Am Ende des ersten Films wurde der mächtige Dunkle Zauberer Gellert Grindelwald (Johnny Depp) vom MACUSA (Magischer Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika) mit der Hilfe von Newt Scamander (Eddie Redmayne) festgenommen. Doch Grindelwald hält sein Versprechen, entkommt und versammelt ein Gefolge, das seine wahren Pläne nicht kennt: die Herrschaft reinblütiger Zauberer über alle nichtmagischen Wesen.
von Armin Rößler
Nachschub für die Fans von Harry Potter: Mit der Reihe Phantastische Tierwesen, der kein Roman, sondern ein fiktives Tierlexikon zugrunde liegt, wird die Welt des berühmten Zauberlehrlings weiter erkundet, allerdings zeitlich vor den bekannten Abenteuern. Joanne K. Rowling, hier für die Drehbücher verantwortlich, macht das insofern geschickt, als dass sie zahlreiche Verbindungen zu Personen und Schauplätzen der Potter-Bücher knüpft, was natürlich die Fan-Herzen höherschlagen lässt. Wäre die Handlung des zweiten von fünf geplanten »Tierwesen«-Filmen ähnlich gewitzt, könnte sich auch der etwas neutralere Zuschauer dafür begeistern. Das ist aber leider nicht der Fall.
In Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind (2016) hatte Newt Scamander (Eddie Redmayne), der in seinem Koffer die titelgebenden Fabelwesen mit sich herumschleppt, den schurkischen Zauberer Gellert Grindelwald (Johnny Depp) zur Strecke gebracht. Der versucht – wo Frau Rowling nur immer diese Inspirationen hernimmt? – weitere Magier auf die dunkle Seite der Macht zu ziehen. Der junge Albus Dumbledore (Jude Law), hier schon Lehrer in Hogwarts, wendet sich an seinen ehemaligen Schüler Scamander, da er selbst aufgrund eines alten Schwurs nichts gegen Grindelwald unternehmen kann. Beim sich quälend langsam aufbauenden Showdown in Paris sind dann auch die bereits aus dem ersten Film bekannten Tina Goldstein (Katherine Waterston), ihre Schwester Queenie (Alison Sudol), Jacob Kowalski (Dan Fogler) und der tot geglaubte Credence Barebone (Ezra Miller) vor Ort.
David Yates, für einige der schwächsten Harry-Potter-Filme verantwortlich (nämlich Orden des Phönix und Halbblutprinz), darf wie schon beim Vorgänger erneut Regie führen, macht seine Sache aber wieder einmal nicht sonderlich gut. Ja, es gibt jede Menge Action, die auch optisch etwas hermacht, es gibt wahlweise knuffige oder eindrucksvolle Tierwesen zu bestaunen und es gibt die Querverweise zu den Potter-Büchern. Woran es aber fehlt, das sind interessante Figuren – Scamander, immerhin von Redmayne überzeugend verkörpert, als neuer Harry Potter und Grindelwald als neuer Voldemort sind das schon mal nicht, der Rest des fast schon unüberschaubar großen Personals bleibt blass und austauschbar. Durch die eher wirre Handlung will dann auch nicht so recht Spannung entstehen – da wimmelt es von ermüdenden Erklär-Monologen, Zauberstab-Duellen und eben Tierwesen, die aus dem Koffer klettern und mal eben den Tag retten. Das ist ziemlich langweilig.
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