Piratenblut (Autorin: Annejoke Smids)
 
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Piratenblut von Annejoke Smids

Rezension von Heike Rau

 

Sebastian ist Schiffsjunge auf dem Handelsschiff „Katharina“. Leicht hat er es nicht. Besonders Koch Gort erlaubt sich mit ihm immer wieder derbe Scherze. So zieht sich der 16-jährige am liebsten auf den Mast zurück, um Wache zu halten. Eines Tages tauchen auf dem Schiff drei armselig aussehende Gestalten auf. Niemand vermag zu sagen, woher sie gekommen sind. Sie berichten, aus den Niederlanden zu stammen. Ihr Schiff sei untergegangen. Nun wollen sie Briefe übergeben, die ihren Angehörigen übermittelt werden sollen.

 

Den alten Simon nimmt die unerklärliche Ankunft der Fremden besonders mit. Im Fieber berichtet er von einer Legende. Er hält die drei Männer für Boten eines Geisterschiffes, genannt „Der fliegende Holländer“. In einem Sturm verschwinden die drei seltsamen Gestalten. Nur ihre Briefe sind noch da. Für das Schiff besteht in diesem Sturm jedoch keine Hoffnung mehr. Es ist wohl seine letzte Reise. Sebastian erwacht auf einem Balken mitten im offenen Meer treibend. Nur Victor Eilander und Gort haben mit ihm überlebt.

 

Von einem Fischerboot werden die drei gerettet. Die Fischer sind sehr unfreundlich. Wenig später kommt es zu einem Kampf auf dem Schiff. Als Sebastian, Victor und Gort sich aus ihrem Gefängnis unter Deck befreit haben, müssen sie erkennen, dass sie keineswegs auf einem Fischerboot, sondern vielmehr auf einem Piratenschiff sind. Ein niederländisches Handelsschiff, die „Amsterdam“ steht unter Beschuss. Sebastian will der Mannschaft des Handelsschiffes helfen, doch es ist verloren. E muss auf dem Piratenschiff bleiben und den Piraten auf ihre Insel folgen. Zwar ist er kein Gefangener, aber er kann nicht weg.

 

Eines Tages sticht er wieder in See mit dem Piratenschiff „Black Joke“ unter Kapitän Fenmore. Sebastian ist sozusagen der zweite Steuermann. Es herrschen raue Sitten an Bord. Die Piraten haben eine makabere Art, sich die Langeweile zu vertreiben. So muss Sebastian sich Kielholen lassen. Bei einer weitern Kaperfahrt geschieht dann das Unfassbare. Aus dem Nebel taucht ein Schiff auf und nähert sich schnell. Die „Black Joke“ liegt quer vor dem Bug des „Fliegenden Holländers“. Ein Schiffbruch scheint unausweichlich.

 

Das Buch liest sich ganz wunderbar. Die Geschichte ist interessant und auch sehr abwechslungsreich gestaltet. Es geschehen viele unglaubliche Dinge und im letzten Drittel des Buches nimmt der Gänsehautfaktor zu. Man verfolgt die Abenteuer, die Sebastian in seiner nicht freiwillig gewählten Rolle als Pirat erlebt sehr gerne. Es gibt viele interessante Wendungen, besonders als Sebastian es nicht lassen kann, durch sein Interesse am „Fliegenden Holländer“ das Unheil heraufzubeschwören. Die Autorin schreibt ohne Effekthascherei und trotzdem sehr spannend, aber eben ohne dass es einem den Angstschweiß auf die Stirn treibt, wie das manchmal bei thematisch ähnlichen Büchern der Fall ist. Das ist sehr angenehm zu lesen. Außerdem wirkt die Geschichte so ausgesprochen real. Und auch die Stimmung stimmt. „Piratenblut“ ist eines von diesen Büchern, das man nach dem Lesen mit Freude gleich noch einmal von vorn beginnt.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404201644214a50831b
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Buch:

Piratenblut

Autor: Annejoke Smids

Loewe Verlag, Bindlach

Juni 06

350 Seiten, gebunden, 14,90 Euro

ISBN: 3-7855-4498-7

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 27.06.2006, zuletzt aktualisiert: 07.03.2023 16:22, 2461