingungen: Man darf diese Aktion nicht in der Stadt ausführen, in der man gerade gebaut hat, man muss mindestens ein Stockwerk in dieser Stadt besitzen und die Stadt darf noch nicht gewertet worden sein.

 

4 Auftragskarte nachziehen:

Der Spieler, der gerade am Zug ist, nimmt sich die Auftragskarte, die neben der Stadt liegt, in der er gerade gebaut hat, auf seine Hand.

 

5 Auftragskarte auffüllen:

Dann zieht der aktive Spieler vom verdeckten Stapel die oberste Karte, deckt sie auf und legt sie auf das frei gewordene Kartenfeld neben der Stadt.

 

Das Spiel endet, wenn kein Spieler mehr eine Autragskarte auf der Hand hat. Sollte dann eine Stadt noch nicht gewertet worden sein, wird dies nun nachgeholt. Dann werden die Ruhmespunkte gezählt und der Sieger steht fest.

 

Spielspass

„Patrizier“ ist ein unterhaltsames Spiel für jung und alt, auch wenn der Titel etwas irritierend ist. Ich hätte vom Titel eher auf ein Spiel mit Schiffen zur Zeit der Hanse gewettet, aber das macht das Spiel nicht schlecht. Es ist sehr unterhaltsam, egal ob man es zu zweit, zu dritt oder mit noch mehr Spielern spielt. Es ist zwar ein taktisches Spiel, aber erlaubt immer noch angeregte Unterhaltung am Spieltisch. Besonderes Plus bei „Patrizier“ ist auch das Fehlen von Würfeln. Der Glücksfaktor ist daher nur auf das Nachziehen der Auftragskarten beschränkt.

 

Fazit

„Patrizier“ ist ein tolles Spiel für jung und alt. Auch wenn man sich unter dem Titel vielleicht erst etwas anderes vorstellt, so wird man doch nicht enttäuscht. Hinzu kommt, dass „Patrizier“ nicht zu komplex ist, aber auch nicht zu einfach. Auf eine gute Mischung kommt es an und das ist Amigo hier gelungen. Freunde von strategischen Spielen werden mit „Patrizier“ bestimmt nichts verkehrt machen, aber auch jedem Anderen kann ich nur raten, einfach zuzugreifen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404191708322620b585
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Patrizier

Autor: Michael Schacht

Amigo, 2007

Spieldauer: 45 Min

Spielerzahl: 2 bis 5

Altersempfehlung des Herstellers: 10 + Jahre

ASIN: B000VPHF84

Erhältlich bei: Amazon

 

 

Inhalt:

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1 Spielanleitung

1 Spielplan

149 Stockwerke

20 Ruhmesplättchen

55 Auftragskarten

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Erstellt: 09.11.2007, zuletzt aktualisiert: 16.02.2018 17:50, 5240