Rezension von Stefan Glaubitz

Ein frisch besiedeltes Sonnensystem, bewohnt von verschiedenen Völkern… Geheimnisvolle Reste einer uralten Technik… Orbitalstationen, über die der Handel zwischen den Welten abgewickelt wird… und dazwischen Sie mit ihrem Raumschiff…

Entdecken Sie das Ambourella-System mit all seinen Möglichkeiten. Kämpfen Sie gegen die Widrigkeiten der Schwerkraft und treiben Sie Handel mit den einzelnen Planeten. Als Raumschiffkapitän transportieren Sie Waren und Passagiere. Investieren Sie Ihre Einnahmen frühzeitig in hilfreiche Technologien und werden Sie so reichster Händler der Kosmischen Hanse.

Spielziel

Die Spieler sind Frachterkapitäne der Kosmischen Hanse und transportieren Waren und Passagiere zwischen den sechs Planeten. Dabei verdienen sie Geld (Megagalax) mit denen sie sich Technologien kaufen können. Aber Vorsicht, wer als erstes 70 Megagalax ansammeln kann, gewinnt das Spiel.

Ausstattung

Der kleine Karton ist quadratisch und handlich, was das Einlagern wie den Transport sehr erleichtert. Auch lässt das Spiel sich so gut mit in den Urlaub nehmen. Die Komponenten im Einzelnen sind:

<typolist>

1 Regelheft

1 Sonne

2 Mini-Raumschiffe zum Punktezählen

6 Planeten

1 Würfel

2 Raumschiffe mit Aufstellern

60 Raumschiffkarten

30 Warenkarten

</typolist>

Für einen recht kleinen Karton ist eine ganze Menge drin. Auch das Design ist sehr gelungen und untermalt die Stimmung gut. Auch die Innenaufteilung des Kartons lässt nichts zu wünschen übrig, ist doch auch er sehr gut aufgeteilt. Aber alleine das Design der Spielmaterialen macht bereits Lust loszuspielen.

Spielregeln

Das Regelheft ist acht Seiten stark und mit vielen Bildern versehen. Das macht das Einstudieren der Regeln nicht besonders lang und vor allem recht einfach. Wie man es bereits von Kosmos gewohnt ist, gibt es auch reichliche Beispiele, damit auch wirklich keine Fragen offen bleiben. Die letzten beiden Seiten erläutern dann noch einmal die Karten und ihre Bedeutungen. Wieder mal ein rundum gelungenes Regelwerk!

Spielablauf

Auch die Spielvorbereitungen sollten nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Jeder Spieler nimmt sich eins der beiden Raumschiffe und steckt es in einen Ständer. Dann nimmt sich jeder das passende Set Raumschiffkarten und das passende Mini-Raumschiff. Jeder sucht aus seinem Set seine Startkarte heraus, legt sie vor sich ab, mischt sein übriges Raumschiffkarten-Set, legt es als verdeckten Stapel neben die Startkarte und nimmt sich die obersten fünf Karten des Sets auf die Hand. Die Sonne wird zwischen die beiden Spieler gelegt und die Planeten so daneben, dass sie auch zwischen ihnen liegen. Die Mini-Raumschiffe werden auf ihre Startposition auf der Sonne gelegt, die Warenkarten werden gemischt und jeweils fünf von ihnen werden an jedem Planeten ausgelegt. Der jüngere Spieler darf wählen, ob er beginnen, oder den Startplaneten für beide Spieler wählen möchte. Der Startspieler bekommt den Würfel und dann kann es losgehen.

Ist ein Spieler am Zug, hat er mehrere Optionen. Er kann mit seinem Raumschiff einen Flug ausführen, außerdem darf er bis zu zwei Planetenaktionen und bis zu zwei Interventionen spielen.

Der Flug

Die Raumschiffe befinden sich entweder auf einem Planeten, in seinem Orbit oder zwischen zwei Planeten. Um ein Raumschiff zu bewegen Würfelt ein Spieler und darf es die vorgegebene Anzahl weit bewegen. Dabei gibt es einiges zu beachten. Das Starten und Landen bei einem Planeten kostet einen Punkt. Fliegt man von einem äußeren Planeten in Richtung Sonne darf man die Zwischenräume zwischen den Planeten ignorieren, da die Anziehungskraft der Sonne das Reisen erleichtert. Fliegt man allerdings von der Sonne weg, so muss man auch für jeden Zwischenraum einen Bewegungspunkt investieren. Würfelt man eine „1“ so darf man noch einmal würfeln und die „1“ zu seinem Ergebnis hinzuaddieren.

Die Planetenaktionen

Ist ein Raumschiff gelandet, darf ein Spieler maximal zwei Aktionen (auch gleiche) am Planeten ausführen. Der Spieler darf einen leeren Container mit Waren beladen. Dazu muss er an dem Planeten alle Waren der gleichen Farbe in seinen Container laden, ohne sie sich genauer anzusehen. Hat er nur einen Container, so ist dieser nun voll und versiegelt und kann keine weiteren Waren mehr laden.

Ist ein Spieler mit einem vollen Container an einem Planeten angekommen, dessen Waren seine Farbe aufweisen, so kann er nun alle Waren dieses Containers hier entladen und sich die Megagalax, die auf den Karten jeweils angegeben sind, gutschreiben.

Eine Technologie kauft man, indem man eine seiner Karten von der Hand vor sich auslegt. Der Preis hängt dabei davon ab, wie viele Technologiekarten bereits vor einem Spieler ausliegen. Je mehr dort liegen, umso teurer werden weitere Technologien.

Die Interventionen

Interventionen spielt man, wie Technologiekarten, aus der Hand. Allerdings werden sie dann neben den Nachziehstapel gelegt, bilden also einen Ablagestapel. Interventionskarten sind zum Beispiel der „Nachbrenner“, der einen weiteren Flug erlaubt oder eine Passagierkarte, die am passenden Planeten weitere Megagalax einbringt. Allerdings hat der Gegenspieler noch die Möglichkeit, diese Karten durch Abwerfen einer eigenen Karte zu blocken.

Zum Ende seines Zuges darf der aktive Spieler noch Technologiekarten nachziehen. Dazu muss er aber mindestens eine Technologiekarte „Nachschub“ ausliegen haben. Wichtig ist, dass ein Spieler nie mehr als fünf Technologiekarten auf der Hand haben darf.

Das Spiel ist beendet, wenn ein Spieler auf der Siegpunktleiste (die Sonne) die 70 Megagalax erreicht hat. Sind alle Waren aus dem Spiel entfernt worden, endet das Spiel ebenfalls und es gewinnt der Spieler, der am weitesten auf der Siegpunktleiste vorgerückt ist.

Spielspaß

„Perry Rhodan“ überrascht durch ein erfrischend innovatives Konzept. Es macht immer wieder Spaß, das Spiel von Neuem zu spielen. Auch für Nichtkenner der Romanreihe macht das Spiel eine ganze Menge Spaß und liefert erste kleine Einblicke in das Perry Rhodan Universum. Der Faktor Würfelglück wurde dadurch entschärft, dass man bei einer „1“ noch einmal würfeln darf. Dadurch wird verhindert, dass ein Spieler überhaupt nicht vom Fleck kommt.

Fazit

Ehrlich gesagt hat „Perry Rhodan“ mich auf die Romane neugierig gemacht. Schließlich sind die ein großer Erfolg. Aber ich könnte mir auch weitere Spiele, für mehr als nur zwei Spieler, zu dem Thema Perry Rhodan vorstellen. Generell möchte ich hier wieder einmal betonen, dass es Kosmos von Neuem gelungen ist, ein tolles Spiel für zwei Spieler auf den Markt zu bringen. Empfehlen kann ich es Perry Rhodan Fans sowieso, aber auch allen anderen, die gerne mal etwas handeln oder Strategiespiele mögen. Hier bekommt man etwas für sein Geld, tolle Regeln, schönes Design, gute Qualität, was die Spielkomponenten betrifft und vielleicht ja bald schon die ersten Erweiterungen….